22:25

US-Handelsminister Wilbur Ross kündigte an, ab Freitag würden die neuen Zölle auf Stahl- und Aluminium-Lieferungen auch für die EU gelten. Diese stellte Gegenmassnahmen in Aussicht. Bei Handelskriegen könnten alle Seiten nur verlieren, warnt Ökonom Carsten Hesse von der Berenberg Bank. "Kurzfristig hat das Einfluss auf das Vertrauen und damit auf das Wirtschaftswachstum."

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schliesst 1 Prozent tiefer auf 24'415 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sinkt 0,7 Prozent auf 2705 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringert sich um 0,3 Prozent auf 7442 Punkte.

Bei den Einzelwerten stürzen die Aktien der Warenhauskette Sears um mehr als 12 Prozent ab. Anleger flohen in Scharen, nachdem der Gewinn im Quartal um fast 30 Prozent eingebrochen war. Auch beim Discounter Dollar General enttäuschten die Umsätze. Die Titel geben mehr als 9 Prozent nach.

Gefragt waren dagegen die Anteilsscheine von General Motors mit einem Kursaufschlag von fast 13 Prozent. Der japanische Investor Softbank gibt der Autobranche mit einer Geldspritze in GM neuen Schub bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien. Über seinen Vision Fund steckt Softbank 2,25 Milliarden Dollar in die auf das autonome Fahren spezialisierte Sparte GM Cruise. Nach der Transaktion sind die Japaner mit fast einem Fünftel an der GM-Tochter beteiligt. GM kündigte an, zusätzlich noch 1,1 Milliarden Dollar für das Geschäft aufzuwenden.

Auf den Einkaufslisten der Börsianer standen auch die Aktien von Snap. Die Papiere des Betreibers des Messagingdienstes Snapchat verteuern sich um 3,8 Prozent auf 11,39 Dollar, nachdem ein Broker die Bewertung mit einem Kursziel von 17 Dollar aufgenommen hat.

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18:00

Der Franken ist am Donnerstagnachmittag an den Devisenmärkten im Umfeld der Unsicherheiten um den Euro sowie die Erhebung von Strafzöllen durch die USA wieder erstarkt. Der Euro fiel zum Franken wieder unter die Marke von 1,15 und notiert derzeit bei 1,1479 Franken. Kurzzeitig lag er gar unter 1,14. Der Dollar gibt zur Schweizer Währung ebenfalls etwas nach und wird zu 0,9838 Franken gehandelt.

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17:45

Die Schweizer Börse hat am Donnerstag nach einem festen Start schliesslich noch deutlich Terrain eingebüsst. Der Franken ist dagegen wieder gestiegen. Der SMI verliert 1,4 Prozent auf 8457 Punkte, den tiesten Stand seit seit 15 Monaten. Damit steuert der SMI im Mai auf ein Minus von über 4 Prozent gegenüber dem Vormonat zu.

Impulse von Firmen waren dünn gesät: Die Aktie der Chemiefirma Dottikon ES geben 1,4 Prozent nach. Dottikon hat den Gewinn 2017/18 um 16,8 Prozent auf 25,9 Millionen Franken gesteigert und erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz in der Grössenordnung des Vorjahres.

Bei Standardwerten stehen einzig die Aktien des Luxusgüterherstellers Swatch im Plus, sie steigen um 0,7 Prozent. Swatch führt die Rangliste der Bluechips zudem mit einem Kursplus seit Anfang Jahr von rund einem Fünftel klar an. Die Titel von Rivalin Richemont geben am Donnerstag anfängliche Gewinne wieder ab und stehen um 0,3 Prozent im Minus.

Die Aktien der sonst als krisenresistent geltenden Pharmatitel Roche und Novartis tauchen um 1,4 und 2,1 Prozent. Händler sagen, eine Hochstufung der Empfehlung für grosse europäische Pharmafirmen durch die Credit Suisse auf "Outperform" von "Benchmark" sei im Markt verpufft.

Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS büssten im späten Handel zunehmend Terrain ein. CS sacken um 1,8 Prozent ab und UBS um 2,1 Prozent. Auch Versicherungswerte konnten sich dem negativen Trend nicht entziehen. Finanztitel zählten bereits in den vergangenen Tagen zu den Papieren, die am meisten an Wert eingebüsst hatten. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Donnerstag.)

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15:50

Die Regierungskrise in Italien und der von US-Präsident Donald Trump entfachte Handelsstreit belasten die US-Börsen am Donnerstag. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnet 0,4 Prozent tiefer auf 24'575 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verliert 0,3 Prozent, der Index der Technologiebörse Nasdaq gibt 0,1 Prozent nach.

In Rom wollen die rechte Lega und die populistische 5-Sterne-Bewegung einen neuen Anlauf für eine Koalition starten. Kreisen zufolge laufen die Beratungen der Parteispitzen noch bis Freitag. Auch das Thema Handelsstreit beunruhigt die Anleger weiterhin. Einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge sagte Trump beim Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, er werde seine Handelspolitik beibehalten, bis keine Mercedes-Modelle mehr auf der Fifth Avenue in New York rollten.

Einen Kurssturz von 9 Prozent gab es bei Aktien der Warenhauskette Sears. Anleger fliehen in Scharen, nachdem der Gewinn im Quartal um fast 30 Prozent eingebrochen ist.

Auch beim Discounter Dollar General enttäuschten die Umsätze. Die Titel geben 7 Prozent nach.

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12:40

Die Schweizer Börse hat auch am Donnerstag zu einem Erholungsversuch angesetzt und kann die Gewinne bis zum Mittag - im Gegensatz zum Vortag - halten. Positive Vorgaben aus den USA und die Hoffnung auf einen neuen Anlauf zur Regierungsbildung in Italien haben Anleger etwas beruhigt. Auch der wieder leicht schwächere Schweizer Franken hilft. Zuletzt näherte sich der Euro wieder der Marke von 1,16 Franken.

Der SMI steht am Mittag 0,3 Prozent höher bei 8605 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI zieht um 0,3 Prozent auf 1426 und der breite SPI um 0,3 Prozent auf 10'318 Punkte an. Bei den 30 wichtigsten Titeln kommen auf 18 Gewinner 10 Verlierer und zwei Unveränderte.

Gesucht sind in dieser Gemengelage Papiere, die zuletzt am stärksten Terrain verloren hatten. Allen voran Swatch steigen um 1,5 Prozent. Für den Uhrenhersteller hat die UBS das Kursziel deutlich erhöht und ihre Kaufempfehlung bestätigt. Richemont gewinnen im Schlepptau 1,2 Prozent. Aber auch andere zyklische Aktien wie Geberit und Lafarge-Holcim steigen um 0,8 und 0,7 Prozent.

Auch Finanztitel hatten in den vergangenen Tagen stark korrigiert und erholen sich am Berichtstag entsprechend. So geht es mit den Grossbankenaktien von Credit Suisse und UBS um 0,5 Prozent nach oben.

Mit negativen Vorzeichen notieren die volatilen Aryzta-Aktien (-1,3 Prozent), ABB (-0,3 Prozent), Lonza (-0,3 Prozent), Kühne+Nagel (-0,2 Prozent) und Logitech (-0,1 Prozent).

Am breiten Markt fallen Meyer Burger mit einem Minus von 6,0 Prozent auf. In der ersten Wochenhälfte hatten Neuigkeiten über eine Vereinbarung mit der japanischen Panasonic Solar bezüglich einer Zusammenarbeit die Titel stark getrieben. An den beiden vorangegangenen Handelstagen hatten die Papiere um mehr als 20 Prozent zugelegt. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht zum Mittag.)

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10:05

Die Schweizer Börse ist am Donnerstag mit höheren Kursen gestartet. Nachlassende Sorgen vor möglichen Neuwahlen in Italien haben die Marktteilnehmer beruhigt und zu zaghaften Käufen animiert. Ob dies mehr als eine technische Erholung von den Verlusten der vergangenen Tage sei, werde sich noch zeigen, sagen Händler. Der Leitindex SMI steigt um 0,5 Prozent auf 8622 Zähler. In der laufenden Woche hat der SMI rund 1,5 Prozent verloren.

Allzu stark griffen die Anleger aber nicht zu. Denn die politischen Probleme seien nicht gelöst, erklären Markteilnehmer. So dämpfe auch der von den USA ausgehende Handelsstreit den Risikoappetit. Zudem sei noch unsicher, ob Neuwahlen in Italien doch noch verhindert werden könnten-

Da in Teilen Deutschlands und der Schweiz sowie in Österreich ein Feiertag begangen wird, könnte das Geschäft aber etwas ruhiger verlaufen als üblich. Am Nachmittag werden in den USA die Angaben zu den persönlichen Konsumausgaben und Einnahmen sowie die Erstanträge für Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht.

Impulse von Firmen sind dünn gesät: Die Aktie der Chemiefirma Dottikon ES reagiert mit einem Kursplus von 2,8 Prozent auf den Jahresabschluss. Dottikon hat den Gewinn 2017/18 um 16,8 Prozent auf 25,9 Millionen Franken gesteigert und erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz in der Grössenordnung des Vorjahres.

Bei den Standardwerten führen die Aktien der Luxusgüterhersteller die Gewinner an: Richemont legt um 1,4 Prozent zu und Swatch gewinnt 1,2 Prozent. Aktien anderer zyklischer Firmen gewinnen ein halbes Prozent.

Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS legen um 0,8 und 0,6 Prozent zu und holen einen Teil der jüngsten Einbussen auf. Auch Versicherungswerte sind gefragt. Finanztitel zählten in den vergangenen Tagen zu den Papieren, die am stärksten korrigiert haben.

Am breiten Markt fallen erneut Meyer Burger auf, diesmal mit einem Kursminus von 4,8 Prozent auf. Der Titel war während der Vortage stark gestiegen, nachdem der Solarzulieferer berichtet hatte, er beliefere die Forschungsabteilung von Panasonic Solar mit seiner Smartwire-Connection-Technologie.

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09:15

Der Swiss Market Index steigt am Donnerstag um 0,7 Prozent. Alle 20 SMI-Titel liegen im Plus. Damit wird die Schweizer Börse zu einem Erholungsversuch ansetzen. Am Mittwoch war der Leitindex unter 8600 Punkte gefallen und geriet in den Bereich des Jahrestiefstandes.

Positive Vorgaben aus den USA und Hoffnungen auf eine Stabilisierung der politischen Situation in Italien stützen die Dividendenpapiere. Nun heisse es für Anleger aber erst einmal abwarten, was als nächstes geschehe, meinen Händler. Möglicherweise könnten ja Neuwahlen in Italien abgewendet werden.

Im Auge behalten müssen Anleger auch den Handelsstreit. US-Präsident Donald Trump will laut dem "Wall Street Journal" die EU nicht mehr von den Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte ausnehmen. Am Nachmittag ist eine Reihe von teilweise wichtigen Konjunkturdaten aus den USA angesagt.

Unter den 20 SMI-Bluechips weisen drei Banken Credit Suisse, UBS (je +0,6 Prozent) und Julius Bär (+0,4 Prozent) Aufschläge auf, die im Mittelfeld liegen. Finanzwerte hatten in den letzten Tagen deutlich an Wert eingebüsst. Am deutlichsten steigt die Aktie von Richemont (+1,4 Prozent).

Für eine gewisse Stabilisierung sorgen auch die Schwergewichte Nestlé und Novartis, die 0,4 Prozent höher stehen. Roche dagegen steigen deutlicher (0,9 Prozent).

Am breiten Markt verzeichnen die Aktien von Meyer Burger die grössten Abgaben (-3,5 Prozent). Auch AMS (-1,8 Prozent) sind negativ.

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08:15

Der Swiss Market Index wird vorbörslich 0,3 Prozent höher gesehen. Der SMI Future stieg ebenfalls um 0,3 Prozent auf 8610 Zähler. In der laufenden Woche hat der Leitindex bisher gut zwei Prozent verloren. Die Aktien der UBS und der Credit Suisse legen vorbörslich am deutlichsten zu (je rund 0,6 Prozent). Bei den Mid Caps werden die meisten Werte 0,3 Prozent höher geschätzt. 

"Investoren sind jetzt im 'Abwarten und Weitersehen'-Modus", sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets. In Italien unternehmen die rechte Lega und die populistische 5-Sterne-Bewegung einen neuen Anlauf für eine Koalition.

Im Blick behalten dürften Anleger auch den Handelsstreit. Die USA wollen nach Medieninformationen in Kürze ihre Drohung wahr machen und Importzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus der EU verhängen. Am Freitag läuft die Frist zur Einigung in dem seit Monaten anhaltenden Handelsstreit ab.

An der Wall Street rückte der Dow-Jones-Index am Mittwoch um 1,3 Prozent vor auf 24'667 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 stieg ebenfalls 1,3 Prozent auf 2724 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte um 0,9 Prozent auf 7462 Punkte zu.

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07:40

Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 77,31 Dollar. Das waren 19 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel geringfügig um sechs Cent auf 68,15 Dollar.

Damit konnten die Ölpreise die starken Gewinne vom Vortag vorerst nicht weiter fortsetzen. Zur Wochenmitte hatte die Furcht vor einer Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und der Europäischen Union den Ölpreisen Auftrieb verliehen. Ein Krisengespräch zwischen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und US-Handelsminister Wilbur Ross brachte keinen Durchbruch. Laut Zeitungsberichten plant der amerikanische Präsident Donald Trump, die EU nicht mehr von den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium auszunehmen. Die EU hatte für diesen Fall mit Gegenmassnahmen gedroht.

Am Nachmittag dürften ausserdem neue Daten zu den Ölreserven und zur Fördermenge in den USA für Impulse im Handel mit Rohöl sorgen. Experten rechnen mit einem leichten Anstieg der Lagerbestände an Rohöl in der grössten Volkswirtschaft der Welt.

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06:30

In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index bis Mittag um 0,9 Prozent auf 22'220 Punkte. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans kletterte um 0,7 Prozent nach oben.

Begrenzt wurden die Gewinne allerdings durch schwache Daten zur japanischen Industrieproduktion und einem stärkeren Yen.

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06:25

Der Euro notierte wenig verändert bei 1,1528 Franken. Zum Dollar handelt die Schweizer Währung bei 98,85 Rappen. In Italien unternehmen die rechte Lega und die populistischen 5 Sterne einen neuen Anlauf für eine Koalition. 

(cash/AWP/Reuters)