22:40

Die höheren Zölle für US-Importprodukte in der Türkei und die Beschwerde Chinas bei der Welthandelsorganisation schürten die Handelsstreitigkeiten. Die geopolitischen Spannungen würden an den Märkten höher bewertet als positive Konjunkturdaten, sagt Oliver Pursche, Chefstratege bei Bruderman Brothers in New York.

Der Dow Jones schliesst 0,5 Prozent schwächer bei 25'162 Punkten. Der S&P-500-Index verliert 0,8 Prozent auf 2818 Zähler, der Index der Technologie-Börse Nasdaq gibt 1,2 Prozent auf 7774 Stellen nach.

Zulegen konnte dagegen der Dollar, der als "sicherer Hafen" beliebt blieb. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen anderen Währungen widerspiegelt, stieg zeitweise auf ein 14-Monate-Hoch von 96,984 Punkten. "Der Anstieg des Dollar führt dazu, dass Investoren risikoscheu werden", sagt Jeff Carbone von Cornerstone Wealth in North Carolina.

Die meisten Aktien geben nach, lediglich Versorger und Immobilienwerte notieren fester. Für Technologiewerte wie Facebook oder die Google-Mutter Alphabet gings abwärts. Die Tesla-Aktie verliert 2,6 Prozent. Die US-Börsenaufsicht SEC lädt das Unternehmen einem Bericht zufolge wegen der umstrittenen Tweets von Konzernchef Elon Musk vor.

Bei den Einzelwerten stand Canopy im Rampenlicht. Aktionär Constellation Brands - Hersteller von "Corona"-Bier - pumpt weitere vier Milliarden US-Dollar in den kanadischen Cannabis-Anbieter und kauft Papiere zu einem Preis von 48,60 kanadischen Dollar je Aktie. Die in den USA notierten Canopy-Titel steigen um 30 Prozent. Constellation-Brands-Aktien verlieren dagegen 6,1 Prozent.

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17:45

Die Schweizer Börse hat belastet von Krisensorgen auf breiter Front nachgegeben. Die Anleger trennten sich verunsichert über die weitere Entwicklung des US-chinesischen Handelsstreits von Aktien, sagen Händler. Der SMI büsst bis Handelsschluss 0,9 Prozent auf 8926 Zähler ein. Damit unterschreitet der Leitindex die psychologisch und charttechnisch wichtige Unterstützungszone bei 9000 Punkten. Weiteren Support erhalte der Markt bei 8820 Zählern, heisst es im täglichen Kommentar der ZKB.

Sämtliche SMI-Werte bis auf Nestlé schliessen schwächer. Die stärksten Einbussen verbuchen die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch, bei denen Anleger Gewinne einstrichen. Die Titel büssen über 3 Prozent ein.

Die Anteile der Grossbanken Credit Suisse und UBS büssen 1,4 und 0,7 Prozent ein. Der Vermögensverwalter Julius Bär veriert 1,0 Prozent seines Werts.

Am breiten Markt stechen die Aktien der VZ Holding mit einem Kursabschlag von 4,8 Prozent hervor. Die Aktien des Solarindustriezulieferers Meyer Burger büssen am Tag vor dem Halbjahresbericht gar 10 Prozent ein. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Mittwoch.)

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15:45

Die Streitigkeiten der USA mit China und der Türkei machen US-Anleger erneut nervös. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verlieren zur Eröffnung am Mittwoch bis zu 0,7 Prozent.

"Die Beschwerde Chinas bei der Welthandelsorganisation hebt die Streitigkeiten auf eine neue Ebene", sagt Randy Frederick, Manager beim Brokerhaus Charles Schwab. Die Regierung in Peking will von der WTO die Rechtmässigkeit der US-Zoll- und Subventionspolitik überprüfen lassen. Parallel dazu kündigte die Türkei Strafzölle auf US-Waren an. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan liegt mit US-Präsident Donald Trump wegen des in der Türkei festgesetzten US-Geistlichen Andrew Brunson über Kreuz.

Bei den Einzelwerten steht Canopy im Rampenlicht. Aktionär Constellation Brands - Hersteller von "Corona"-Bier - pumpt weitere vier Milliarden US-Dollar in den kanadischen Cannabis-Anbieter und kauft Papiere zu einem Preis von 48,60 kanadischen Dollar je Aktie. Die in den USA notierten Canopy-Titel steigen zur Eröffnung um 34 Prozent - so stark wie noch nie. Constellation Brands verlieren dagegen 4,9 Prozent.

Unter Verkaufsdruck stehen dagegen die Videospieleprogrammierer Activision Blizzard, Electronic Arts und Take-Two. Ihre Aktien verbilligen sich um bis zu 1,6 Prozent, weil die chinesische Regierung die Verkaufsgenehmigung neuer Spiele vorerst gestoppt hat. Die Papiere des französischen Konkurrenten Ubisoft geben sogar 2,2 Prozent nach.

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13:30

Der Kurs des Euro knüpft an die Kursverluste vom Vortag an und fällt am Mittag auf den tiefsten Stand seit Juni 2017 bei 1,1310 Dollar. Zum Franken zeigt sich der Euro bis kurz nach Mittag vergleichsweise stabil leicht unter 1,13. Wie am Morgen wird er zu 1,1287 Franken gehandelt, kurz vor Mittag stieg er bis auf 1,1295. Der Dollar hat sich auf 0,9975 von 0,9963 am Morgen etwas verteuert.

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12:05

Der Schweizer Aktienmarkt tritt wie schon am Vortag mehr oder weniger an Ort. Nach den Verlusten von Freitag und Montag im Zusammenhang mit der steigenden Nervosität wegen der Türkei-Krise zeigt sich der Leitindex SMI damit weiter stabilisiert, für neue Kursgewinn fehlen aber die Impulse. Der SMI steht am Mittag 0,1 Prozent tiefer bei 9001 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI büsst 0,1 Prozent auf 1471 Punkte ein und der breite SPI 0,1 Prozent auf 10'737 Punkte. Von den 30 grössten Titeln notieren gut die Hälfte im Minus.

Sonova (-1,0%) werden als grösster Verlierer von eher durchzogenen Zahlen des Konkurrenten William Demant etwas gebremst. Dahinter büssen Richemont (-0,8%) sowie Vifor und Lonza (je -0,7%) am meisten an Terrain ein. Credit Suisse (-0,5% und UBS (-0,2%) haben nach einem freundlichen Start ins Minus gedreht.

Grösste Gewinner sind derzeit Logitech mit einem Plus von 1,0 Prozent, gefolgt von Clariant (+0,7%). Partners Group und  Swiss Life (je +0,3%) folgen mit einem bereits recht moderaten Anstieg auf den folgenden Plätzen.

Im breiten Markt fallen Kudelski nach schwachen Zahlen mit einem Minus von 3,6 Prozent klar zurück. Die am Morgen vorgelegten Zahlen zum ersten Semester haben nicht überzeugt. Ebenfalls jeweils nach Zahlen ziehen Zur Rose (+3,3%) stark und St. Galler KB (+0,6%) moderat an, wogegen VZ Holding (-5,4%) an Wert einbüssen. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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10:45

Die Schweizer Börse tritt am Mittwochmorgen auf der Stelle. Zwar haben die Anleger nach wie vor die Entwicklung in der Türkei im Blick. Sie hoffen aber, dass sich die Entspannung in der Währungskrise, die sich am Vortag abgezeichnet hatte, fortsetzt, heisst es am Markt. Der Leitindex SMI steht praktisch unverändert bei 9008 Punkten. Am Dienstag hatte der Leitindex geringfügig höher geschlossen.

Auffallend sind die Aktien von Kudelski. Die Titel brechen nach Bekanntgabe der Halbjahreszahlen 5,6 Prozent ein. Der Verschlüsselungsspezialist rutschte im ersten Halbjahr tiefer in die roten Zahlen: Der Verlust stieg auf 36,5 Millionen Franken von 5,3 Millionen Franken Fehlbetrag im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis liege klar unter den Erwartungen, sagt Analyst Andreas Müller von der Zürcher Kantonalbank.

Die Anteile der VZ Holding sinken um 1,7 Prozent. Der Finanzdienstleister steigerte den Gewinn im ersten Halbjahr um 10,3 Prozent auf 48,7 Millionen Franken und die verwalteten Vermögen seit Ende 2017 um 860 Millionen auf 22,7 Milliarden Franken. Für das Gesamtjahr stellte die Firma weiter steigende Erträge und Gewinne sowie eine höhere Dividende in Aussicht. Das Ergebnis entspreche den Erwartungen, kommentiert Vontobel-Analyst Andreas Venditti.

Bei den SMI-Werten halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage. An der Spitze steht Swiss Life mit einem Plus von 0,4 Prozent. Schlusslicht  sind die Titel des Luxusgüterherstellers Richemont mit einem Abschlag von 0,6 Prozent. Rivalin Swatch verliert 0,3 Prozent.

Ebenfalls leichter gehandelt werden nach anfänglichen Gewinnen mittlerweile die Aktien der Grossbanken: Credit Suisse verlieren 0,6 Prozent, UBS 0,1.

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10:30

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält ihre expansive Geldpolitik angesichts der jüngsten Aufwertung des Franken zum Euro weiterhin für gerechtfertigt. "Die Entwicklungen in den letzten Tagen haben gezeigt, dass die Devisenmärkte weiterhin fragil sind", sagte SNB-Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg am Mittwoch. Die Geldpolitik der SNB mit Negativzinsen von aktuell minus 0,75 Prozent und potenziellen Interventionen am Devisenmarkt trage dem Rechnung. Der Euro-Franken-Kurs reagiert nicht auf die Äusserungen Zurbrüggs, das Währungspaar notiert bei knapp 1,13 Franken pro Euro.

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09:10

Der Swiss Market Index steigt im frühen Handel 0,23 Prozent auf 9031 Punkte. Nach den zwei schwachen Tagen unmittelbar vor und nach dem Wochenende scheint damit zumindest in der Eröffnungsphase der Stabilisierungsversuch im Anschluss an den Zerfall der türkischen Lira weiterzugehen. Leichte Unterstützung kommt dabei von den positiven Vorgaben aus den USA, wogegen in Asien die Kurse zur Wochenmitte auf breiter Front zurückgehen.

Die Nervosität wegen der Zuspitzung der Krise in der Türkei sei zwar weiterhin hoch, hiess es in Marktkreisen. Und es wurden schon fleissig Vergleiche mit der Schuldenkrise des Euro angestellt. Gleichzeitig kommen Beobachter aber auch zum Schluss, dass die türkische Wirtschaft letztlich zu klein sei, um ernsthafte Verwerfungen in Europa auszulösen. Dies scheint derzeit auch die Grundhaltung der Investoren, deren Risikofreude langsam zurückzukehren scheint.

Bankenaktien steigen am deutlichsten unter den SMI-Werten. UBS (+0,7 Prozent), Credit Suisse (+0,4 Prozent) und Julius Bär (+0,6 Prozent) verzeichnen Gewinne. Auch Swiss Life (+0,9 Prozent) und ABB (+0,3 Prozent ) können zulegen. Die Schwergewichte Novartis und Nestlé befinden sich dagegen leicht im Minus.

Im breiten Markt fallen Kudelski mit einem deutlichen Abschlag um 6 Prozent auf. Die am Morgen vorgelegten Zahlen zum ersten Semester haben auf der ganzen Linie enttäuscht. Der Umsatz lag um 15 Prozent unter dem AWP-Konsens und der Verlust fiel um einiges deutlicher aus als prognostiziert.

AMS wird von einer klaren Kurszielreduktion durch Barclays versehen, allerdings hat das Institut die Einstufung "Overweight" bestätigt. Die Aktie ist unverändert.

Weiter stehen - jeweils nach Zahlen - die Finanzwerte VZ Holding (-1,5 Prozent) und St. Galler KB (+0,3 Prozent) sowie die Aktie des Apothekenbetreibers Zur Rose (unverändert) im Fokus.

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08:10

Der Swiss Market Index wird im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,17 Prozent höher gestellt. Der SMI-Future zog 0,3 Prozent auf 9006 Zähler an. Am Dienstag hatte der Leitindex geringfügig höher geschlossen. Die Anleger haben zwar weiterhin die Lage in der Türkei im Blick, hoffen aber, dass die Entspannung in der Währungskrise, die sich am Vortag abgezeichnet hatte, anhält.

Die USA drohen der Türkei mit weiterem wirtschaftlichen Druck, sollte US-Pastor Andrew Brunson in der Türkei festgehalten werden. Die türkische Währung gab im frühen Handel um 1,3 Prozent zum Dollar nach und notierte bei 6,43 Lira. Zu Wochenbeginn war sie auf ein Rekordtief von 7,24 zum Dollar gefallen war. Neben der Türkei ist auch der schwelende Handelsstreit der USA mit China ein Thema. Zudem stehen zahlreiche Konjunkturdaten auf dem Programm, unter anderem die US-Industrieproduktion und -Einzelhandelsumsätze.

Auffällig sind im vorbörslichen Handel die Notierungen von ABB und Credit Suisse (beide +0,27 Prozent). Bei den MidCaps sinken die Aktien von AMS (-0,55 Prozent) und Kudelski (-3,8 Prozent). Der Verschlüsselungsspezialist rutschte im ersten Halbjahr tiefer in die roten Zahlen: Der Verlust stieg auf 36,5 Millionen Franken von 5,3 Millionen Franken Fehlbetrag im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank auf 446,1 von 497,2 Millionen Franken.

Straumann sticht dagegen positiv hervor (+0,45 Prozent).

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08:00

Die Ölpreise sind am Mittwochmorgen leicht gefallen. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 72,31 Dollar. Das waren 15 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September ging um 29 Cent auf 66,75 Dollar zurück.

Begründet wurden die leichten Preisabschläge am Markt mit neuen Vorratsdaten aus den USA. So gab das private American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend einen spürbaren Anstieg der amerikanischen Rohölvorräte bekannt. Am Mittwoch veröffentlicht die US-Regierung ihre wöchentlichen Daten.

Zahlen zu den amerikanischen Lagerbeständen stehen grundsätzlich im Blick, weil sie Auskunft über das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der weltgrössten Volkswirtschaft geben. Hinzu kommt, dass die USA nicht nur der weltweit grösste Rohölverbraucher sind. Auch ist das Land auf dem Weg zum grössten Ölproduzenten der Erde. Das verleiht den Daten ein zusätzliches Gewicht.

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07:45

Der Preis von Gold fällt am Mittwoch weiter. Die Feinunze verliert 0,48 Prozent auf 1188 Dollar.

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06:30

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 1 Prozent im Minus bei 22'122 Punkten. Erklärbar ist das wieder mit der türkischen Lira, die zu Wochenbeginn auf ein Rekordtief von 7,24 zum Dollar gefallen war und die sich im fernöstlichen Devisenhandel etwas erholte. Ein Dollar kostete 6,39 Lira.

"Der Verfall der Lira mag gestoppt sein, aber das Land muss noch die grundlegenden Probleme angehen, vor denen es steht", sagte Masahiro Ichikawa, Chefstratege bei Sumitomo Mitsui Asset Management in Tokio. "Und das hat an den Märkten für Niedergeschlagenheit gesorgt.

An der Wall Street profitierte vom festeren Kurs der Lira vor allem der Banken-Sektor. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schwankte im Handelsverlauf zwischen einem Hoch von 25'339 und einem Tief von 25'201 Punkten. Er schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 25'299 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,6 Prozent auf 2839 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq erhöhte sich um 0,7 Prozent und stand zum Schluss bei 7870 Punkten.

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06:25

Der Euro zeigte sich im fernöstlichen Devisenhandel kaum verändert. Ein Euro wurde mit 1,1280 Franken gehandelt und bleibt damit unter der Marke von 1,13. Zum Dollar fällt der Franken 0,25 Prozent auf 99,62 Rappen. 

(cash/AWP/Reuters)