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17:40

Der SMI sank um 0,28 Prozent auf 9758 Punkte, nachdem der Leitindex am Vortag erstmals nach drei Verlusttagen wieder zugelegt hatte. Vor allem neu angefachte Ängste vor einem ungeregelten Ausscheiden Grossbritanniens aus der Europäischen Union machten die Anleger vorsichtig und veranlassten sie zu Verkäufen.

Der grösste Verlierer ist Lonza (-1,9 Prozent), dessen Titel laut Händlern von Gewinnmitnahmen belastet wurden. Auch Schwergewicht Roche verlor (-0,52 Prozent), was den SMI nach unten drückte.

Auch Standardwerte rutschten mehrheitlich ins Minus. Zu den grossen Verlierern zählten konjunktursensitive Werte. Die Aktien der Bauchemiefirma Sika (-1,19 prozent) sowie der Luxusgüter-Hersteller Richemont (-0,58 Prozent) und Swatch (-0,49 Prozent) mussten Federn lassen. Auch von Versicherungstiteln trennten sich die Anleger, die Anteile von Swiss Life (-0,54 Prozent), Swiss RE (-0.79 Prozent) und Zurich (0,72 Prozent) büssten ebenfalls deutlich ein.

Etwas gebremst wurde der Abstieg des SMI von Nestle. Das Indexschwergewicht gewann 0,2 Prozent an Wert. Der Lebensmittelkonzern will angesichts der hohen Preise bei möglichen Zukäufen Vorsicht walten lassen.

Am breiten Markt fielen die Baloise-Aktien um 3,24 Prozent. Zwar verdiente der Versicherer im ersten Halbjahr um fast die Hälfte mehr als in der gleichen Vorjahresperiode. Der Ergebniszuwachs ist allerdings zu einem guten Teil der Auflösung von Rückstellung im Zuge einer kantonalen Steuerreform geschuldet.

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16:00

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,25 Prozent schwächer bei 25.713 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,3 Prozent nach auf 2861 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 0,4 Prozent auf 7798 Punkte.

Für Verunsicherung sorgte die Entwicklung am Anleihemarkt: Dort ist die Zinskurve invers, was bei Börsianern als ein Anzeichen für ein bevorstehendes Schrumpfen der Wirtschaftsleistung gilt. Erstmals liegt zudem die Rendite der 30-jährigen Papiere unter dem Leitzins der US-Notenbank Fed. Das drückte auf die Kurse der Banken, die unter niedrigen Zinsen leiden: Die Titel der Bank of America, Citigroup und JPMorgan gaben leicht nach.

Die Papiere des Softwareunternehmens Autodesk brachen um mehr als zwölf Prozent ein. Der Hersteller der AutoCAD-Software schraubte seine Prognose herab und begündete das mit den derzeitigen konjunkturellen Unsicherheiten. Mehrere Analysten schraubten daraufhin ihre Preisziele herunter. Der Übergang vom Lizenz- zum Abogeschäft dürfte kurzfristig auf Umsatz und Gewinnmarge lasten, schrieben die Experten von Baird. Langfristig verspreche er aber stabile Einkünfte. 

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15:20

US-Staatsanleihen haben am Mittwoch im Kurs weiter zugelegt. Entscheidende Konjunkturdaten stehen zur Wochenmitte nicht an. Für zusätzlichen Auftrieb sorgte die schwach erwartete Aktienbörse. Die Rendite dreissigjähriger US-Anleihen fiel auf ein neues Rekordtief von 1,9 Prozent. Sie liegt damit unter dem Leitzins der US-Notenbank - "was es bisher noch nie gab", erklärte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK.

Unterdessen hat sich die Umkehrung der amerikanischen Zinskurve fortgesetzt. Am Mittwoch lag die Rendite zweijähriger Anleihen mit 1,5 Prozent deutlich über dem Zins zehnjähriger Papiere, die mit 1,45 Prozent rentierten. Eine inverse Zinskurve gilt als Rezessionssignal. Allerdings warnen Fachleute, dass die Kurve durch die extrem lockere Geldpolitik vieler Notenbanken verzerrt sein könnte.

13:15

Die Hoffnung auf eine baldige Regierungsbildung hat italienische Staatsanleihen am Mittwoch starken Auftrieb verliehen. Im Gegenzug fiel die Rendite, die Anleger beim Kauf der Papiere erhalten, auf ein Rekordtief. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen des Landes warfen im Tief 1,02 Prozent ab - so wenig wie noch nie.

Der Kursauftrieb am italienischen Anleihemarkt hält schon einige Tage an. Ausschlaggebend sind Hoffnungen, dass Neuwahlen vermieden und eine neue Regierung gebildet werden kann. Nach dem Zusammenbruch der letzten Regierung aus Lega und Fünf Sternen sondieren die Sterne derzeit mit den Sozialdemokarten (PD) die Möglichkeiten einer Regierung.

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12:45

Das britische Pfund ist am Mittwoch unter Druck geraten, nachdem bekannt wurde, dass Premierminister Boris Johnson eine befristete Parlamentsschliessung erreichen will. Das Pfund sank nach ersten Berichten auf ein Tagestief von 1,2157 US-Dollar. Zuvor hatte es noch bei 1,2280 Dollar notiert. Zuletzt erholte sich das Pfund wieder etwas und wurde am Mittag mit 1,2205 Dollar gehandelt.

Auch zum Franken büsste die britische Währung Terrain ein und notierte zuletzt unter der Marke von 1,20 Franken bei 1,1938. Gegenüber dem Euro notiert der Franken mit 1,0888 unterhalb der Marke von 1,09. Der US-Dollar wird zuletzt mit 0,9814 Franken gehandelt.

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12:05

Der Swiss Market Index (SMI) sinkt bis um 12.00 Uhr um 0,2 Prozent auf 9'764 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) fällt  ebenfalls um 0,2 Prozent auf 11'892 Zähler.

"Wir befinden uns ziemlich genau in der Mitte einer seit einiger Zeit bestehenden Handelsspanne zwischen 9'500 und 10'000 Punkten. Und es gibt vorläufig keinen Grund, warum wir diese verlassen sollten", sagt ein Händler. "Nachdem wir gestern etwas zulegen konnten, dürften wir heute etwas leichter schliessen", so der Händler weiter.

Den stärksten Rückgang bei den SLI-Werten verzeichnen die Aktien von AMS (-2,4 Prozent). Händler verweisen auf die "China-Sorgen" und die geplante Übernahme des deutschen Beleuchtungskonzerns Osram und die damit verbundene drohende Kapitalerhöhung zu deren Finanzierung.

Die Aktien von Lonza (-1,6 Prozent) werden laut Händlern von Gewinnmitnahmen belastet. "Lonza ist die Aktie mit der besten Perfomance im SMI - wenigstens war sie es bis gestern." Ab heute steht der Lebensmittelmulti Nestle (+0,3 Prozent) an der Spitze. Beide Aktien haben seit Jahresanfang mehr als 35 Prozent gewonnen und damit auch den Gesamtmarkt deutlich hinter sich gelassen.

Alcon (+1,8 Prozent) den Aufwärtstrend fort. Händler erwähnen den jüngst veröffentlichten Zwischenbericht. Die Käufe stammten überwiegend aus dem Ausland, heisst es am Markt.

Am breiteren Markt fallen die Aktien von Emmi mit einem Minus von 6,6 Prozent auf. Der Milchverarbeiter hat im ersten Halbjahr deutlich weniger verdient und die Erwartungen von Analysten verfehlt. Für das Gesamtjahr wird zwar die Gewinnprognose bestätigt, aber das Umsatzziel leicht nach unten angepasst.

Die Aktien von Baloise (-2,0 Prozent) stehen trotz eines Gewinnsprungs im Halbjahr unter Druck. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach einem sehr guten Ergebnis. Unter Gewinnmitnahmen litten auch andere Versicherer wie Swiss Re und Zurich (je -0,6 Prozent) sowie Swiss Life (-0,3 Prozent). Der als dividendenstark geltende Sektor habe sich zuletzt gut entwickelt.

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09:25

Die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihen fällt auf 1,909 Prozent und ist damit so niedrig wie nie zuvor. Der Anleihemarkt spiegle damit Sorgen um die US-Wirtschaft und die weltweite Konjunktur wider, sagte Michael Hewson, Chefanalyst beim Broker CMC Markets.

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09:15

Der Swiss Market Index (SMI) gibt unmittelbar nach Börseneröffnung 0,3 Prozent auf 9758 Punkte nach. Die negativen Vorgaben aus den USA dürften den Risikoappetit der Anleger ein wenig dämpfen, heisst es am Markt. Und die Signale aus Asien seien wenig richtungsweisend. "Es sind noch immer die gleichen Themen, die uns begleiten", sagt ein Händler. "Vor allem der Handelsstreit und die steigenden Konjunktursorgen. Das hält die Märkte im Griff."

Bei den SMI-Titeln weisen Lonza (-1,8 Prozent) sowie Richemont und Credit Suisse (beide je -0,7 Prozent) die grössten Abschläge auf.

Zulegen können Alcon (+0,9 Prozent) sowie Swisscom, SGS und LafargeHolcim (alle je +0,1 Prozent).

Am breiteren Markt fallen die Aktien von Emmi mit einem Minus von 4,2 Prozent auf. Der Milchverarbeiter hat im ersten Halbjahr deutlich weniger verdient und die Erwartungen von Analysten verfehlt. Für das Gesamtjahr wird zwar die Gewinnprognose bestätigt, aber das Umsatzziel leicht nach unten angepasst.

Leicht im Minus (-0,3 Prozent) ist Hochdorf. Der Milchverarbeiter steckt in einer Krise. Ein Analyst hat das Kursziel nun drastisch auf 10 Franken reduziert. Aktuell ist die Aktie 62,80 Franken wert.

1,1 Prozent geben die Aktien von Baloise nach. Und dies, obwohl der Versicherer im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung verzeichnete und die Vorgaben der Analysten übertraf.

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08:55

Die asiatischen Börsen haben sich am Mittwoch uneinheitlich entwickelt. In Anbetracht der starken Bewegungen zu Wochenbeginn hielten sich die Veränderungen in Grenzen. Damit setzte sich eine abwartende Haltung durch. US-Präsident Donald Trump hatte auf dem G7-Gipfel in Biarritz Hoffnungen auf eine neue Verhandlungsrunde im Handelsstreit zwischen China und den USA geweckt, was die asiatischen Börsen am Vortag mit Kursgewinnen quittiert hatten.

In China hatten die Ankündigungen indes keine Euphorie entfacht. "Mit Bezug auf das Agieren Donald Trumps im Handelsstreit ist es der Vertrauens-Kredit der Chinesen, der allmählich aufgebraucht sein dürfte", hiess es in einem Kommentar der Landesbank Baden-Württemberg. Es überrasche daher nicht, dass chinesische Offizielle sich zuletzt zurückhaltend geäussert hätten.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 rettete sich mit 0,11 Prozent Gewinn auf 20 479,42 Punkte knapp ins Plus. An den chinesischen Festlandbörsen gab der CSI 300 zuletzt um 0,16 Prozent auf 3810,78 Zähler nach. Der Hang-Seng-Index trat mit 25 660,48 Punkten auf der Stelle.

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08:10

Der Swiss Market Index wird im vorbörslichen Handel 0,09 Prozent höher geschätzt. Die Aktie von Alcon liegt dabei am deutlichsten im Plus (0,45 Prozent). Die einzige SMI-Aktie im Minus ist diejenige der Credit Suisse (0,18 Prozent). Am breiten Markt sinken die Aktien von Emmi 2,45 Prozent. Das Unternehmen hat die Halbjahreszahlen vorgelegt.

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07:45

Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen. Meldungen über einen vergleichsweise starken Rückgang der Ölreserven in den USA habe für Auftrieb gesorgt, hiess es von Marktbeobachtern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 59,91 US-Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 52 Cent auf 55,45 Dollar.

Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) hatte in der vergangenen Woche laut Daten vom Vorabend einen Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um 11,1 Millionen Barrel verzeichnet. Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zu den Ölreserven erwartet. Analysten gehen hier zwar ebenfalls von einem Rückgang aus, aber nur um knapp drei Millionen Barrel.

Sinkende Lagerbestände stützen in der Regel die Ölpreise, weil sie ein Hinweis auf eine hohe Nachfrage oder ein zu geringes Angebot sein können. Die wöchentlichen Daten zu den US-Ölreserven werden am Markt stark beachtet.

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06:10

In Tokio notiert der Leitindex Nikkei 0,2 Prozent höher auf 20'487 Punkten. Der chinesische CSI300 hingegen sinkt um 0,6 Prozent. Am Dienstag hatten wiederaufkeimende Rezessionsängste bereits die Wall Street ins Minus gedrückt.

Börsianer warfen die Frage auf, ob die Notenbanken in den USA und anderen Ländern den Volkswirtschaften auf die Sprünge helfen werden.

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06:05

Der Goldpreis kommt nach den Avancen der letzten Wochen am Mittwoch etwas zurück. Die Feinunze Gold verliert 0,44 Prozent und steht bei 1536 Dollar. Ein neues Sechs-Jahres-Hoch hatte Gold am Montag mit 1554 Dollar erreicht.

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06:00

Der Schweizer Franken wird mit 0,9818 Franken je Dollar und 1,0887 Franken je Euro gehandelt. Das sind kaum veränderte Stände zum Vortag.

(Reuters)