22:25

Ausserdem hielten sich die Anleger zurück wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie den unklaren Aussichten für ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

"Es könnte sein, dass die Leute keine Positionen über das Wochenende halten wollen, weil es viele Unsicherheiten gibt", sagte Portfoliomanager Thomas Martin vom Finanzdienstleister GlobALT Investments. Am Montag bleibt die Wall Street wegen eines Feiertags geschlossen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent tiefer auf 24'753 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sank 0,2 Prozent auf 2721 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich dagegen um 0,1 Prozent auf 7433 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich für den Dow ein Plus von 0,2 Prozent, den S&P ein Aufschlag von 0,3 Prozent und den Nasdaq ein Zuwachs von 1,1 Prozent.

Bei den Einzelwerten standen die Öl-Multis im Blick. Exxon büssten 1,9 Prozent ein, Chevron 3,5 Prozent. Hintergrund war ein deutlicher Rückgang der Ölpreise. Die Nordsee-Ölsorte Brent etwa kostete mit 76,21 Dollar je Fass 3,3 Prozent weniger. Saudi-Arabien und Russland machen sich Insidern zufolge für höhere Öl-Fördermengen stark und wollen die seit eineinhalb Jahren dauernden Produktionseinschränkungen aufweichen.

Die Nasdaq erhielt Auftrieb von Kursgewinnen im Chipsektor. Broadcom etwa zogen 2,7 Prozent an.

Foot Locker schossen 20 Prozent in die Höhe. Der Sportschuhhändler lieferte mit seiner Umsatzentwicklung im ersten Quartal eine positive Überraschung.

+++

17:45

Die Schweizer Börse hat nach einem festeren Verlauf am Freitagnachmittag die Gewinne wieder eingebüsst. Händler sagen, angesichts der weltweiten politischen Unsicherheiten hätten die Anleger vor dem Wochenende die Gewinne eingestrichen. Dazu dürfte auch beigetragen haben, dass in den USA und im Vereinigten Königreich am Montag die Börsen wegen Feiertagen geschlossen bleiben.

Der Leitindex SMI notiert zum Börsenschluss bei 8759 Punkten 0,1 Prozent tiefer gegenüber dem Vortag. Im Wochenvergleich realisiert der SMI ein Minus von knapp 2,6 Prozent.

Händler beschreiben den Markt als uneinheitlich. Angeführt werden die Gewinner im Leitindex von den Aktien des Bauchemiekonzerns Sika, die 1,0 Prozent gewinnen. Dahinter folgen die Titel der Inspektionsfirma SGS mit plus 0,9 Prozent.

Ebenfalls gefragt waren die Aktien des Lebensversicherer Swiss Life mit plus 0,8 Prozent. Die Titel der Bank Julius Bär rücken ebenfalls 0,8 Prozent vor.

Das Marktschwergewicht Novartis gibt die Gewinne wieder ab und schliesst 0,1 Prozent im Minus. Credit Suisse hat Novartis auf "Neutral" von "Underperform" hochgestuft. Roche verliert nach einer Verkaufsempfehlung der Credit Suisse 0,6 Prozent. Die Bank hat die Empfehlung auf "Underperform" von "Neutral" und das Kursziel auf 215 von 240 Franken gesenkt.

Bei den Grossbanken notieren Credit Suisse und UBS nach frühen Gewinnen 0,4 Prozent im Minus. Die Versicherer können ihre Gewinne zum Teil verteidigen.

Am breiten Markt stechen die Titel von EFG International mit einem Kurssprung von 9,0 Prozent hervor. Baader Helvea hat den Vermögensverwalter zum Kauf empfohlen. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Freitag.)

+++

17:15

Politische und Konjunktursorgen haben zum Wochenschluss die Kurse an der Obligationenbörse steigen lassen. Die Renditen gingen im Gegenzug weiter zurück. Die Investoren suchten sichere Anlagen, sagen Händler. "Die Entwicklung in Italien und Spanien wecken Erinnerungen an die Schuldenkrise", sagt ein Börsianer.

Die Rendite der zehnjährigen Eidgenossen-Anleihe sank bis auf minus 0,018 von 0,055 Prozent am Vortag und rutschte damit erstmals seit dem 6. April wieder unter die Marke von null Prozent. Der Zins-Future Conf kletterte um 82 Basispunkte auf 160,57 Prozent - ein neues Kontrakthoch und der höchste Stand seit dem 10. Januar.

+++

16:20

Der Euro ist am Freitag wegen neuer politischer Unsicherheiten in Südeuropa unter Druck geraten. Am Nachmittag fiel die europäische Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand seit November 2017 bei 1,1647 Dollar. Gegenüber dem Franken hat sich der Euro ebenfalls abgeschwächt und steht am Nachmittag mit 1,1559 Franken wieder deutlich unter der 1,16-Franken-Schwelle. Der Dollar/Franken-Kurs notiert mit 0,9917 Franken ebenfalls leicht höher als am Vortag.

Nachdem zuletzt die Regierungsbildung in Italien für Verunsicherung an den Finanzmärkten gesorgt hatte, kommen nun politische Turbulenzen in Spanien hinzu. Im Zuge der Korruptionsaffäre der spanischen Regierungspartei PP gerät Ministerpräsident Mariano Rajoy zunehmend in die Bredouille. Die Sozialistische Partei (PSOE), die grösste Oppositionspartei des Landes, brachte einen Misstrauensantrag gegen den 63-Jährigen ein. Um diesen Antrag zum Erfolg zu führen, sind die Sozialisten allerdings auch auf die liberalen Ciudadanos angewiesen. Ciudadanos-Generalsekretär José Manuel Villegas forderte Rajoy auf, Neuwahlen auszurufen.

+++

15:45

Ein niedrigerer Ölpreis belastet die US-Börsen am Freitag. Vor allem Energiewerte müssen Federn lassen. Eine zahme Reaktion Nordkoreas auf das geplatzte Gipfeltreffen mit Amerika beruhigte allerdings die Nerven der Anleger.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gibt in den ersten Minuten 0,2 Prozent ab auf 24'762 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 verliert ebenfalls 0,2 Prozent, während der Index der Technologiebörse Nasdaq kurz nach Handelsstart auf der Stelle tritt.

Aktien der Öl-Multis Exxon und Chevron geben um bis zu 2,2 Prozent nach. Die Aussicht auf eine höhere Fördermenge aus Saudi-Arabien und Russland drückte die Nordsee-Ölsorte Brent um bis zu 2,7 Prozent auf 76,63 Dollar je Fass.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un signalisierte überraschend Gesprächsbereitschaft, nachdem US-Präsident Donald Trump den für den 12. Juni geplanten Gipfel mit Kim am Donnerstag abgesagt hatte. Trump bezeichnete Kims Erklärung als "warm" und "produktiv". "Die Absage scheint sich als 'diplomatisches Vorspiel' herauszustellen, und die Hoffnung auf eine Beruhigung dieser politischen Wogen steigt wieder", sagt ein Händler.

Bei den Einzelwerten stechen Foot Locker mit einem Kursgewinn von 13 Prozent heraus. Der Sportschuhhändler überraschte mit seiner Umsatzentwicklung im ersten Quartal positiv. 

+++

12:35

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitagvormittag zu einer Erholung angesetzt. Für Entspannung sorge, dass Nordkorea trotz der Absage von US-Präsident Donald Trump an ein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un noch immer an Verhandlungen interessiert sei, heisst es. Die Erholung wird nach dem schwachen Wochenverlauf aber auch als technische Gegenbewegung gesehen.

Der SMI steht am Mittag um 0,70 Prozent höher bei 8829 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI steigt um 0,8 Prozent auf 1465 Punkte und der breite SPI um 0,7 Prozent auf 10'557 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln befinden sich bis auf Roche alle in der Gewinnzone.

Die Roche-Titel büssen um 0,6 Prozent ein, nachdem die Analysten der Credit Suisse eine deutliche Abstufung vorgenommen haben. Die Grossbank kappte am Morgen ihr Rating für Roche auf "Underperform" von "Neutral" und reduzierte das Kursziel auf 215 von 240 Franken. Konkurrentin Novartis kann derweil um 1,4 Prozent zulegen.

Aryzta (+0,7%) schaffen nach einem schwachen Handelsbeginn die Wende. Nach dem Absturz des Vortages um über ein Viertel als Folge einer Umsatzenttäuschung und einer weiteren Gewinnwarnung setzt der Titel damit zu einer Erholung an.

Die grössten Gewinner im SMI/SLI sind Sonova (+3,0%) und Vifor (+2,0%). Julius Bär (+1,8%) führen die Riege der Banken an, die am Vortag im Sog der europaweiten Kurseinbussen der Bankaktien deutliche Verluste erlitten hatten. Ebenfalls erholen können sich UBS (+1,0) und CS (+0,8%).

Im breiten Markt legen EFG International einen Kurssprung von fast 10 Prozent hin. Baader Helvea hat das Rating für EFG International auf "Buy" von "Hold" hochgestuft und das Kursziel erhöht. Damit sind die Titel die zweitgrössten Gewinner an der Schweizer Börse. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht zum Mittag.)

+++

10:10

Die Schweizer Börse notiert zum Wochenschluss höher. Nach den jüngsten Einbussen komme es zu einer technischen Erholung, sagen Händler. Vor dem Wochenende wollten die Anleger ihre Positionen glattstellen, heisst es. Der SMI steigt um 0,5 Prozent auf 8811 Punkte. Am Donnerstag war der Leitindex um 0,3 Prozent gefallen.

Ob die Gewinne gehalten oder gar ausgebaut werden könnten, sei ungewiss. Nach wie vor seien die Marktteilnehmer wegen des Handelsstreits mit den USA und über den künftigen Europa-Kurs der neuen italienischen Regierung besorgt. Zudem hätten die geopolitischen Spannungen nach der Absage von US-Präsident Donald Trump für das im Juni geplante Treffen mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un zugenommen.

Gebremst wird der Anstieg des Markts vom Schwergewicht Roche. Der Pharmatitel verliert nach einer Verkaufsempfehlung der Credit Suisse 0,8 Prozent. Die Bank hat die Empfehlung auf "Underperform" von "Neutral" und das Kursziel auf 215 von 240 Franken gesenkt. Die Aktien von Rivale Novartis steigen dagegen 1,0 Prozent. Credit Suisse hat Novartis auf "Neutral" von "Underperform" hochgestuft.

Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS legen um 0,6 und 1,0 Prozent zu und Julius Bär steigen um 1,4 Prozent. Die Aktien von EFG International klettern mit dem Rückenwind einer Kaufempfehlung von Baader Helvea um 7,9 Prozent nach oben.

Die Papiere von Aryzta setzen die Talfahrt fort. Mehrere Analysten haben das Kursziel für die Aktien des Backwarenherstellers nach der am Vortag veröffentlichten weiteren Gewinnwarnung gesenkt.

Die Papiere von Ypsomed sinken um 4,9 Prozent auf 136,20 Franken. Credit Suisse hat das Kursziel auf 125 von 135 Franken gesenkt. Das Rating lautet "Underperform". 

+++

09:10

Der Swiss Market Index steigt am Freitag im frühen Handel um 0,3 Prozent. Die Vorgaben aus den USA sind leicht positiv, während aus Asien gemischte Signale kommen. Während die Börse in Tokio etwas zulegt, büssen die Handelsplätze in China, Hongkong und Südkorea alle an Terrain ein.

Die Unsicherheit an den Börsen sei zurück, meint ein Marktteilnehmer. Nachdem Anfang Woche das neue Regierungsbündnis in Italien mit seinen Plänen für milliardenschwere Mehrausgaben den Investoren einen Dämpfer versetzt habe, habe am Vortag auch noch US-Präsident Donald Trump weiteres Öl ins Feuer gegossen. Die Absage des geplanten Gipfeltreffens mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un belastete die Märkte zusätzlich. Hinzu kam Trumps Drohung mit höheren Einfuhrzöllen auf Autoimporte, was die Ängste vor einer Eskalation im Handelsstreit wieder entfachte. In der Nacht kam indes wieder Hoffnung auf nach der freundlichen Reaktion aus Nordkorea, dass doch noch ein Treffen von Trump und Kim zustande komme.

Am stärksten zeigen sich im SMI die Novartis-Titel (+0,7 Prozent). Konkurrentin Roche büssen dagegen um 1,1 Prozent ein. Die Credit Suisse hat das Rating von Roche auf "underperform" von "neutral" gesenkt und das Kursziel auf 215 Franken reduziert von 240 Franken.

Im Fokus stehen auch die Banken, die am Vortag europaweit deutliche Verluste hatten hinnehmen müssen. Nun erholen sich UBS (+0,6 Prozent), CS (+0,5 Prozent) und Julius Bär (+0,7 Prozent) wieder deutlich. Auch mit den Versicherern geht es wieder aufwärts. Barclays hat das Kursziel für Swiss Re (+0,5 Prozent) in einer Branchenstudie auf 103,30 von 101,90 Franken erhöht.

Im breiten Markt setzt der Backwarenhersteller Aryzta seine Talfahrt fort (-3 Prozent). Nach einer Umsatzenttäuschung und erneuten Gewinnwarnung war die Aktie am Vortag um knapp 27 Prozent eingebrochen. Mehrere Banken senkten ihre Kursziele für Aryzta.

Aufwärts geh es indes mit EFG (+6 Prozent). Baader Helvea hat das Rating für EFG International auf "Buy" von "Hold" hochgestuft und das Kursziel erhöht.

+++

08:10

Der Swiss Market Index wird am Freitag im vorbörslichen Handel 0,3 Prozent höher geschätzt. Dabei werden die Titel von Novartis am höchsten gesehen (+0,53 Prozent). Auch die Titel der UBS steigen (+0,51 Prozent). Am breiten Markt sind die Aktien von EFG am deutlichsten im Plus (2 Prozent).

+++

07:45

Die Ölpreise sind am Freitag erneut etwas gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Juli kostete am Morgen 78,65 Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um zehn Cent auf 70,61 Dollar.

Auf Wochensicht ist der US-Ölpreis um fast drei Prozent und der Brentpreis um etwa einen Prozent gefallen. Damit ist der jüngste Höhenflug der Ölpreise vorerst beendet. Zuvor hatte unter anderem die Sorge vor neuen Sanktionen der USA gegen das wichtige Förderland Iran die Ölpreise beflügelt. Der US-Ölpreis hatte am Dienstag den höchsten Stand seit November 2014 erreicht.

Als Gründe für das vorläufige Ende des Höhenflugs der Ölpreise werden jüngste Aussagen aus Saudi-Arabien und Russland genannt. Vertreter der beiden wichtigen Ölstaaten wollen auf dem Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) im Juni über eine Lockerung der Förderbeschränkungen reden. Eine Änderung sei aber abhängig von der Lage der Märkte, hatte zuletzt der russische Energieminister Alexander Novak gesagt. Russische Ölförderunternehmen hätten um mehr Flexibilität gebeten.

+++

06:30

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,1 Prozent höher bei 22'482 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor hingegen 0,1 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans lag minimal höher bei 565,80 Stellen.

Nach der Absage des Gipfels USA/Nordkorea durch US-Präsident Donald Trump standen in Tokio die Aktien von Rüstungskonzernen im Fokus. So stiegen Ishikawa Seisakusho um 6,3 Prozent.

Zu den Verlierern zählten indes erneut Papiere von Autobauern angesichts der Sorge vor neuen US-Zöllen für die Branche. Toyota verloren 1,0 Prozent und Subaru 0,7 Prozent. US-Präsident Donald Trump hat im Handelsstreit mit großen Wirtschaftsräumen Importzölle auf Autos angedroht und das Handelsministerium zur Prüfung entsprechender Schritte angewiesen.

+++

06:25

Ein Euro wurde mit 1,1705 Dollar bewertet und damit etwas tiefer als im späten New Yorker Handel. Der Franken liegt wenig verändert zum Euro bei 1,1619.

(Reuters)