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Den Börsen-Ticker vom Freitag, den 20. August, finden Sie hier.

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17:40

Der Leitindex SMI sank um 1,1 Prozent auf 12'404 Punkte. Vorübergehend sackte das Bluechip-Barometer zwei Prozent ab - stärker war der Einbruch letztmals Ende Januar.

Verschreckt hat die Anleger vor allem das Protokoll der jüngsten geldpolitischen Sitzung der US-Notenbank. Demnach könnte die Fed die geldpolitischen Zügel rascher als erwartet anziehen und bereits bei der Zinssitzung im September erste Massnahmen ankündigen.

Die Kurse gaben auf breiter Front nach. An die Spitze der Verlierer setzten sich Richemont und Swatch, deren Aktienkurse jeweils mehr als sechs Prozent einbrachen.

Die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen in Asien macht die Anleger nervös. China und Hongkong gehören zu den wichtigsten Märkten der beiden Luxsgüter-Hersteller. Aber auch Finanz- und Industrieunternehmen verloren deutlich.

Die Anteile der Grossbanken UBS und Credit Suisse, des Finanzinvestors Partners Group, des Rückversicherers Swiss Re sowie des Zementherstellers Holcim sanken um mehr zwei Prozent.

Einziger SMI-Gewinner war der Augenheilkonzern Alcon, der weiter von dem überraschend guten Quartalsergebnis und der angehobenen Jahresprognose profitierte. Die Titel des Lebensmittel-Weltmarktführers Nestle notierten auf dem Vortagsniveau.

Zum ausführlichen Tagesbericht geht es hier.

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17:10

Der Euro hat sich am Donnerstag etwas von anfänglichen Verlusten zum US-Dollar erholt. Am frühen Morgen war der Kurs noch auf den tiefsten Stand seit neun Monaten gefallen. Im Nachmittagshandel wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1685 US-Dollar bezahlt.

Zum Franken bleibt der Euro weiterhin unter Druck. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0728 Franken und damit weiterhin tiefer als noch am Vorabend gehandelt. Der US-Dollar zeigt sich mit 0,9180 Franken dagegen zur Schweizer Währung leicht fester.

Der Dollar legt im Verhältnis auch zu weiteren wichtigen Währungen zu. "Der Markt ist aufgrund der weltweiten Delta-Welle beunruhigt", beschrieb Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank die Stimmung unter den Anlegern. Ihrer Einschätzung nach profitiert der Dollar als Weltleitwährung von der erhöhten Unsicherheit.

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16:15

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab zur Eröffnung 0,25 Prozent auf 34'874 Punkte ab. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 4382 Zähler.

Der Index der Technologiebörse Nasdaq büsste 0,7 Prozent auf 14'423 Punkte ein. Nach den jüngsten Sitzungsprotokollen gingen Anleger davon aus, dass die US-Notenbank (Fed) schneller handeln könnte als gedacht und ihre umfangreichen Anleihenkäufe zeitnah verringern werde. "Die Leute nehmen Geld vom Tisch", sagte Peter Cardillo, Ökonom bei Spartan Capital Securities in New York.

Die Aussicht auf abebbende Handelsaktivitäten beim Online-Broker Robinhood vergraulte die Investoren. Die Aktien rauschten im frühen Handel zeitweise sieben Prozent in den Keller.

Im dritten Quartal sei mit weniger Transaktionen privater Anleger zu rechnen, weswegen die Umsätze wohl schrumpfen werden, teilte Robinhood mit. Sinkende Ölpreise machten zudem den Energiewerten zu schaffen. Die Aktien der Ölkonzerne Chevron und Exxon verloren in den ersten Minuten nach Handelsstart 1,8 beziehungsweise 1,7 Prozent.

Die Kaufhauskette Macy's erfreute die Anleger dagegen mit einer Prognoseanhebung. Macy's-Aktien legten 4,5 Prozent zu. Die US-Konsumenten griffen nach der monatelangen pandemiebedingten Shopping-Pause besonders bei Bekleidung, Schuhen und Parfüms zu. Aktien des Kosmetikherstellers Estee Lauder stiegen um 0,67 Prozent.

 

 

Im vergangenen Quartal kletterte der Nettoumsatz stärker als gedacht. Mehr Online-Verkäufe, eine gestiegene Nachfrage in China und Investitionen in Hautpflegeprodukte des Konzerns trugen dazu bei. Die Aktien der Fluggesellschaft Delta Air Lines verloren hingegen 1,4 Prozent. Hier spielte die Sorge eine Rolle, die Ausbreitung der Delta-Variante könnte zu neuen Reisebeschränkungen führen.

Die jüngsten Fed-Protokolle hatten gezeigt, dass die Diskussionen innerhalb der US-Notenbank über ein baldiges Herunterfahren der umfangreichen Konjunkturhilfen zunehmen.

Das Beschäftigungsziel, das als Voraussetzung für eine Verringerung der Fed-Unterstützung gilt, kann aus Sicht der meisten Währungshüter dieses Jahr erreicht werden, wie es im Protokoll hiess.

Nun blicken alle Investoren gespannt auf den Auftritt von Notenbankchef Jerome Powell auf der Geldpolitik-Konferenz in Jackson Hole in Wyoming nächste Woche. In der Vergangenheit haben schon viele Währungshüter die Konferenz als Forum genutzt, um wichtigen strategischen Weichenstellungen den Weg zu bereiten.

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15:35

Zum Handelsbeginn gibt der Dow Jones Industrial 0,5 Prozent nach bei 34'815 Punkten. Auch die Techbörse Nasdaq und S&P 500 starten 0,5 Prozent tiefer bei 14'460, beziehungsweise 4381 Zählern.

 

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15:00

Die Wall Street dürfte am Donnerstag zunächst an ihren jüngsten Abwärtstrend anknüpfen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,86 Prozent tiefer bei 34'660 Punkten.

Als Belastung verwiesen Börsianer unter anderem auf die weiter steigenden Corona-Fallzahlen in den USA. Zudem drückten auch die teils deutlichen Kursverluste in Asien und vor allem in Europa auf die Stimmung. Dort hatte die Sorge vor einer geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank (Fed) noch im laufenden Jahr die Anleger verschreckt.

Wie aus dem bereits am Mittwoch kurz vor Börsenschluss in den USA veröffentlichten Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hervorgeht, zeigten sich die Mitglieder der Notenbank zwar uneins mit Blick darauf, wann die konjunkturstützenden Anleihekäufe reduziert werden sollten. Mehrheitlich aber wurde die Auffassung vertreten, noch in diesem Jahr zu beginnen.

Börsianer befürchten, dass eine Reduzierung der Käufe die Aktienmärkte unter Druck setzen könnte, weil den Märkten damit weniger Liquidität zur Verfügung steht und zudem andere Anlageklassen wie etwa Anleihen an Attraktivität gewinnen könnten. Ob die Fed nun aber erst gegen Ende des Jahres beginne oder im ersten Quartal 2022 sei letztlich kaum von Bedeutung, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda.

Unter den Einzelwerten in den USA büssten die Aktien von Cisco im vorbörslichen US-Handel mehr als ein Prozent ein. Eine hohe Nachfrage nach Geräten für den Internet- und Datenverkehr bescherte dem Netzwerkspezialisten zwar im jüngsten Quartal deutliche Geschäftszuwächse. Allerdings bezeichnete Analyst Sami Badri von der Bank Credit Suisse die Bruttomargen-Prognose als schwach.

Die hohe Nachfrage nach Gaming-Ausrüstung wie Grafikkarten und Technik für Rechenzentren verhalf dem Chipkonzern Nvidia zu einem überraschend starken zweiten Quartal. Dessen Aktien gewannen vorbörslich gut ein Prozent.

Der Kaufhauskonzern Macy's überzeugte seine Anleger mit einer überraschend positiven Prognose für den Nettoumsatz. Damit zogen die Anteilsscheine im vorbörslichen Geschäft um mehr als fünf Prozent an.

Die Aktien von Alibaba aber weiteten ihre jüngsten Verluste aus und fielen vorbörslich um mehr als drei Prozent. Zuvor waren die in Hongkong gelisteten Papiere des Online-Händlers angesichts des anhaltenden Druck von Seiten der chinesischen Regulierungsbehörden auf ein Rekordtief gefallen.

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14:15

Europas Luxuswerte leiden unter den von der Regierung angestrebten Einschnitten für Superreiche in China. Regierungschef Xi Jinping will eine Umverteilung von Reichtum in dem Land. Von China-Umsätzen stark abhängige Luxusaktien wie LVMH, Kering und Richemont fallen zwischen fünf und acht Prozent.

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13:55

Die europäischen Aktien brechen so stark ein wie seit einem Monat nicht mehr, nachdem die US-Notenbank die Rücknahme ihrer Konjunkturmassnahmen noch in diesem Jahr signalisiert hatte und Sorgen über Chinas harte Gangart einen Ausverkauf bei Luxusaktien auslösten. Der Stoxx Europe 600 Index lag gegen Mittag rund 1,9% im Minus, wobei Bergbauunternehmen die schlechteste Sektorperformance aufwiesen.

Die Anleger werden risikoscheuer, nachdem sie den Stoxx 600 Anfang des Monats auf zehn Rekordstände in Folge getrieben hatten. Eine Verlangsamung des globalen Wachstums, eine interventionistischere chinesische Regulierungsbehörde und steigende Infektionsraten mit der Delta-Variante, während die Fed ihr Stimuli zurückzufahren gedenkt, sind Faktoren, die Anleger beunruhigen, sagte Michael Hewson von CMC Markets. Im Dax waren Infineon, BASF und Covestro die grössten Verlierer.

Toyota muss laut Nikkei wegen der sich verschärfenden Chipknappheit die Produktion für September um 40 Prozent gegenüber den ursprünglichen Plänen drosseln. Die Nachricht liess den Aktienkurs des japanischen Autoherstellers um bis zu 4,7 Prozent einbrechen und reisst in Europa den Stoxx 600 Autos & Parts um bis zu 2,7 Prozent in die Tiefe.

Zudem hätten sich hohe Infektionen mit der Delta-Variante in Südostasien auf die Versorgung mit Autoteilen ausgewirkt, hiess es. BI-Analyst Tatsuo Yoshida hält dies denn auch für die eigentliche Ursache der geplanten Massnahme. Anfang des Monats hätte das Unternehmen noch angedeutet, dass die Engpässe keine grossen Produktionskürzungen bedeuten würden und Toyota sei für sein effektives Beschaffungssystem bekannt.

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13:40

Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre Talfahrt beschleunigt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am frühen Nachmittag 66,02 US-Dollar. Das waren 2,21 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,41 Dollar auf 63,05 Dollar.

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13:20

Auch an den US-Börsen zeichnen sich Verluste ab. Darauf deuten die Futures auf den US-Indizes an, die allesamt tiefer notieren. Sorgen, dass die US-Notenbank trotz der grassierenden Delta-Variante in diesem Jahr mit der Drosselung der Konjunkturmassnahmen beginnen könnte, lassen die Aktienmärkte weltweit abstürzen.

Dow Jones: -0,9 %
S+P 500: -0,8
Nasdaq 100: -0,7%

Die Aussicht auf abebbende Handelsaktivitäten beim Online-Broker Robinhood vergrault Investoren. Die Aktien brechen vorbörslich an der Wall Street um 12,7 Prozent ein. Im dritten Quartal sei mit weniger Transaktionen privater Anleger zu rechnen, weswegen die Umsätze wohl schrumpfen werden, teilte Robinhood mit.

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11:55

Zunehmende Coronasorgen und die Angst vor einer eher früher als späteren Straffung der US-Geldpolitik setzen am Donnerstag den Schweizer Aktienmarkt unter Druck. Dabei steigt auch die Nervosität, wie der SMI Volatilitätsindex, das Angstbarometer der Börse, zeigt, das um fast 40 Prozent nach oben schnellt. Die Ausweitung der Coronapandemie könnte die Konjunktur gefährden, wenn wieder umfassende Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie beschlossen würden, heisst es am Markt. Laut dem Protokoll der Zinssitzung der US-Notenbank sind die Mitglieder uneins, wann die Anleihekäufe reduziert werden sollen. Die Mehrheit habe die Auffassung vertreten, dass man noch in diesem Jahr damit beginnen könnte. Dies könnte die Aktienmärkte unter Druck setzen, weil den Märkten damit Liquidität entzogen wird.

Dennoch äussern sich die Händler insgesamt nicht sehr beunruhigt, da Gewinnmitnahmen in stark gestiegenen Aktien normal seien. "Wir sind so hoch, da machen auch die 200 Punkte minus im SMI von heute noch nicht viel. Rein charttechnisch ist noch gar nichts passiert", meinte ein Händler. Und eher früher als später dürften wieder die Schnäppchenjäger in den Markt kommen. "Ein solcher Taucher wie heute hat sich in den letzten Jahren immer als günstige Einstiegsgelegenheit erwiesen", sagte ein anderer Händler.

Der SMI notiert um 11:50 Uhr um 1,5 Prozent tiefer auf 12'355 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 1,76 Prozent auf 1'996 und der breite SPI 1,52 Prozent auf 15'820 Zähler ein. Sämtliche 30 SLI-Titel sind schwächer. Am Vortag hatte der Leitindex bei 12'573,43 Zählern noch einen Rekordhoch markiert.

Die stärksten Einbussen verbuchen Richemont (-6,8%) und Swatch (-5,4%), die den Schwächetrend vom Vortag fortsetzen. Die Luxusgüterhersteller leiden europaweit laut Händlern vor allem unter den stark steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus vor allem in Asien. Dazu komme die Politik Chinas, gegen die Anhäufung von zu viel Reichtum in dem Land vorzugehen, und damit verbundene allgemeine Konjunktursorgen, heisst es weiter. Dies löse in den im ersten Halbjahr stark gestiegenen Luxusgüteraktien Gewinnmitnahmen aus. Dass die Schweizer Uhrenexporte im Juli um 30 Prozent gestiegen sind und damit wieder über dem Niveau von vor der Coronapandemie liegen, helfe nicht viel.

Zu Gewinnmitnahmen kommt es auch bei Straumann (-3,8%), Partners Group (-3,5%), Kühne + Nagel (-2,8%) sowie bei Geberit (-3,2%). Dabei hat der Sanitärtechnikkonzern für das erste Halbjahr ein deutlich über den Erwartungen der Analysten liegendes Ergebnis präsentiert. "Die Anleger blicken nach vorne, und da sieht es konjunkturell nicht mehr ganz so rosig aus. Daher besser jetzt noch mit Gewinn verkaufen", so ein Händler. Auch meisten anderen Blue chips fallen daher um zwei Prozent oder mehr.

Aktien mit einem defensiven Anstrich schlagen besser als der Markt. Alcon notieren (-0,7%) nach dem Höhenflug vom Vortag zwar auch leicht schwächer. Der Kurs des Augenheilmittelherstellers hatte am Vortag nach dem Zwischenbericht allerdings um 13,5 Prozent zugelegt und ein Allzeithoch erreicht.

Die Aktien des Nahrungsmittelmultis Nestlé, der Pharmariesen Roche und Novartis, des Telekomkonzerns Swisscom und des Pharazulieferers Lonza büssen zwischen 0,8 und 1,7 Prozent ein und schlagen sich damit etwas besser als der SMI.

Auf den hinteren Reihen fallen die Aktien Meyer Burger (+5,5%) positiv auf. Der Solarpanelhersteller hat seine Ziele gegenüber AWP bestätigt. Die strategische Transformation sei abgeschlossen.

Die Aktien die Aktien von Relief Therapeutics gewinnen 6,2 Prozent. US-Kooperationspartner NRx hat positive Ergebnisse zum Einsatz von Zyesami (Aviptadil) bei Patienten mit lebensbedrohlichem Covid-19 veröffentlicht.

Ansonsten können auch gute Ergebnisse die Aktienkurse nicht stützen. Ascom, Feintool, Meier Tobler und Siegfried geben zum Teil deutlich nach.

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11:25

Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag zum US-Dollar etwas erholt. Von einer noch stärkeren Seite zeigt sich der Schweizer Franken. Die wachsenden Sorgen um eine nächste gravierende Coronawelle treiben die Anleger in den sicheren Franken-Hafen.

Der Euro-Dollar Kurs liegt derzeit bei 1,1687 Dollar, nachdem er am frühen Morgen noch bis auf 1,1666 Dollar auf den tiefsten Stand seit dem vergangenen November gefallen war. Zum Franken verliert der Euro dagegen an Wert. Er notiert mit 1,0710 Franken nach zuvor 1,0739 Franken. Kurzzeitig fiel die Gemeinschaftswährung gar unter die Marke von 1,07 Franken. Der Dollar verbilligte sich auf 0,9163 Franken von zuvor 0,9195 Franken.

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11:15

Die Sorge vor einer geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank noch im laufenden Jahr belasten die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag. Zudem wächst die Verunsicherung angesichts der grassierenden Delta-Variante des Coronavirus.

Der Dax büsst gegen 11:10 1,85 Prozent auf 15'669 Punkte ein. Die runde Marke von 16'000 Punkten, die der deutsche Leitindex am Freitag erstmals übersprungen hatte, rückt damit wieder etwas weiter weg. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verliert gar 2,3 Prozent auf 4094 Zähler.

Quelle: Bloomberg. Stand: 11:10 Uhr. 

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10:55

Der SMI weitet seine Verluste im Laufe des Vormittags aus. Aktuell verliert der Leitindex 1,7 Prozent bei 12'332 Zählern. Sämtliche SMI-Aktien notieren negativ. Am stärksten halten sich Alcon (-0,6 Prozent), während Richemont (-6%) und Swatch (-5,3%) am deutlichsten verlieren. 

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10:45

Sorgen um die Ölnachfrage drücken die Ölpreise auf ein Drei-Monats-Tief. Die Nordseesorte Brent verbilligt sich um 3,1 Prozent auf 66,14 Dollar je Fass, der Preis für US-Leichtöl WTI fällt um 3,7 Prozent auf 63,05 Dollar. Als Belastungsfaktoren nennen Händler steigende Corona-Fallzahlen, den überraschenden Anstieg der US-Benzinvorräte sowie den stärkeren US-Dollar.

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10:30

Europäische Autoaktien sind am Donnerstag nach einem Bericht über drastische Produktionskürzungen des japanischen Herstellers Toyota unter Druck geraten. Im September peile der weltgrösste Autobauer nur noch eine Produktion von rund 500.000 Fahrzeugen statt knapp 900.000 weltweit an, berichtete die japanische Tageszeitung Nikkei. Grund seien der weltweite Chip-Mangel und die Corona-Krise. Zwar seien die Material-Lieferengpässe in der Automobilwirtschaft bereits seit längerem bekannt, sagte ein Aktienhändler. "Produktionskürzungen in Höhe von 40 Prozent hatte aber keiner auf dem Zettel."

Investoren zogen die Reissleine: In Japan brachen Toyota-Titel um 4,4 Prozent ein. Der europäische Auto-Index verlor bis zu 2,7 Prozent auf ein Vier-Wochen-Tief. Im deutschen Leitindex Dax rutschten Daimler bis zu 3,2 Prozent auf 69,51 Euro ab und standen damit ebenfalls so niedrig wie seit vier Wochen nicht mehr. Für Volkswagen ging es drei Prozent auf 192,60 Euro abwärts. BMW fielen um 3,5 Prozent auf 77,08 Euro. Damit markierten beide Aktien den niedrigsten Stand seit mehr als fünf Monaten.

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10:00

Fast schon zu einem Ausverkauf kommt es bei der Aktie von Siegfried (-9%). Der Pharmazulieferers legte am Morgen Zahlen vor, verfehlte dabei die Erwartungen der von AWP befragten Analysten durch die Bank. 

Stark zulegen können hingegen die Aktien von Relief Therapeutics (+10%). Reliefs US-amerikanischer Kooperationspartner NRx Pharmaceuticals hat erste Ergebnisse zum Einsatz von Zyesami respektive Aviptadil bei Patienten mit lebensbedrohlicher Corona-Erkrankung veröffentlicht (mehr dazu hier). 

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09:45

Warburg Research erhöht das Kursziel für Zur Rose nach den Halbjahreszahlen auf 528 von 517 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Die Beschleunigung des Umsatzwachstums bestätige die Ausweitung des Marktanteils, schreibt Analyst Michael Heider. Er habe denn auch seine Schätzungen angepasst. Die Umsatzbeschleunigung bei Zur Rose bestätige zudem, dass Konkurrent Shop Apotheke unter unternehmensspezifischen Problemen leide.

Die Aktien von Zur Rose werden am Donnerstagmorgen rund 1 Prozent tiefer gehandelt bei 342 Franken

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09:40

Die Aktien des Sanitärtechnikkonzerns Geberit geben ihre leichten Gewinne vom Morgen ab und rutschen deutlich ins Minus (-2,35%). Das Unternehmen hatte am Morgen eigentlich gute Zahlen vermelden können. Der Gewinn stieg um fast die Hälfte auf 460 Millionen Franken, womit Geberit die Analystenschätzungen klar übertraf.

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09:10

Der Rekordlauf an der Schweizer Börse erhält am Donnerstag einen klaren Dämpfer. Grund sind laut Händler auch negative Vorgaben von der Wall Street und aus Fernost. Dort hat die sich rasant ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus für Verunsicherung gesorgt. Ausserdem bauten die US-amerikanischen Aktien nach der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Zinssitzung die Verluste aus und schlossen praktisch auf dem Tagestief.

Der SMI wird um 09:10 Uhr um 0,95 Prozent tiefer gehandelt bei 12'426 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex auf 12'573,43 Zählern abermals ein Rekordhoch erreicht. 

Im SMI sind Alcon (+0,4%) höher gestellt. Die Aktien steigen weiter auf hohem Niveau. Der Kurs des Augenheilmittelherstellers hatte am Vortag nach einem deutlich besser als erwartet ausgefallenen Ergebnis bereits um 13,5 Prozent zugelegt und dabei ein Allzeithoch erreicht.

Geberit (+0,3%) gewinnt ebenfalls. Der Sanitärtechnikkonzern ist im ersten Semester markant gewachsen. Dabei hat sich das Tempo im zweiten Quartal gar noch einmal beschleunigt. Der Gewinn stieg um fast die Hälfte auf 460 Millionen Franken, womit Geberit die Analystenschätzungen klar übertroffen hat.

Die drei defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,3%), Novartis (-1,1%) und Roche (-0,3%), die massgeblich zum Rekordlauf der Börse in letzter Zeit beigetragen haben, werden 0,6 bis 0,7 Prozent tiefer gestellt.

Die Anteile der beiden Luxusgüterhersteller Richemont (-6%) und Swatch (-3%) werden deutlich niedriger gehandelt. Sie hatten schon am Vortag deutlich Federn lassen müssen. Dass die Schweizer Uhrenexporte im Juli um 30 Prozent gestiegen sind und damit wieder über dem Niveau von vor der Coronapandemie liegen, scheint ihnen keine Unterstützung zu geben.

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08:20

Aktuelle Kurszielanpassungen bei Schweizer Aktien 

Emmi: Credit Suisse erhöht auf 1081 (935) Fr. - Neutral
Emmi: Vontobel erhöht auf 1020 (960) Fr. - Hold
Partners Group: CS erhöht auf 1670 (1530) Fr. - Outperform
Alcon: Credit Suisse erhöht auf 90 (86) USD - Outperform
Alcon: Deutsche Bank erhöht auf 85 (74) Fr. - Buy
Alcon: JPMorgan erhöht auf 69,80 (60) Fr. - Neutral
Swatch: Bernstein erhöht auf 370 (353) Fr. - Outperform
Richemont: Bernstein erhöht auf 157 (137) Fr. - Outperform
Aryzta: Vontobel erhöht auf 1,25 (0,95) Fr. - Hold

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08:10

Die Schweizer Börse notiert rund eine Stunde vor Handelseröffnung laut vorbörslichen Daten der Bank Julius Bär 0,55 Prozent tiefer. Gestern kletterte der SMI vorübergehend bis auf 12'573 Punkte - das siebte Allzeithoch in den letzten acht Handelstagen - und notierte zum Handelsschluss noch um 0,54 Prozent höher bei 12'545.35 Zählern.

Ausser Geberit (+0,9%) geben sämtliche SMI-Aktien nach nach - teils bis zu 1 Prozent. Der Sanitärtechnikkonzern ist im ersten Semester 2021 markant gewachsen und hat die Analystenerwartungen klar übertroffen. 

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07:50

Am Donnerstag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Vortag hatten die Investoren weitgehend stillgehalten und der Dax leicht höher bei 15'966 Punkten geschlossen. Im Fokus der Anleger steht vor allem die Nachlese der veröffentlichten Protokolle der jüngsten Sitzung der US-Notenbank. Diese zeigten, dass die Diskussionen innerhalb der Fed über ein baldiges Herunterfahren der umfangreichen Konjunkturhilfen zunehmen.

Aus Sicht der meisten Währungshüter kann das Beschäftigungsziel, das als Voraussetzung für eine Verringerung der Notenbank-Unterstützung gilt, dieses Jahr erreicht werden, wie aus den Protokollen hervorgeht. Bislang sei dies aber noch nicht der Fall. Zudem waren die Währungshüter der Ansicht, dass sie trotz der Ausbreitung der Delta-Variante weiterhin Zuversicht in die Erholung der Wirtschaft hätten.

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07:45

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gesunken und deutlich unter 1,17 US-Dollar gefallen. Am frühen Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1679 Dollar gehandelt und damit auf dem tiefsten Stand seit dem vergangenen November.

Zum Franken stieg der Dollar ebenfalls und kostete am frühen Morgen 0,9195 nach 0,9166 Franken am Vorabend. Das EUR/CHF-Währungspaar wurde derweil zuletzt zu 1,0739 gehandelt und damit etwa gleich hoch wie am Vortag.

Nachdem sich der Euro zur Wochenmitte zeitweise stabilisieren konnte, hat er seine Talfahrt in der Nacht fortgesetzt. Ursache ist eine Dollar-Stärke. Die amerikanische Währung konnten im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen zulegen, während der Euro im Gegenzug unter Verkaufsdruck geriet.

"Der Markt ist aufgrund der weltweiten Delta-Welle beunruhigt", beschrieb Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank die Stimmung unter den Anlegern. Ihrer Einschätzung nach profitierte der Dollar als Weltreservewährung von der erhöhten Unsicherheit.

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06:30

Die Schweizer Börse notiert rund zweieinhalb Stunden vor Handelseröffnung laut vorbörslichen Daten der IG Bank 0,67 Prozent tiefer. Gestern kletterte der SMI vorübergehend bis auf 12'573 Punkte - das siebte Allzeithoch in den letzten acht Handelstagen - und notierte zum Handelsschluss noch um 0,54 Prozent höher bei 12'545.35 Zählern.

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06:05

Schwächelnde Konjunkturdaten aus China, die Situation in Afghanistan und die jüngsten Protokolle der US-Notenbank Fed lassen die Anleger in Asien am Donnerstag nicht los. "Das Protokoll zeigt eine Fed, die in den meisten Fragen ziemlich gespalten ist, aber einräumt, dass wir dem Punkt des Taperings viel näher kommen", schrieben ING-Analysten in einer Notiz. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die jährliche Fed-Konferenz in Jackson Hole kommende Woche. "Wir werden ab September mehr Klarheit über die Aussichten für die 10-jährigen US-Renditen haben. Es gibt einige Aufwärtsrisiken, dass sie von den derzeitigen Niveaus auf 1,6 bis 1,8 Prozent steigen könnten, und für den asiatisch-pazifischen Raum bedeutet das Kapitalabflüsse", sagte Carlos Casanova, leitender Ökonom für Asien bei der UBP.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,7 Prozent tiefer bei 27.394 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent und lag bei 1910 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,9 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,8 Prozent.

Die chinesischen Technologie-Werte leiden derweil weiter unter dem Regulierungsdruck der Regierung. Die Alibaba-Aktie fällt um 4 Prozent auf 164,60 HKD, und notiert damit auf einem Allzeittief. 

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05:30

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,4 Prozent auf 110,20 Yen und legte 0,2 Prozent auf 6,4936 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,4 Prozent höher bei 0,9204 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,4 Prozent auf 1,1667 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0741 Franken an. Das Pfund Sterling verlor 0,3 Prozent auf 1,3713 Dollar

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00:00

Ein florierender Kryptowährungshandel lässt die Kassen des bei jungen Kleinanlegern beliebten Trading-App-Anbieters Robbinhood kräftig klingeln. Der Umsatz schnellte im zweiten Quartal um 131 Prozent auf 565 Millionen Dollar in die Höhe, wie das US-Unternehmen mitteilte. Die Transaktions-Einnahmen stiegen um 141 Prozenz auf 451 Millionen Dollar. Davon machte der Handel mit Kryptowährungen 233 Millionen Dollar aus, vor einem Jahr waren es nur fünf Millionen. Allerdings bekam das Unternehmen, dass von dem Lockdown in der Corona-Pandemie profitierte, mit der Wiederöffnung der Wirtschaft einen Rückgang bei den gewöhnlichen Handelsaktivitäten zu spüren. Dieser Trend soll auch im dritten Quartal anhalten. Die Aktie büsste nachbörslich rund 10 Prozent ein. Robinhood wurde im Rahmen der Kurskapriolen beim US-Videospielehändler GameStop Anfang des Jahres bekannt. Viele Kleinanleger hatten die App für ihre Spekulationsgeschäfte genutzt.

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22:45

Die Corona-Pandemie hat auch zur Wochenmitte die Aktienkurse in den USA gebremst. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der am Montag noch auf ein Rekordhoch gestiegen war, verlor am Mittwoch 1,08 Prozent auf 34 960,69 Punkte und weitete damit die Verluste vom Vortag aus. In den letzten Handelsminuten gerieten die Kurse immer stärker unter Druck.

"Die Fallzahlen in den USA steigen weiter an, die jetzt vollständigeren Daten für die letzten Tage zeigen noch keine Entspannung", schrieb Volkswirt Christoph Weil von der Commerzbank. Die 7-Tage-Inzidenz habe zuletzt bei über 270 gelegen und somit fast vier mal so hoch wie vor einem Monat. Die Impfbereitschaft habe trotz dieser Zahlen nur leicht zugenommen.

Der marktbreite S&P 500 , der zum Wochenbeginn ebenfalls ein Rekordhoch erklommen hatte, gab um 1,07 Prozent auf 4400,27 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,97 Prozent auf 14857,92 Punkte.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)