Die Vorgaben aus den USA und Japan waren negativ. Die US-Märkte verzeichneten in der abgelaufenen Woche den grössten Rückgang seit der Präsidentschaftswahl im November und in Japan sank der Nikkei deutlich - unter anderem wegen dem stärkeren Yen.

Insgesamt sei die Stimmung angespannt, berichten Marktteilnehmer. Dass US-Präsident Trump seine Gesundheitsreform nicht mal bei den republikanischen Kongressmitgliedern durchbringe, werde als schlechtes Zeichen für die Steuerreform gewertet. Dies laste auf den Kursen der Konzerne mit US-Präsenz. Die Sorgen um die Politik in den USA stützen zudem den Franken, welcher sowohl gegenüber dem Euro als auch dem US-Dollar deutlich anzieht.

SMI im Minus

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,94% im Minus bei 8'532,97 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt zur Berichtszeit 1,06% auf 1'350,01 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,86% auf 9'478,23. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren alle im Minus.

Am deutlichsten verlieren die Valoren des Aromen- Riechstoffspezialisten Givaudan (-3,0%), wobei die Einbusse von 56 CHF exakt der heute abfliessenden Dividende entspricht. Starke Abgaben verzeichnen zudem Zykliker wie LafargeHolcim (-1,8%), die Uhrenvaloren Richemont (-1,9%) und Finanzwerte wie UBS (-2,1%).

Richemont werden von zurückhaltenden Aussagen des Präsidenten Johann Rupert in Wochenendpresse etwas gebremst. Rupert geht davon aus, dass die Lagerbestände in den Verkaufskanälen immer noch zu hoch sind. Das gelte für alle Hersteller, nicht nur für die Richemont-Marken. Auch Swatch (-1,2%) sinken.

Julius Bär (-1,0%) und CS (-1,2%) werden ebenfalls klar tiefer gestellt. Für die Credit Suisse hat HSBC das Kursziel etwas erhöht und die Empfehlung Kaufen bestätigt.

Weiter geben Zurich um 2,2% nach. Gemäss einem Bericht in der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore" bereitet die Versicherung eine milliardenschwere Kapitalerhöhung vor. Tatsächlich geht es um einen Vorratsbeschluss, der an der Generalversammlung vorgelegt wird, um den Spielraum in Zukunft zu erhöhen. Auf Anfrage dementierte ein Zürich-Sprecher eine baldige Kapitalerhöhung: "Wir haben gegenwärtig keine Pläne, Kapital aufzunehmen".

Mit -0,7% geben Nestlé etwas weniger nach als der Gesamtmarkt. Eine Kurszielerhöhung durch Jefferies hilft dem Titel kaum. Der neue CEO Mark Schneider dürfte das Unternehmen mit der Priorisierung der Produktekategorien Kaffee, Wasser und Tierpflege in eine zukunftsträchtige Form überführen, heisst es bei der Bank. Weil aber "auf kurze Sicht die positiven Katalysatoren fehlen", wird das Rating auf 'Hold' belassen.

Am wenigsten geben Valoren aus dem Gesundheitssektor nach. Actelion (-0,1%) verlieren kaum, während Sonova lediglich 0,3% verlieren. Auch Roche (-0,6%) und Novartis (-0,8%) schlagen sich knapp besser als der Gesamtmarkt.

Im breiten Markt geben Newron nach neuen Studienergebnisse um 5,2% nacht. DKSH (-4,3%) und Implenia (-3,7%) leiden hauptsächlich unter dem Dividendenabgang.

Die Jahreszahlen für 2016 rapportierte die Klinik- und Hotelbetreiberin Aevis Victoria (unverändert). Die Gruppe hat im Geschäftsjahr 2016 mehr umgesetzt und unter dem Strich weniger verdient. Bis am 10. April läuft noch die Angebotsfrist für den Lifewatch (-1,1%). Der Ferndiagnose-Spezialist möchte diese Frist ungenutzt verstreichen lassen.

Positiv reagieren Groupe Minoteries (+1,1%) auf die Nachricht, dass der Westschweizer Müllerei-Betrieb ihre Getreide- und Ölsaatenerfassung sowie dazugehörige Immobilien in Penthalaz an Fenaco verkauft. Etwas zulegen können zudem Aktien von KTM Industries (+0,6%) und Cham Paper Group (+0,3%), die heute Dividenden und ihre Ausblicke kommuniziert haben.

(AWP)