22:40

Nachdem zuletzt die Töne zwischen den USA und China in dem Streit moderater wurden, kündigte US-Präsident Donald Trump überraschend an, weitere Zölle auf chinesische Produkte zu prüfen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 2,3 Prozent tiefer mit auf 23'932 Punkte. Von seinem Tagestief rund eine Stunde vor Handelsschluss arbeitete sich der Index damit noch wieder etwas nach oben. Der breiter gefasste S&P 500 gab 2,2 Prozent auf 2604 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 2,3 Prozent auf 6915 Stellen. Für die Gesamtwoche ergibt sich damit beim Dow ein Rückgang von 0,7 Prozent, für den S&P von 1,4 Prozent und für die Nasdaq von 2,1 Prozent.

US-Notenbankchef Jerome Powell hatte während des Handels auf einer Veranstaltung des Chicagoer Wirtschaftsclubs eine Fortsetzung des Kurses behutsamer Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, um die Inflation in Schach zu halten. Die Wall Street hatte nach den Äusserungen ihre Verluste zunächst ausgebaut.

An der Wall Street gaben Boeing-Papiere in Folge des sich zuspitzenden Handelsstreits 3,1 Prozent nach. Für den Flugzeughersteller ist China ein wichtiger Markt. Auch die Kurse anderer Unternehmen, die ähnlich wie Boeing aufgestellt sind, gaben nach. So verloren der Baumaschinenhersteller Caterpillar 3,5 und der Landmaschinenhersteller Deere 3,9 Prozent.

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17:50

Auch am Freitag hielt der drohende Handelsstreit der USA mit China die Schweizer Börse in Atem. Der SMI geht mit einer negativen Wochenbilanz aus dem Handel. Der SMI sinkt um 0,8 Prozent auf 8671 Zähler, der Leitindex verliert damit diese Woche genau diese 0,8 Prozent. Händler sagen, die ständigen Verbalattacken von Donald Trump machten die Anleger zwar nervös, die Credit Suisse hält einen Handelskrieg aber nach wie vor für unwahrscheinlich. Die Anlagestrategen von Lombard Odier Investment Managers sind der Ansicht, dass der US-Präsident beweisen wolle, dass er es ernst meine. Letztlich dürften die Ergebnisse dann jedoch viel versöhnlicher sein als die Ursprungsforderungen.

Die Mehrheit der Standardwerte gab nach. Die ex Dividende gehandelten Papiere von GeberitSwisscom und Zurich Insurance sowie Sulzer holten einen Teil der Ausschüttung auf. Die Verluste halten sich bei den Bluechips meist in Grenzen. Die Anteile der Credit Suisse führen die Verlierer mit minus 1,5 Prozent an, gefolgt von den Aktien des Bauchemieherstellers Sika und von ABB mit minus 1,4 Prozent.

Die Aktien von Nestlé steigen um 0,5 Prozent. Der Machtkampf zwischen dem Lebensmittelriesen und europäischen Detaillhändlern wirkte sich nicht auf den Kurs aus. Gemäss Medienberichten boykottieren die deutsche Edeka und die Schweizer Coop-Gruppe weitere Nestlé-Produkte.

Am breiten Markt legen die Aktien von Dufry 3,1 Prozent zu. Die Reisedetailhandelsfirma will eine höher als erwartete Dividende von 3,75 Franken zahlen und eigene Aktien für 400 Millionen Franken zurückkaufen. Die Aktien des Flughafen Zürich fallen um 5,6 Prozent. UBS stufte den Flughafen auf "Neutral" von "Buy" herab. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Freitag.)

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15:40

Der drohende Handelskrieg mit China verdirbt US-Anlegern am Freitag erneut die Kauflaune. Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fallen zur Eröffnung um jeweils etwa ein Prozent. US-Präsident Donald Trump will das Volumen der Zölle auf chinesische Importwaren auf 150 von 50 Milliarden Dollar verdreifachen. Die Regierung in Peking betonte, sie sei vorbereitet und werde nicht zögern, zu reagieren. "So wie wir Trump kennen, sollte man dies als Pokerspiel betrachten, bei dem er den Einsatz etwas erhöht hat", sagte Michael Arone, Chef-Anleger des Anlageberaters State Street. Dadurch würden die US-Arbeitsmarktdaten etwas in den Hintergrund gedrängt.

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag mit 103.000 halb so hoch wie vorhergesagt. Dafür traf der Anstieg der Stundenlöhne mit 2,7 Prozent im Jahresvergleich die Prognosen punktgenau. "Ich sehe keine Hinweise auf eine Überhitzung der Konjunktur", betonte der Volkswirt Joseph Lavorgna von der Investmentbank Natixis. Dies signalisiere eher weniger als mehr US-Zinserhöhungen.

Zu den größten Verlierern gehörte Incyte. Die Aktien der Pharmafirma stürzten um bis zu 22 Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit zwölf Jahren zu. Das Hautkrebsmittel Epacadostat hatte in Kombination mit dem Medikament Keytruda von Merck bei Tests nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Merck-Titel gaben um 0,6 Prozent nach. 

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15:00 

Die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichtes ändert vorderhand nur wenig an den internationalen Börsenkursen. Der Swiss Market Index notiert 0,3 Prozent im Minus. Die US-Wirtschaft hat im März überraschend wenige Jobs geschaffen. Die Regierung in Washington meldete am Freitag in ihrem Arbeitsmarktbericht 103'000 neue Stellen. Das ist der geringste Zuwachs seit einem halben Jahr. Experten hatten dagegen mit 193'000 gerechnet, nachdem es im Februar noch ein Plus von 326'000 gegeben hatte.

Auch die vorbörslichen Kurse in den USA reagieren nur wenig. Die US-Börse wird wahrscheinlich klar im Minus öffnen. 

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12:50

Der SMI verliert bis Mittag 0,5% auf 8699 Punkte und gibt auch seit Gründonnerstag um rund ein halbes Prozent nach. Der 30 Aktien umfassende SLI sinkt um 0,5% auf 1426 Zähler und der breite und dividendenbereinigte SPI um 0,1% auf 10'189 Stellen.

Besonders stark leiden am Berichtstag die Aktien der Zurich Insurance (-3,3%), von Swisscom (-4,6%) und Geberit (-2,2%). Alle drei erwähnten Papiere werden ex Dividende gehandelt und würden ohne Dividendenabgang fester notieren.

Bei den defensiven Index-Schwergewichten fallen die Abgaben bei Roche (-0,6%) ins Gewicht, während Novartis (-0,2%) und Nestlé (-0,1) nur leicht nachgeben. Dabei hat Roche die milliardenschwere Übernahme des Software-Anbieters Flatiron Health nun abgeschlossen.

Auf der Gegenseite rücken Dufry mit 2,8% am deutlichsten vor. Der Reisedetailhändler hatte vor Wochen angekündigt, dass man nach Jahren der Abstinenz wieder eine Dividende ausbezahlen werde. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht zum Mittag.)

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10:35

Die Schweizer Börse gibt am Freitagmorgen einen Teil der Vortagesgewinne ab und tendiert schwächer. Der SMI sinkt um 0,8 Prozent auf 8670 Zähler. Am Donnerstag war der Leitindex um 2,2 Prozent gestiegen. Die neue Runde im Handelsstreit der USA mit China belastet die Stimmung.

Da am Nachmittag der stark beachtete US-Arbeitsmarktbericht bevorsteht, sei die Risikobereitschaft der Anleger ohnehin geringer als üblich, erklärten Händler. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit 193'000 neu geschaffenen Stellen. Mehr Beachtung finden dürfte die Entwicklung der Stundenlöhne, da diese wohl Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten US-Zinserhöhungen ermöglichten.

Die meisten Standardwerte geben nach. Die Papiere von Geberit, Sulzer Swisscom und Zurich Insurance werden ex Dividende gehandelt.

Die Verluste halten sich ansonsten insgesamt in Grenzen. Die Aktien von Lonza ermässigen sich um 0,8 Prozent. Andere zyklische Werte wie ABB, Adecco und Sika ermässigen sich um ein halbes Prozent.

Bei den Banken sind Credit Suisse um 0,7 Prozent tiefer und UBS schwächen sich um 0,6 Prozent ab.

Bei den SMI-Schwergewichten schlagen sich Nestlé mit minus 0,2 Prozent besser als der Markt. Die Pharmariesen Novartis und Roche schwächen sich dagegen um 0,5 und 0,9 Prozent ab.

Am breiten Markt stechen Aktien von Dufry mit einem Kursplus von 2,6 Prozent auf 134,35 Franken hervor. Die Reisedetailhandelsfirma will eine höher als erwartete Dividende von 3,75 Franken zahlen und eigene Aktien für 400 Millionen Franken zurückkaufen.

Die Aktien des Flughafen Zürich fallen um 5,2 Prozent. UBS stufte den Flughafen auf "Neutral" von "Buy" herab.

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09:30

Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind im März um deutliche 5,5 Milliarden Franken gestiegen. Per Ende des Berichtsmonats lag der Wert bei 737,81 Milliarden Franken, nachdem es Ende Februar noch 732,26 Milliarden gewesen waren. Der Gesamtbestand der Reserven (exkl. Gold) erreichte Ende März 743,25 Milliarden nach 737,59 Milliarden Franken im Vormonat, wie die SNB am Freitag mitteilte.

Ob und allenfalls wie stark die SNB im März am Devisenmarkt mit Fremdwährungskäufen interveniert hat, ist aus den Zahlen nicht genau herauszulesen. Oft ist die Entwicklung der wichtigsten ausländischen Währungen zum Franken ein Hauptgrund für die Veränderungen.

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09:10

Der SMI startet mit einem Abschlag von 0,7 Prozent bei 8685 Punkten. Damit geht das Auf und Ab der vergangenen Tage in eine nächste Runde. Besonders stark geraten die Aktien der Zurich Insurance (-4,7 Prozent) unter Druck. Allerdings werden die Titel am heutigen Freitag vom Dividendenabgang in Höhe von 18 CHF stark belastet. Und auch Swisscom (-4,1 Prozent) und Geberit (-2,2 Prozent) werden ex-Dividende gehandelt.

Aber auch bei den defensiven Index-Schwergewichten geben die Kurse nach: Novartis (-0,3 Prozent), Roche (-0,7 Prozent) und Nestlé (0,3 Prozent) starten allerdings unterschiedlich.

Dufry rücken im frühen Handel um 3,3 Prozent vor. Der Reisedetailhändler hatte vor Wochen angekündigt, dass man wieder einmal eine Dividende ausbezahlen werde. Darüber hinaus kauft Dufry eigene Aktie im Wert von bis zu 400 Mio CHF über die nächsten zwölf Monate zurück. Im breiten Markt hat Ems (-0,4 Prozent) Umsatzzahlen zum ersten Quartal publiziert und lag damit über den Erwartungen.

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08:27

Mittlerweile sind die Börsen in Asien geschlossen. Die dortigen Anleger haben sich von der neuerlichen Drohung Donald Trumps im Handelsstreit kaum aus der Ruhe bringen lassen. Zwar gab es am Freitag quer durch die Region Verluste, jedoch hielten diese sich in engen Grenzen.

So büsste Japans Leitindex Nikkei 225 bis zum Handelsschluss moderate 0,36 Prozent auf 21 567,52 Punkte ein. Hongkongs Hang Seng gewann im späten Handel sogar 0,88 Prozent auf 29 778,13 Punkte - allerdings holten die Anleger damit lediglich die Kursgewinne der anderen asiatischen Börsen vom Vortag nach, als in Hongkong wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden war. In Festland-China blieben die Börsen auch am Freitag noch geschlossen.

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08:06

Der Swiss Market Index (SMI) wird laut Schätzungen der Bank Julius Bär vorbörslich 1,1 Prozent im Minus bei 8654 Punkten gesehen. Sämtliche SMI-Einzeltitel werden im Minus berechnet. Allerdings werden die Aktien von Geberit, Swisscom und Zurich mit Dividendenabschlag gehandelt. Für zusätzliche Belastung sorgt US-Präsident Donald Trump, der im Handelskonflikt mit China nachlegt und mit zusätzlichen Zöllen im Volumen von 100 Milliarden Dollar droht.

Am breiten Markt stehen Ems (nach Umsatzzahlen) und Dufry (Dividendenzahlung und Aktienrückkauf) im Fokus. Im Interesse steht zum Wochenschluss auch die Veröffentlichung der US-Beschäftigtenzahlen am Nachmittag (14.30 Uhr MESZ). 

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07:51

Der Euro hat sich am Freitag nur wenig bewegt. Am Morgen wird die Gemeinschaftswährung bei 1,2241 US-Dollar gehandelt und damit nahezu zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Zum Franken steht er mit aktuell 1,1779 CHF nur knapp unter dem Niveau vom Vorabend. Der US-Dollar kostet mit 0,9622 CHF ebenfalls nur geringfügig weniger als am Donnerstagabend.

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07:16

Ein Blick an den Ölmarkt. Die Furcht vor einer Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China drückt die Ölpreise, was diese auf hohem Niveau etwas korrigieren lässt. Die US-Sorte WTI kostet derzeit 63,12 Dollar (-0,9 Prozent). Ein Barrel der Nordseesorte Brent notiert bei 67,94 Dollar (-0,8 Prozent).

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06:45

Trump erklärte, er habe den Handelsbeauftragten damit beauftragt, weitere Zölle gegen China im Volumen von 100 Milliarden Dollar zu prüfen. Er schürte damit die Furcht vor einem Handelskrieg. "Die Anordnung Trumps, zu erwägen, ob weitere 100 Milliarden Dollar an Zöllen angemessen wären, und die Handelspolitik der vergangenen Wochen sind ein Beispiel dafür, wie Streitigkeiten zu Kriegen werden können", sagte Dan Ivascyn, Chefinvestor bei Pacific Investment Management. "Das ist ein weiterer Grund, warum die Investoren ihr Risiko reduzieren sollten."

Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans legte 0,2 Prozent zu. In Japan notierte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index am Mittag 0,1 Prozent fester bei 21.672 Punkten, nachdem er zuvor zeitweise im Minus gelegen hatte. Der breiter gefasste Topix-Index gewann ebenfalls 0,1 Prozent auf 1727 Zähler.

"Der Markt ringt damit, zu verdauen, was beim Handel zwischen den USA und China passiert", sagte Hikaru Sato, technischer Analyst bei Daiwa Securities. "Es ist schwer, Investitionsentscheidungen zu treffen, wenn Neuigkeiten aus diesem Bereich während des Handels in Asien veröffentlicht werden, und deswegen scheuen Investoren davor zurück, Position zu beziehen."

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06:36

Der Dollar gab nach der Ankündigung Trumps nach, ein Dollar kostete 107,18 Yen. Der Euro wurde etwas fester als im späten New Yorker Handel mit 1,2255 Dollar gehandelt. Der Schweizer Franken wurde mit 0,9619 Franken je Dollar und 1,1790 Franken je Euro gehandelt. 

(cash/Reuters/AWP)