17:50

Die Schweizer Börse hat ihren Rekordlauf am Mittwoch vorerst beendet. Der Leitindex SMI sank um 0,03 Prozent auf 10'254 Punkte, nachdem er am Vortag zum dritten Mal in Folge ein Allzeithoch erklommen hatte. Kurz vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank, die nach Börsenschluss in Europa veröffentlicht wird, blieben die Anleger vorsichtig. Auch das unerwartet robuste Wachstum der weltweit grössten Volkswirtschaft lockte sie nicht aus der Deckung.

Merklich belastet wurde der Markt von den kräftigen Kurseinbussen der Grossbanken. Die Aktien der Credit Suisse fielen um 2,6 Prozent. Zwar konterte das Geldhaus den Beschattungsskandal mit einer Gewinnverdopplung im Sommerquartal, doch zeigten sich Analysten unter anderem enttäuscht vom Ertragsrückgang im wichtigen Heimmarkt. Die Anteile von Rivale UBS sanken um 2,4 Prozent.

Auch das Kursminus von 1 Prozent beim Schwergewicht Novartis schlug zu Buche: Der Pharmakonzern muss eine Studie zur Weiterentwicklung der Gentherapie Zolgensma – dem teuersten Medikament der Welt – wegen Sicherheitsbedenken teilweise stoppen.

Für Unterstützung sorgte hingegen ein anderer SMI-Riese: Die Nestlé-Aktien stiegen um 1,1 Prozent. Der französische Kosmetikkonzern L'Oréal, an dem die Schweizer beteiligt sind, beschleunigte im vergangenen Geschäftsquartal dank starker Nachfrage in Asien sein Wachstum.

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16:10

Der Dow Jones Industrial , der zum Wochenstart die 27'000-Punkte-Marke zurückerobert hatte, zeigte sich im frühen Handel mit 27'074 Punkten quasi unbewegt. Damit setzte sich die Stagnation des Dow unter 27'200 Zählern fort.

Die Fed will Analysten zufolge mit einer erneuten Zinssenkung eine drohende Wachstumsdelle verhindern. Die Entscheidung wird überschattet vom Handelskrieg mit China, geringeren Investitionen und einer konjunkturellen Abschwächung im verarbeitenden Gewerbe. Um die Wirtschaft insgesamt trotzdem weiter auf Wachstumskurs zu halten, erwarten Analysten mehrheitlich eine Senkung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte auf einen Korridor von 1,5 bis 1,75 Prozent. Es wäre die dritte Zinssenkung in gleicher Höhe seit Juli.

Der marktbreite S&P 500 gab zur Wochenmitte um 0,10 Prozent auf 3034 Punkte leicht nach. Der Nasdaq-Auswahlindex 100 trat mit 8045 Punkten quasi auf der Stelle.

Neben der Fed-Sitzung bestimmen nach wie vor die Quartalsberichte der Unternehmen das Geschehen an der Börse. Der kriselnde Industriekonzern General Electric (GE) steckt zwar weiter tief in den roten Zahlen fest. Er schraubte jedoch das Ziel für den Cashflow in diesem Jahr nach oben. Der Kurs sprang daraufhin um 12,7 Prozent nach oben.

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15:05

Der Dow Jones Industrial, der zum Wochenstart die 27'000-Punkte-Marke zurückerobert hatte, liegt am Mittwoch im frühen Handel mit 0,06 Prozent im Minus bei 27'054,49 Punkten. Damit setzte sich die Stagnation des Dow unter 27'200 Zählern fort. Auffallend ist der Kurssprung von Johnson&Johnson mit 2,5 Prozent.

Die US-Wirtschaft ist im Sommer etwas stärker gewachsen als erwartet. Zudem wurden im Oktober in der Privatwirtschaft der USA mehr Stellen geschaffen als erwartet. Das konnte Investoren bislang jedoch nicht zu Aktienkäufen veranlassen. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,09 Prozent auf 3034,10 Punkte leicht nach. Der Nasdaq-Auswahlindex 100 trat mit 8046,60 Punkten auf der Stelle

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14:00

Ein überraschend hohes US-Wirtschaftswachstum (siehe Artikel hier) verschafft dem Dollar Auftrieb. Der Dollar-Index, der die Weltleitwährung zu anderen wichtigen Devisen misst, springt auf ein Tageshoch von 97,73 Punkten. Der Euro wertet im Gegenzug auf knapp über 1,11 Dollar ab nach zuvor 1,1120 Dollar. Das US-Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten Quartal annualisiert um 1,9 Prozent statt wie erwartet nur um 1,6 Prozent.

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13:20

Der Schweizer Aktienmarkt bewegt sich am Mittwochvormittag in engen Grenzen. "Wir treten an Ort vor der Veröffentlichung der US-Zinsentscheidung", sagt ein Händler. Grössere Überraschungen würden zwar nicht erwartet, aber die Anleger verhielten sich dennoch vorsichtig. Mehrheitlich wird eine weitere Zinssenkung durch das Fed um 25 Basispunkte erwartet. Dabei sei aber vor allem wichtig, wie das Fed die Entscheidung kommentiere. Die Anleger seien auch etwas weniger kauffreudig als zuletzt, weil sich die Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelsstreit der USA mit China in Luft aufgelöst hätten. 

Der Standardwerteindex SMI notiert mit 10'266 Punkten um 0,08 Prozent höher. Im Verlauf verbuchte der SMI ein neues Rekordhoch. 

An die Spitze der Verlierer bei den Blue Chips setzen sich die beiden Grossbanken Credit Suisse (-2,2%) und UBS (-1,0%). Julius Bär verlieren 0,5 Prozent.

Das Quartalsergebnis der Credit Suisse sei auf den ersten Blick besser als erwartet. Doch sei ein Gutteil des Gewinnplus auf einmalige Faktoren zurückzuführen, sagt ein Händler. Und in Bereichen, in denen die Bank wachsen wolle wie in Asien oder in der Vermögensverwaltung, habe sie enttäuscht. "Die Gewinnzahl sieht gut aus, aber die Qualität stimmt nicht", sagt ein anderer Händler. Zudem leide der Kurs unter Gewinnmitnahmen. Die Aktie habe seit Mitte Oktober eine beachtliche Performance gezeigt.

Auch die schwergewichtigen Aktien von Novartis (-1,0%) belasten den Gesamtmarkt. Der Pharmariese darf gemäss Anweisung der US-Gesundheitsbehörde FDA für einen Teil der Strong-Studie mit der Genersatz-Therapie Zolgensma wegen Entzündungserscheinungen in einer zuvor durchgeführten Tierstudie vorläufig keine weiteren Patienten rekrutieren. Dagegen erweisen sich die Anteile von Nestlé (+0,9%) als Stütze des Marktes. Der Lebensmittelriese erwägt laut einem Medienbericht den Verkauf von zwei Beteiligungen in China, was ihm etwa eine Milliarde Dollar einbringen könnte. Ebenso beflügelt das Quartalsresultat von L'Oréal die Nestlé-Aktie.

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12:30

Ein schwächelndes Werbegeschäft hat Anleger von TF1 vergrault. Die Aktien des französischen Fernsehsenders fielen am Mittwoch in Paris um 7,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast sechs Wochen. Damit steuerten sie auf den größten Kurssturz seit mehr als zwei Jahren zu.

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11:30

Die Fusions-Überlegungen von PSA und Fiat Chrysler haben die Anleger im europäischen Autosektor am Mittwoch in ihren Bann gezogen. Die Aktien der französischen Opel-Mutter kletterten in Paris um 8,6 Prozent und erreichten mit 27,06 Euro den höchsten Stand seit elfeinhalb Jahren. Fiat-Papiere stiegen im Mailand um 10,6 Prozent auf ein Fünf-Monats-Hoch von 12,99 Euro. Der europäische Branchenindex kletterte auf den höchsten Stand seit knapp sechs Monaten.

"Eine solche Kombination beider Unternehmen würde ein Unternehmen mit wahrscheinlich dem besten oder eines der besten Autogeschäften in Nordamerika, Lateinamerika und Europa schaffen", kommentierten die Analysten der US-Bank JP Morgan. Fiat habe eine starke Stellung in Nordamerika und PSA in Asien und dem Rest der Welt, was sich geografisch also gut ergänze, sagte Analyst Martino De Ambroggi vom Vermögensberater Equita. Dies wiederum erhöhe den Druck auf Renault. Die Aktien des französischen Peugeot-Rivalen fielen in Paris um 3,3 Prozent. 

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11:00

Der Bitcoin fällt um 3,5 Prozent auf 9111 Dollar. In den letzten vier Wochen resultiert jedoch ein Plus von immer noch 10 Prozent.

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09:10

Der SMI bewegt sich nach Handelsbeginn kaum und steht bei 10'260 Punkten. Vor den mit Spannung erwarteten geldpolitischen Beschlüssen der US-Notenbank am Abend hielten sich die Anleger zurück, heisst es am Markt.

Mehrheitlich wird erwartet, dass das Fed die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte senkt. Die Euphorie der vergangenen Tage habe ausserdem etwas nachgelassen, weil sich das Teilhandelsabkommen der USA mit China gemäss einem Reuters-Bericht verzögern könnte. Die Marktteilnehmer wollten endlich Tatsachen sehen, heisst es dazu am Markt.

Da der Markt am Dienstag praktisch auf einem Rekordhoch fester geschlossen hat, rechnen Händler ausserdem mit Gewinnmitnahmen. Dies könne zum Monatsende immer wieder beobachtet werden.

Credit Suisse: Zahlenqualität bei Analysten fällt durch

Bei Einzelwerten setzen die Ergebnisse eigene Akzente . So hat die Grossbank Credit Suisse (-1,2 Prozent) im dritten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, der Aktienkurs fällt aber. Dagegen hat Clariant (1,9 Prozent) die Erwartungen des AWP-Konsens verfehlt. Der Chemiekonzern hat im dritten Quartal weniger umgesetzt als im Jahr zuvor und die Erwartungen verfehlt. Ausserdem stieg der Betriebsgewinn (Ebitda) weniger stark als erwartet.

Etwas höher sind Roche (+0,8 Prozent). Der Pharmakonzern hat eine erste Hürde für seinen Produktkandidaten Satralizumab genommen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und das europäische Pendant EMA haben laut Roche den Zulassungsantrag für das Mittel angenommen.

 

 

Eine Kursrückgang erleben die Aktien von Novartis (-1 Prozent). Der Pharmariese darf gemäss Anweisung der FDA für einen Teil der Strong-Studie mit der Genersatz-Therapie Zolgensma wegen Entzündungserscheinungen in einer zuvor durchgeführten Tierstudie vorläufig keine weiteren Patienten rekrutieren. Zolgensma ist das teuerste Medikament der Welt.

Basilea steigen um 0,7 Prozent. Die Biotechfirma hat an einer Fachkonferenz neue präklinische Daten zu den Medikamentenkandidaten Derazantinib und Lisavanbulin vorgestellt. Beide hätten gute Resultate bei der Erkennung respektive in der Bekämpfung von Tumorzellen gezeigt, teilte Basilea mit. Straumann (+1,1 Prozent) profitieren nach der Ratingerhöhung auf "Neutral" von "Underweight" durch JPMorgan.

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08:10

Der Swiss Market Index steht im vorbörslichen Handel 0,13 Prozent tiefer. Nur drei Aktien stehen im Plus: Roche (0,3 Prozent), Credit Suisse (2 Prozent nach Bekanntgabe des Quartalsgewinns), UBS (0,1 Prozent), LafargeHolcim (0,04 Prozent). 

Auf der negativen Seite steht Novartis, die Aktie sinkt 1 Prozent. Der Pharmakonzern hat mit seiner Genersatz-Therapie Zolgensma (AVXS-101) in den USA einen Rückschlag erlitten. 

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07:50

Die Ölpreise sind am Mittwoch im frühen Handel weiter gefallen. Sie setzen damit zum dritten Verlusttag in Folge an. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 61,39 US-Dollar. Das waren 20 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 27 Cent auf 55,27 Dollar.

Neuerlicher Druck auf die Ölpreise kam von Lagerdaten aus den USA. Das American Petroleum Institute (API) hatte am Dienstagabend zwar einen Rückgang der Rohölvorräte gemeldet. Allerdings erhöhten sich zugleich die Bestände am grossen Auslieferungsort Cushing deutlich. Die Reserven in Cushing werden an den Märkten aufgrund der schieren Grösse des bekannten Umschlagsorts häufig stark beachtet.

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06:15

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt im Verlauf 0,4 Prozent tiefer bei 22'893 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,1 Prozent und lag bei 1663 Punkten.

Die Börse in Tokio hat sich am Mittwoch zunächst uneinheitlich gezeigt. Nachdem Reuters berichtete, dass ein Unterzeichnung des vereinbarten Teil-Handelsabkommens mit China sich nach Angaben eines US-Regierungsvertreters womöglich verzögern könnte, brachen die Gewinne ein. Die USA und die Volksrepublik arbeiteten zwar weiter an einer vorübergehenden Handelseinigung, sagte der Regierungsbeamte am Dienstag. Allerdings sei es denkbar, dass diese beim Apec-Gipfel in Chile im kommenden Monat noch nicht unterschrieben werden könne.

Außerdem hielt der anstehende Zinsentscheid der Notenbank (Fed) Investoren von grösseren Engagements ab.

Die Börse in Shanghai lag derweil 0,5 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,5 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans stieg um 0,2 Prozent.

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06:00

Zur Schweizer Währung notiert der Dollar kaum verändert bei 0,9941 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1044 Franken. Das ist nach wie vor der höchste Stand seit Ende Juli.

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05:30

An der Wall Street hatte der Dow Jones am Dienstag leicht nachgegeben. Der US-Leitindex verlor 0,1 Prozent auf 27'071,46 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 8276,85 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 büsste 0,1 Prozent auf 3036,87 Punkte ein. 

(cash/AWP/Reuters)