17:35

An der Schweizer Börse haben die Anleger am Dienstag nur zaghaft zugegriffen. Der Leitindex SMI stieg um 0,4 Prozent auf 10'884 Punkte. Die Angst vor den möglichen Folgen einer in China rasch um sich greifenden neuartigen Lungenerkrankung sorgte für Zurückhaltung. Vor 17 Jahren hatte eine ähnlicher Erreger die Sars-Epidemie mit mehreren hundert Todesfällen verursacht und Chinas Wirtschaft merklich gebremst.

Bei den Standardwerten stürzten die UBS-Aktien 4,5 Prozent ab, nachdem die grösste Schweizer Bank ihre erst vor gut einem Jahr ausgegebenen Finanzziele bereits wieder zurückschraubte. Unter die Räder kam auch der Luxusgüter-Hersteller Richemont mit knapp zwei Prozent Kursabschlag. Investoren befürchten, dass wegen des Coronavirus die für die Branchen wichtigen chinesische Kunden ausbleiben könnten. Die Titel des Uhrenherstellers Swatch sanken um 0,5 Prozent.

Auf der Gewinnerseite kletterten die Anteile von Lonza um 7,5 Prozent auf ein Rekordhoch. Der Pharmazulieferer steigerte den Gewinn im Vorjahr dank gut laufender Geschäfte mit der Herstellung von Wirkstoffen für Pharmafirmen um fast 15 Prozent und will bis Mai einen neuen Chef gefunden haben. 

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16:45

Ein Angebotsdefizit in der laufenden Saison hievt den Zuckerpreis auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Wegen Verzögerungen bei den Ernten in Indien und Thailand verteuert sich der US-Kontrakt auf Rohzucker um ein Prozent auf 14,59 US-Cent je Pfund.

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16:10

Angesichts von Spekulationen über eine Abkühlung der Weltwirtschaft als Folge einer drohenden Pandemie machen einige US-Anleger Kasse. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500, die in den vergangenen Wochen von Rekord zu Rekord geeilt waren, verloren zur Eröffnung am Dienstag jeweils etwa 0,3 Prozent.

Der Ausbruch des Coronavirus in China sei eher ein psychologischer Belastungsfaktor, sagte Scott Brown, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Raymond James. "Er hat keinen großen Einfluss auf die US-Wirtschaft."

Investoren warfen vor allem Aktien der Fluggesellschaften in hohem Bogen aus ihren Depots. Die Titel von American Airlines, United Airlines und Delta Air Lines verloren bis zu 2,5 Prozent.

Unter Verkaufsdruck gerieten auch die Kasino-Betreiber Las Vegas Sands und Wynn, die beide Glücksspiel-Hotels in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau betreiben. Ihre Titel verbilligten sich um bis zu 6,7 Prozent.

Investoren warfen ebenfalls US-Papiere chinesischer Firmen auf den Markt. Die Titel des Amazon-Rivalen Alibaba und des Kurznachrichten-Dienstes Weibo fielen um bis zu 6,5 Prozent. Die Papiere des Online-Reisebüros Trip.com brachen sogar um fast zwölf Prozent ein. 

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15:20

Nach dem langen Wochenende zeichnet sich am Dienstag am New Yorker Aktienmarkt ein schwacher Start ab. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex kurz vor Handelsstart 0,3 Prozent tiefer bei 29 257 Punkten. Die magische Marke von 30 0000 Punkten bleibt jedoch weiterhin in Schlagweite.

Der negative Ausblick folgt den vorangegangen Abschlägen in Asien, wo die Aktienkurse am Dienstag weiter gesunken waren. Neben den ungelösten politischen Problemen in Hongkong verwiesen Händler auf die dortige Ausbreitung des Coronavirus. Dessen Ausbruch könnte die Nachfrage nach Dienstleistungen und insbesondere nach Reiseangeboten erheblich schmälern, schrieb Analyst Stephen Innes vom Handelshaus Axicorp.

So waren es denn auch einige Aktien von Fluggesellschaften, die am Dienstag vorbörslich nachgaben. Die Aktien von Continental Airlines und American Airlines zum Beispiel fielen um bis zu 2,1 Prozent.

 

 

In den USA steht derweil die voranschreitende Berichtssaison im Blickfeld, hier schauen die Anleger am Dienstag unter anderem auf Halliburton . Der Ölfeld-Ausrüster hatte unerwartet gute Zahlen vorgelegt, er übertraf mit dem bereinigten Gewinn pro Aktie die Prognosen von Marktbeobachtern. Vorbörslich lag die Aktie des Konzerns daher mit 1,5 Prozent im Plus.

Darüber hinaus legen nach Börsenschluss auch der Technologiekonzern IBM und der Streaminganbieter Netflix ihre Zahlen vor. Marktbeobachter David Madden vom Analysehaus CMC Markets hält bei Netflix im Handelsverlauf bereits Kursschwankungen für möglich. Er sieht die Zahl der Neukunden als Lackmustest im Streaming-Markt, der seit dem Einstieg von Apple und Disney durch stärkere Konkurrenz gekennzeichnet ist.

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13:30

Der Euro hat am Dienstag nach robusten Konjunkturdaten aus Deutschland etwas zugelegt. Im Mittagshandel wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1105 US-Dollar gehandelt. Am Vormittag war der Kurs noch bis auf 1,1086 Dollar gefallen. Auch gegenüber dem Franken hat sich der Euro mit 1,0750 minim erholt. Der US-Dollar wird mit 0,9678 in etwa auf dem Niveau vom Vorabend gehandelt.

Zu den Gewinnern am Devisenmarkt zählte der japanische Yen, der zu den meisten wichtigen Währungen zulegte. Am Morgen hatte die Notenbank des Landes ihre geldpolitischen Entscheidungen veröffentlicht und an der extrem lockeren Geldpolitik festgehalten. Japanische Geschäftsbanken können sich damit weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen.

 

 

Allerdings erhöhte die Zentralbank ihre Wachstumsprognose etwas, nachdem die Regierung kürzlich zur Stützung der Konjunktur ein milliardenschweres Konjunkturprogramm aufgelegt hatte.

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11:30

Die Schweizer Börse schwächt sich am Dienstag ab. Händler sprechen von einer «nicht unerwünschten» Konsolidierung auf hohem Niveau.

"Wir stehen nach wie vor nahe dem Allzeithoch und befinden uns kursmässig weiterhin in der Wohlfühloase", sagt ein Händler. Allerdings könnte diese positive Grundstimmung empfindlich gestört werden, wenn sich die in China aufgetretene neuartige Lungenkrankheit weiter ausbreitet. "Die Krankheit erinnert stark an SARS im Jahr 2003 und die ganze Nervosität, die damals damit einhergegangen ist", so ein Händler.

Im Blick haben die Marktteilnehmer zudem die Aktien der Firmen, die Angaben über ihren Geschäftsgang gemacht haben. Dabei stehen die Grossbank UBS sowie der Pharmazulieferer Lonza klar im Zentrum des Interesses. Ob von dem heute eröffneten Weltwirtschaftsforum in Davos Impulse ausgehen, werde sich noch zeigen.

Der SMI, der am Vortag noch auf 10'867 Punkten ein Rekordhoch markiert hatte, notiert um 11.10 Uhr 0,34 Prozent tiefer bei 10'809,91 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, ermässigt sich um 0,32 Prozent auf 1'662,38 und der umfassende SPI um 0,24 Prozent auf 13'103,48 Punkte. 19 der 30 SLI-Werte geben nach.

Der vollständigen Bericht zur Schweizer Mittagsbörse findet sich hier.

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10:45

Verschärfte Alkoholvorschriften in Vietnam haben den Aktionären von Heineken die Kauflaune verdorben. Die Aktien sackten um bis zu 4,6 Prozent ab, das ist der stärkste Kursrutsch seit einem halben Jahr.

 

 

Einem Bericht zufolge ist der Bierabsatz in Vietnam seit dem 1. Januar um ein Viertel eingebrochen - zu dem Zeitpunkt sind schärfere Alkoholregeln für den Straßenverkehr eingeführt worden. "Wir glauben, dass diese Nachrichten negativ für Heineken sind", schrieben die Jefferies-Experten. "Vietnam ist für das Unternehmen ein Schlüsselmarkt mit ungefähr 13 Prozent der Gewinne." 

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10:00

Die Furcht vor einer Ausbreitung des Coronavirus in China lastet auch auf den Aktien von Luxusgüter-Firmen in Europa. Die Papiere von Kering, LVMH, Richemont, Burberry oder Swatch gaben bis zu 3,3 Prozent nach. Der Marktwert des gesamten Sektors sank um 15 Milliarden Dollar.

Ein Londoner Händler sagte, der Fall erinnere ihn an das SARS-Virus 2003, das ebenfalls auf die Aktien der Luxusgüterhersteller lastete: Chinesische Touristen sind wichtige Kunden für Gucci-Kleidung, Champagner oder teure Uhren. 

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09:10

Der SMI geht mit einem Minus in den Handel. Die Rekordjagd legt eine Pause ein. Die Anleger schalten unter anderem wegen der Angst vor der Ausbreitung einer neuartigen Lungenkrankheit in China eine vorsichtigere Gangart ein und nehmen Gewinne mit. "Die Krankheit erinnert stark an die Ausbreitung von Sars im Jahr 2003 und die ganze Nervosität, die damals damit einhergegangen ist. Die wirtschaftlichen Folgen waren alles andere als zu vernachlässigen", so ein Händler.

Trotz steigender Nervosität richten die Anleger den Fokus auch auf die Ergebnissaison, die in Schweiz nun richtig Fahrt aufnimmt. Einige Minuten nach Handelsstart steht der SMI bei 10'830 Punkten, das ist ein Minus von 0,1 Prozent.

Wenig Freude haben die Anleger am Ergebnis der UBS (-5,5 Prozent). Die UBS revidiert nach einem nicht einfachen Jahr ihre Finanzziele nach unten. Solch ein Schritt war am Markt vermutet worden. Daran konnte auch das vierte Quartal nichts ändern, das besser ausfiel als von Analysten erwartet. Im Sog von UBS fallen auch die Anteile der Rivalin Credit Suisse um 1,4 Prozent.

 

 

Nicht zur Ruhe kommen Swatch (-1,9 Prozent) und Richemont (-2,8 Prozent). Der Broker Oddo hat die Abdeckung der beiden Luxusgüterhersteller mit dem Rating "Reduce" aufgenommen. Zudem hat Moody's das Rating für Hongkong gesenkt, dem wichigsten Verkaufspunkt für Schweizer Uhren.

Dagegen siegen die Aktie von Lonza (+2,1 Prozent) Der Pharmazulieferer ist 2019 erneut gewachsen. Zugpferd war das Segment Pharma Biotech & Nutrition. Mässig gesucht sind Logitech (+0,3 Prozent). Der Computerzubehörhersteller hat im Weihnachtsquartal ein Rekordergebnis erzielt und die Erwartungen der Finanzgemeinde leicht übertroffen.

Im breiteren Markt reagieren die Aktien von Arbonia (-1,2 Prozent), Medacta (-1,5 Prozent) und Galenica (10,4 Prozent) unterschiedlich auf neueste Zahlen. Den stärksten Anstieg verbuchen aber Cosmo (+2,7 Prozent). Die Pharmafirma hat sich mit der US-Arzneimittelbehörde FDA über das Design einer Phase III-Studie mit dem Kontrastmittel Methylenblau geeinigt. "Damit hat Cosmo einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Zulassung erreicht", sagt ein Händler.

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08:10

Der Schweizer Aktienmarkt steht vor keinem guten Start in den Handelstag. Laut vorbörslichen Daten von Julius Bär steht der SMI 0,58 Prozent im Minus. Sämtliche Blue-Chips ausser Lonza notieren negativ. 

Der breitere Aktienmarkt steht vorbörslich 0,4 Prozent im Minus.

Zwei Blue Chips (UBS und Lonza) haben am Morgen ordentliche Ergebnisse publiziert. Die UBS-Aktie verliert vorbörslich 3,1 Prozent, nachdem die Bank unter anderem ihre Mittelfrist-Ziele gesenkt hat. Auch die CS-Aktie steht bei -1,3 Prozent tiefer.

Lonza hingegen steht 0,5 Prozent im Plus.

UBS übertrifft Erwartungen im Schlussquartal - Ziele zurückgenommen

Bei Lonza läuft das Geschäft besser als gedacht

Logitech wächst im dritten Quartal ungewöhnlich schnell

Deutlich tiefer gestellt sind auch die Aktien von Swatch und Richemont (je -1,25 Prozent). Moody's hat für das für den Uhrenmarkt wichtige Hongkong das Rating gesenkt. 

Am breiten Markt stehen nach Zahlen und neuen Daten Arbonia (+1,5 Prozent), Cosmo (2,5 Prozent), Galenica (+1 Prozent) sowie Logitech und Medacta (je +1,5 Prozent) im Plus. Komax (-3,9 Prozent) stehen nach einem negativen Kommentar deutlich im Minus.

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06:10

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 23'903 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,6 Prozent und lag bei 1735 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 1,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 1,4 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 0,2 Prozent.

Die asiatischen Börsen mussten am Dienstag einen Einbruch hinnehmen. Wachsende Sorgen über den in der chinesischen Stadt Wuhan ausgebrochene Coronavirus und dessen Ausbreitung löste eine Risikoaversion bei den Börsianern aus. Safe-Haven-Anleihen und der Yen stiegen, da die Anleger an den wirtschaftlichen Schaden erinnert wurden, den ein ähnlicher Virenstamm, das SARS-Virus, 2003 angerichtet hatte.

Insbesondere kann sich die neue Lungenkrankheit in China vor dem traditionellen Neujahrsfest mit Hunderten Millionen von Reisenden sprunghaft ausbreiten. "Es ist klar, dass die Märkte das Risiko einer Epidemie verfolgen, und falls die Dinge kritisch werden, könnte es massive Einbussen für die Luftfahrtindustrie und für den lokalen Tourismus bedeuten", sagte Stephen Innes, Asien-Pazifik-Marktstratege bei AxiCorp.

Zuvor hatte es an den Börsen eine gewisse Erleichterung gegeben, als US-Präsident Donald Trump und der französische Präsident Emmanuel Macron sich darauf verständigten, ihren Streit über die französische Digitalsteuer für grosse Internetkonzerne zunächst ohne Strafzölle zu lösen.

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06:05

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 109,99 Yen und legte 0,4 Prozent auf 6,8904 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9675 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1094 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 1,0736 Franken nach. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,3004 Dollar

 

(cash/AWP/Reuters)