22:25

Aktien von J.P. Morgan oder der Citigroup gaben nach ihren Quartalszahlen anfängliche Gewinne rasch wieder ab und notierten deutlich im Minus. Sorgen bereiteten den Investoren zudem weiterhin die Syrien-Krise sowie russische Pläne, Strafmassnahmen gegen US-Produkte zu verhängen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 24'360 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,3 Prozent auf 2656 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging mit minus 0,5 Prozent bei 7106 Stellen aus dem Handel. Im Wochenvergleich legte der Dow 1,8, der S&P 2,0 und die Nasdaq 2,8 Prozent zu.

Die beginnende Berichtssaison in den USA lenke Investoren von den geopolitischen Unsicherheiten ab, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets. Die Finanzwerte gingen nach Bilanzzahlen auf Talfahrt, obwohl steigende Zinsen, niedrigere Steuern und ein florierender Aktienhandel bei den grossen US-Banken zu Jahresbeginn die Kassen klingeln liessen.

Die grösste von ihnen, J.P. Morgan, steigerte den Gewinn im ersten Quartal um 35 Prozent. Allerdings bemängelten Börsianer, dass die Bank im Quartal beim Ergebnis je Aktie erstmals seit zwei Jahren die Erwartungen enttäuschte. Die Aktie verlor 2,7 Prozent. Auch die Citigroup-Aktie gab 1,6 Prozent nach, obwohl die Bank ihr Ergebnis um 13 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar erhöhte. Selbst die von mehreren Skandalen erschütterte Wells Fargo verbesserte ihr Ergebnis um 5 Prozent. Sie kündigte aber zugleich an, dass auf sie möglicherweise eine Strafzahlung in Höhe von einer Milliarde Dollar zukommen könnte. Die Aktie verlor 3,4 Prozent. Die guten Zahlen der Banken seien in den vergangenen Tagen weitgehend eingepreist gewesen, sagte Art Hogan, Marktstratege der Investmentbank B.Riley FBR in Boston.

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17:45

Die Schweizer Börse hat am Freitag wenig verändert tendiert. Der SMI notiert mit 8776 Punkten praktisch unverändert zum Vortag. Gegenüber der Vorwoche hat der Leitindex 1,2 Prozent gewonnen.

Leichte Stütze des Marktes waren die Aktien des Lebensmittelriesen Nestlé, die um 0,5 Prozent anziehen. Händler erwähnen, dass der Kosmetikkonzern L'Oréal, an dem der Lebensmittelmulti beteiligt ist, im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten habe.

Die Bankaktien, die anfänglich von den guten Ergebnissen der US-Konkurrenten profitierten, gaben ihre Gewinne teilweise wieder ab, als an der Wall Street die Stimmung kippte. Credit Suisse verlieren 0,6 Prozent. Julius Bär geben 2,4 Prozent nach, die Aktie wurde allerdings ex Dividende gehandelt. UBS können leicht zulegen.

Auf den Kaufzetteln standen Aktien zyklischer Firmen: An die Spitze setzten sich die Titel der Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont mit  Kurszuwächsen von 1,7 und 1,4 Prozent.

Die Papiere von Leonteq verlieren 6,8 Prozent an Wert. Der Derivate-Boutique droht eine Klage von Old Mutual International. Der Vermögensverwalter habe Leonteq informiert, dass in Bezug auf bestimmte Transaktionen mit strukturierten Produkten und damit verbundene Gebühren und Provisionen gegen Leonteq und weitere Parteien eine Klage beim High Court of the Isle of Man eingeleitet werden könne.

Conzzeta steigen bei überdurchschnittlichen Umsätzen um 9,0 Prozent auf das Rekordhoch von 1234 Franken. Der Mischkonzern hat seinen Umsatz im ersten Quartal um knapp 44 Prozent auf 430,6 Millionen Franken gesteigert und eine Ebit-Marge von über 8 Prozent erreicht. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Freitag.)

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16:15

Die Freude der Anleger über Milliardengewinne der US-Grossbanken währt nicht lange. Titel von J.P. Morgan und Citigroup verlieren bis zu 1,7 Prozent, Wells Fargo fallen um 2,5 Prozent. Die US-Indizes kippen ebenfalls ins Minus und verlieren bis zu 0,2 Prozent. 

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15:45

Der Dow Jones lag kurz nach Handelsbeginn 0,7 Prozent höher bei 24.640 Punkten. Der S&P 500 und der Nasdaq-Composite kletterten jeweils um 0,5 Prozent.

Sollte die nun anrollende Bilanzsaison gut laufen, kann Börsianern zufolge mit weiteren Kursgewinnen gerechnet werden. In den vergangenen Tagen hatte die Furcht vor einer militärischen Konfrontation der USA mit Russland im Syrien-Konflikt und vor einem Handelskrieg mit China den Börsen wiederholt zugesetzt. "Es wäre naiv zu glauben, dass die Gefahr einer Eskalation geopolitischer Faktoren vorüber ist", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Dennoch hofften Anleger zuletzt auf eine Entspannung.

Zu den gefragtesten Unternehmen gehörten am Freitag die Finanzwerte. Die Aktien von Citigroup und J.P. Morgan legten bis zu 1,5 Prozent zu. Hinterher liefen die Papiere von Wells Fargo, die rund ein Prozent abgaben. Alle drei Geldhäuser gaben für das erste Quartal überraschend hohe Milliardengewinne bekannt.

Die Papiere von Broadcom legten sogar mehr als vier Prozent zu. Die Chipfirma will nach der von US-Präsident Donald Trump blockierten Übernahme des Konkurrenten Qualcomm eigene Aktien im Volumen von zwölf Milliarden Dollar zurückkaufen. 

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14:50

Spekulationen auf Angebotsengpässe treiben den Preis für Aluminium erneut hoch. Am Freitag war das im Automobil- und Flugzeugbau verwendete Metall mit 2340 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor gut sechs Jahren. Das Plus der vergangenen Tage summierte sich auf rund 14 Prozent. Damit steuerte Aluminium auf den grössten Wochengewinn sei Einführung des Terminkontrakts 1987 zu.

Auslöser der aktuellen Rally sind die verschärften US-Sanktionen gegen Russland. Davon betroffen ist auch Rusal, die weltweite zweitgrösste Aluminiumhütte. Sollte der russische Konzern als Lieferant ausfallen, werde die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigen, sagte Analyst Cameron Karami von der Investmentbank Natixis.

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14:05

Die Aktien von J.P. Morgan liegen nach einer Gewinnsteigerung der Bank im ersten Quartal vorbörslich rund 1,3 Prozent höher. Börsianer bemängeln jedoch, dass die US-Bank beim Ergebnis je Aktie erstmals seit zwei Jahren unter den Erwartungen lag.

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12:45

Der SMI notiert gegen Mittag 0,1 Prozent höher bei 8779 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI gewinnt 0,2 Prozent auf 1442 Zähler, und der breite SPI 0,1 Prozent auf 10'296 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titel notieren 22 im Plus und 8 im Minus.

Die grössten Aufschläge im SMI/SLI weisen inzwischen Sonova (+2,3%) auf, gefolgt von den Zyklikern Kühne+Nagel (+1,3%), ABB (+1,1%), Schindler (+0,8%) oder Geberit (+0,9%). Bei Clariant (+1,0%) hätten Analystenäusserungen die Hoffnung auf eine Ergebnisverbesserung gestützt, sagen Marktteilnehmer.

Julius Bär (-2,1%) werden durch einen Dividendenabschlag von 1,40 Franken (entspricht -2,4%) gedrückt.

Vifor Pharma (-5,9%, 146,70 Franken) fallen mit deutlichen Abgaben auf. Die UBS hat das Rating auf "Sell" von "Neutral" gesenkt.

Am breiten Markt werden Leonteq (-4,7%) von einer drohenden Klage belastet. Der britische Versicherer Old Mutual International hat gegen den Finanzdienstleister und weitere Parteien bei einem Gericht der Isle of Man erste Schritte für eine Klage unternommen.

Ascom (+0,5%), Sunrise (-4,6%) und Huber+Suhner (-0,7%) notieren ex Dividende. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht zum Mittag.)

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10:25

Die Schweizer Börse schwächt sich am Freitag im frühen Handel leicht ab. Nach den jüngsten Gewinnen warten die Anleger ab, ob die Hoffnungen auf eine Entspannung im Syrien-Konflikt und im Handelsstreit berechtigt sind. Der SMI notiert mit 8753 Punkten um 0,3 Prozent tiefer. Am Donnerstag war der Leitindex um 0,8 Prozent gestiegen.

Vor dem Wochenende wollten die Anleger ohnehin keine unnötigen Risiken eingehen, heisst es am Markt. Zudem gewinne die Bilanzsaison in den USA mit den Quartalsabschlüssen der Grossbanken Citigroup, J.P. Morgan und Wells Fargo an Fahrt. Davon erhofften sich die Anleger Hinweise, wie gut das Geschäft der hiesigen Konkurrenten gelaufen sein könnte.

Bei den Finanzwerten ergibt sich nach dem Anstieg am Vortag kein klarer Trend. Credit Suisse sind praktisch unverändert und UBS rücken 0,5 Prozent vor. Auch die Assekuranzwerte verbuchen kaum nennenswerte Kursänderungen.

0,7 und 1,0 Prozent schwächer sind die schwergewichteten Pharmawerte Novartis und Roche. Der Anteil des Lebensmittelriesen Nestlé gibt leicht nach.

Die Aktien zyklischer Firmen ziehen meist an: Die Papiere von ABB und Sika stehen bei den Standardwerten mit plus 0,6 und 0,5 Prozent an der Spitze.

Die Aktien von Sulzer und Oerlikon geben einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Am Donnerstag hatte die Aufhebung der von den USA gegen Sulzer verhängten Sanktionen dem Maschinenbauer zu einem kräftigen Kurssprung verholfen, in dessen Sog auch Oerlikon zugelegt hatten.

Die Aktien von Cosmo fallen um 0,7 Prozent. Der Arzneimittelhersteller hat einen Rechtsstreit mit Valeant verloren und muss drei Millionen Dollar bezahlen.

Die Papiere von Leonteq verlieren 3,7 Prozent an Wert. Der Derivate-Boutique droht eine Klage von Old Mutual International. Der Vermögensverwalter habe Leonteq informiert, dass in Bezug auf bestimmte Transaktionen mit strukturierten Produkten und damit verbundene Gebühren und Provisionen gegen Leonteq und weitere Parteien eine Klage beim High Court of the Isle of Man eingeleitet werden könne.

Eine Verkaufsempfehlung der UBS schickt die Aktie von Vifor auf Talfahrt. Der Titel fällt um 7,2 Prozent.

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09:06

Der SMI startet praktisch unverändert bei 8775 Punkten in den Handel. Die Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Militärschlags der USA in Syrien, die auch zu einer verschärften Konfrontation mit Russland und Iran führen würden, werde von Anlegern zwar als geringer eingeschätzt, heisst es. Vorbei sei sie jedoch nicht.

Im Verlauf des Morgens werden die Investoren auf der Konjunkturseite die Verbraucherpreise aus Deutschland, Spanien und Griechenland sowie die EU-Handelsbilanz im Auge behalten. In den USA stehen die Quartalsbilanzen von drei Grossbanken auf der Agenda, auf Seiten der Konjunktur wird der Index der Uni Michigan zum Konsumentenvertrauen veröffentlicht.

In Fokus stehen zum Wochenausklang die Grossbanken UBS (+0,4 Prozent) und CS (-0,1 Prozent). Am Nachmittag könnten impulsgebende Nachrichten durch die Quartalsberichte der US-Banken Wells Fargo, J.P. Morgan und Citigroup kommen. 

Julius Bär (-2,3 Prozent) werden durch einen Dividendenabschlag von 1,40 Franken gedrückt. Nestlé (+0,3 Prozent) werden von positiven Kommentaren von Bernstein gestützt. Die defensiven Schwergewichte Roche (-0,2 Prozent) und Novartis (-0,3 Prozent) tendieren leicht negativ.

Vifor Pharma (-3,5 Prozent) fallen mit deutlichen Abgaben auf. Die UBS hat das Rating auf "Sell" von "Neutral" gesenkt. Am breiten Markt werden Leonteq (-1,2 Prozent)von einer drohenden Klage belastet. Cosmo (-2,2 Prozent) hat in einem Rechtsstreit eine Niederlage hinnehmen müssen. Bei Ascom (-0,7 Prozent), Sunrise (-4,5 Prozent) und Huber+Suhner (-1,5 Prozent) sorgen ebenfalls Dividendenabgänge für tiefere Kurse.

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08:30

Mittlerweile sind die asiatischen Märkte geschlossen. Der Leitindex in Tokio schloss am Freitag 0,6 Prozent fester mit 21.778 Punkten. Der MCSI-Index für asiatisch-pazifische Werte ausserhalb Japans gewann 0,2 Prozent. In China waren Anleger jedoch verunsichert von einem überraschend starken Rückgang der Exporte. Der Leitindex in Shanghai und der CSI300 lagen je rund ein halbes Prozent im Minus. 

Die Hoffnung auf eine Deeskalation in der Syrien-Krise hat Anleger an die asiatischen Aktienmärkte zurückgelockt. Auch der mögliche Wiedereinstieg der USA in das transpazifische Freihandelsabkommen TPP sorgte für Zuversicht. 

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird laut Berechnungen der Bank Julius Bär leicht tiefer bei 8771 Punkten in den Handel gehen. Neben der Nahost-Krise richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die beginnende US-Bilanzsaison. Im Tagesverlauf legen die Banken Citigroup, JPMorgan und Wells Fargo ihre Geschäftszahlen vor.

Unter den SMI-Einzeltiteln stechen Nestlé (+0,3 Prozent) heraus. Daneben dominieren negative vorbörsliche Kurse. Julius Bär (-2,5 Prozent) wird mit Dividendenabschlag gehandelt. Am breiten Markt fallen Cosmo (-2,1 Prozent) nach einem Rückschlag im Patentstreit um Uceris. Auf den Kurs von Leonteq (-2,6 Prozent) drückt eine mögliche Klage des britischen Versicherers Old Mutual International.

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07:55

Der Euro hat sich am Freitag im frühen Handel nur wenig von der Stelle bewegt. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,2328 US-Dollar und damit so viel wie am Vorabend. Auch zum Franken steht der Euro mit 1,1871 nur wenig verändert gegenüber Donnerstagabend. Das gilt auch für den US-Dollar, der sich mit 0,9629 Franken ebenfalls nur minimal seit dem Vorabend bewegt hat.

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07:49

Die Ölpreise sind am Freitag im frühen Handel leicht gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni kostete am Morgen 71,93 US-Dollar. Das waren 9 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um 8 Cent auf 66,99 Dollar.

Nach wie vor befinden sich die Ölpreise aber auf vergleichsweise hohem Niveau. Die unsichere weltpolitische Lage hatte die Preise zuletzt steigen lassen. Die Drohung von US-Präsident Donald Trump, Raketen in Syrien einzusetzen, steht zwar weiter im Raum.

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06:45

Der Nikkei der 225 führenden Werte stieg im Vormittagshandel um 0,5 Prozent auf 21'771 Punkte. Der breiter gefasste Topix gewann 0,4 Prozent auf 1725 Zähler. Bei den Einzelwerten zählten Fast Retailing mit einem Plus von rund zwei Prozent zu den Gewinnern. Der Bekleidungshändler hatte zuvor seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr erhöht.

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06:36

Der Euro bewegte sich kaum im fernöstlichen Handel zum Dollar. Die europäische Einheitswährung kostete zuletzt 1,2392 Dollar. Zum Yen gab die US-Währung leicht auf 107,245 Yen nach. Der Schweizer Franken notierte bei rund 0,9625 Franken je Dollar und bei etwa 1,1867 Franken je Euro. Das bedeutet den höchsten Stand für Euro-Franken seit der Aufhebung des Mindestkurses im Januar 2015.

(cash/Reuters/AWP)