22:50

Spekulationen auf eine baldige Zinssenkung in den USA verhinderten allerdings grössere Kursverluste. An der Börse gilt als sicher, dass die Fed den Leitzins in der kommenden Woche um mindestens einen Viertel Prozentpunkt senken wird.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schliesst 0,5 Prozent schwächer auf 27'140 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gibt 0,5 Prozent auf 3003 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büsst 1 Prozent auf 8238 Stellen ein.

Es sei nicht überraschend, dass einige der US-Geschäftszahlen enttäuschten, sagt Scott Brown, Chefökonom des Vermögensberaters Raymond James. "Für Investoren ist entscheidend, ob dies ein Anzeichen für einen Abschwung ist oder nur eine Konjunktur-Delle."

Zu den grössten Verlierern am US-Aktienmarkt zählt Tesla. Die Titel des Elektroautopioniers geben fast 14 Prozent nach. Der Quartalsverlust fiel mit 1,12 Dollar je Aktie etwa drei Mal so hoch aus wie erwartet.

Ford-Aktien rutschen 7,4 Prozent ab, nachdem Kosten für den Konzernumbau im zweiten Quartal zu einem Gewinneinbruch geführt haben.

Unter Verkaufsdruck standen auch die Titel von Paypal, nachdem der Zahlungsdienstleister seine Umsatzziele gekappt hatte. Die Aktien geben fast 5 Prozent nach.

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17:35

Die Schweizer Börse hat am Donnerstag weiter nachgegeben. Unter Druck standen vor allem Titel von Unternehmen, die Zwischenberichte vorgelegt haben. Der SMI verliert 0,3 Prozent auf 9878 Punkte. Spekulationen auf Zinssenkungen der grossen Notenbanken verhinderten allerdings markantere Kursverluste, auch wenn der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, kein klareres Signal für einen Zinsschritt im September gegeben hat. Dennoch rechnen die Anleger damit, dass die EZB und auch die amerikanische Fed handeln werden.

Trotz eines soliden Zahlensets geben Sika 2,7 Prozent nach. Händler sagen, nach der starken Kursentwicklung scheine das Potenzial des Bauchemiekonzerns an der Börse ausgereizt.

ABB verlieren 2,1 Prozent an Wert. Mitten im Konzernumbau beginnt das vermeintliche Zugpferd des Elektrotechnikkonzerns zu lahmen: In der Roboter-Sparte sackten die Aufträge wegen der mauen Autokonjunktur im zweiten Quartal ab und brachten das Order-Wachstum des ganzen Unternehmens praktisch zum Erliegen.

Clariant brechen 9,6 Prozent ein, nachdem der Spezialchemiekonzern die Verhandlungen mit der saudischen Sabic über ein Gemeinschaftsunternehmen auf Eis gelegt und enttäuschende Halbjahreszahlen vorgelegt hat.

Gegen den Markttrend legt Lonza 1,0 Prozent zu. Der Pharmazulieferer profitiert von Kurszielerhöhungen durch Broker.

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15:55

Durchwachsene Firmenbilanzen setzen der Rekordjagd der Wall Street ein vorläufiges Ende. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verlieren zur Eröffnung am Donnerstag jeweils etwa ein halbes Prozent. Spekulationen auf eine baldige US-Zinssenkung verhindern allerdings grössere Kursverluste. An der Börse gilt als sicher, dass die Notenbank Fed den Leitzins in der kommenden Woche um mindestens einen Viertel Prozentpunkt senken wird.

Es sei nicht überraschend, dass einige der Geschäftszahlen enttäuschten, sagt Scott Brown, Chefökonom des Vermögensberaters Raymond James. "Für Investoren ist entscheidend, ob dies ein Anzeichen für einen Abschwung ist oder nur eine Konjunktur-Delle."

Zu den grössten Verlierern am US-Aktienmarkt zählt Tesla. Die Titel des Elektroautopioniers verlieren knapp 13 Prozent und steuern auf den grössten Tagesverlust seit einem halben Jahr zu. Der Quartalsverlust fiel mit 1,12 Dollar je Aktie etwa drei Mal so hoch aus wie erwartet. Offenbar kannibalisierten sich die Modelle S und X auf der einen und das Model 3 auf der anderen Seite, schreibt Analyst Craig Irwin von der Investmentbank Roth.

Unter Verkaufsdruck sind auch die Titel von Paypal, nachdem der Zahlungsdienstleister seine Umsatzziele gekappt hat. Sie rutschn um fast 4 Prozent ab. Die Eckdaten des Geschäfts seien aber solide, schreibt Analyst George Mihalos vom Vermögensverwalter Cowen und hebt den Anstieg der Gewinnmarge hervor.

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11:50

Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag mit etwas höheren Kursen eröffnet und notiert vor dem Mittag weiter leicht über dem Vortagesschluss. Laut Händlern warten alle Investoren auf die für den frühen Nachmittag angekündigten News der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der SMI gewinnt um 11.15 Uhr 0,4 Prozent auf 9945 Punkte. Der 30 Aktien umfassende SLI avanciert um 0,2 Prozent auf 1529 und der breite SPI um 0,4 Prozent auf 12'064 Zähler.

Hauptthema bei den Einzelaktien ist klar Clariant, wobei die Aktie die anfänglichen Verluste noch ausgebaut hat und mittlerweile rund 10 Prozent im Minus liegt.

Nach volatilem Anfangsverlauf haben sich Roche GS (+1,5%) mittlerweile klar im Plus etabliert.

Klare Abgaben gibt es bei Sika (-2,3%) trotz neuen Rekordwerten im ersten Semester. Das Unternehmen habe beim organischen Wachstum die Erwartungen verfehlt, heisst es allerdings.

Gewinner bei den Bluechips sind zur Berichtszeit AMS (+1,6%), die von den positiven Nasdaq-Vorgaben profitieren. Auch Lonza (+1,4%), Temenos (+1,1%) und Sonova (+1,0%) gehören zu den grössten Gewinnern. Nebst den bereits genannten gehören zudem erneut UBS und Julius Bär (je -0,6%) zu den grössten Verlierern. (lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) legt unmittelbar nach Börseneröffnung um 0,3 Prozent auf 9938 Punkte zu. Allzu viel dürfte allerdings bis am frühen Nachmittag bzw. bis zur Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht geschehen. Diese wird ihre jüngsten Signale einer Lockerung der Geldpolitik nach Einschätzung von Experten wohl bekräftigen, mit einer Zinssenkung rechnen die meisten Beobachter an diesem Donnerstag aber noch nicht. Da aber doch ein gewisses Mass an Unsicherheit da ist, dürften sich die meisten Akteure bis zum Entscheid eher zurückhalten, so Händler.

Fester präsentieren sich die GS von Roche (+0,6 Prozent). Der Basler Pharmakonzern hat mit seinen Zahlen bzw. vor allem dem Ausblick positiv überrascht. Der Umsatz und der Kerngewinn sollen neu im Bereich von 5 bis 10 Prozent zulegen, bisher war lediglich von einem mittleren einstelligen Prozentbereich die Rede. Nach einer relativen Schwäche in letzter Zeit könnten die Roche-Papiere damit wieder Aufwind erhalten, heisst es im Markt.

Die Zahlen von ABB (+2,5 Prozent) werden von den Investoren gut aufgenommen. Der Industriekonzern hat zwar deutlich weniger verdient, mit seinen Zahlen die Schätzungen von Analysten aber dennoch übertroffen. Es seien zudem Fortschritte bei der Restrukturierung erzielt worden, hiess es. Das Management bleibt im Ausblick aber vorsichtig, weil Konjunktur und Währungen belasten würden.

Mit Abschlägen starten Sika (-0,5 Prozent), trotz neuen Rekordwerten im ersten Semester. Zu einer Gegenbewegung auf die Verluste des Vortages kommt es bei Lonza (+0,9 Prozent). Der Basler Pharmazulieferer hatte am Vortag gute Zahlen präsentiert, wobei die Aktie zum Schluss aber ins Minus abgerutscht war.

Deutlich negativ startet Clariant (-7,0 Prozent). Der Chemiekonzern ist mit seinem Grossaktionär Sabic übereingekommen, den Plan eines kombinierten Geschäftsbereichs aufzugeben. Zudem werden an den bereits kommunizierten Devestitionsabsichten gewisse Änderungen vorgenommen. Am Vortag war bekannt geworden, dass CEO Ernesto Occhiello nach nur neun Monaten per sofort von seiner Funktion zurückgetreten ist.

Im Fokus stehen nach Zahlen auch Autoneum (+2,0 Prozent), GKB (Kurs unverändert), Inficon (noch kein Kurs), Leonteq (+2,0 Prozent), Mikron (+0,8 Prozent) oder Vontobel (+1,1 Prozent). Emmi (+0,3 Prozent) hat einen kleinen Zukauf vermeldet.

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08:50

In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 0,22 Prozent fester bei 21 756,55 Zählern. Hier waren Aktien von Shin-Etsu Chemical und Advantest gesucht. Das Chemieunternehmen und der Halbleiterausrüster hatten mit ihren operativen Gewinnen im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen.

Der CSI , der die 300 grössten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, stieg zuletzt um 0,5 Prozent auf 3842,05 Punkte. Für den Hongkonger Hang-Seng-Index stand ein Kursplus von 0,30 Prozent auf 28 608,52 Punkte zu Buche.

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08:25

Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gestiegen und haben sich damit etwas von den deutlichen Verlusten vom Vorabend erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 63,32 Dollar. Das waren 14 Cent mehr als am Vorabend. Am Donnerstagabend hatten Sorgen um einen konjunkturellen Abschwung in wichtigen Industriestaaten die Ölpreise belastet.

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08:10

Der SMI steigt den vorbörslichen Berechnungen zufolge um 0,57 Prozent auf 9964 Punkte. In Asien sind die Börsen ebenfalls positiv gestimmt.

ABB ist um 2,2 Prozent höher gestellt. Auch Roche (+2,2 Prozent) und Sika (+1,2 Prozent) stehen nach guten Halbjahreszahlen im Plus. 

Am breiteren Markt fällt Clariant mit einem Minus von 4,3 Prozent negativ auf. Der abrupte Abgang des CEO und wenig berauschende Zahlen belasten den Spezialchemie-Konzern. Vontobel hingegen legt 2,3 Prozent hinzu. Am Morgen vermeldete das Finanzinstitut mehr verwaltete Vermögen dank der Verbesserungen an den Finanzmärkten und anhaltenden Neugeldern. 

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06:35

Der Euro steht zum Franken bei 1,0969. 

Rohöl der Kategorie Brent kostet aktuell 63,32 Dollar.

Bitcoin kostet mit 10'078 Dollar wieder etwas mehr als gestern und konnte wieder die Marke 10'000 durchbrechen. 

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06:30

Der japanische Aktienmarkt ist am Donnerstag nach den positiven Vorgaben von der Wall Street mit Kursgewinnen gestartet. Der Leitindex Nikkei gewann 0,4 Prozent auf 21.797 Punkte. Der breiter gefasste Topix legte um 0,2 Prozent auf 1578 Zähler zu.

Der Euro hielt sich im fernöstlichen Devisenhandel vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahezu unverändert bei 1,1140 Dollar. Zur japanischen Währung blieb die US-Devise mit 108,16 Yen ebenfalls wenig bewegt. 

(cash/AWP/Reuters)