Derzeit spielt die Musik an der Schweizer Börse in den Aktien von klein- und mittelkapitalisierten Börsen - wie die Kursentwicklung der letzten Wochen und Monate aufzeigt. Seit dem 22. Mai, als der SMI bei 8405 Punkten das bisherige Jahreshoch erreichte, hat der SPI-Extra-Index, der sämtliche Schweizer Aktien ohne die grosskapitalisierten Bluechips-Titel umfasst, 10 Prozent besser performt als der Schweizer Leitindex.

Seit Anfang Jahr hat der SPI Extra den SMI in Sachen Performance gar deutlich übertroffen. Das liegt in erster Linie daran, dass die schwergewichteten defensiven Aktien wie Roche, Novartis und Nestlé, die gegen 50 Prozent des SMI ausmachen, deutlich an Terrain eingebüsst hatten. 

Anders hingegen die Small- und Midcap-Titel. "Bei manchen liegt das Geld derzeit auf der Strasse", sagt Matthias Egger im cash-Börsen-Talk. Wie beispielsweise bei Schmolz + Bickenbach. Nachdem der Aktienkurs während der kürzlich durchgeführten Kapitalerhöhung unter Druck geriet, hat sich der Titel inzwischen bereits wieder um 27 Prozent erholt.

Der Fondsmanager des Equities Swiss Small and Midcap-Fonds von Mirabaud erinnert zudem daran, dass sich bereits in den letzten 17 Jahren die Aktien von kleineren und mittleren Unternehmen deutlich besser entwickelt hatten als Nestlé und Co. 

Aus seiner Sicht war der 23. Mai ein markanter Wendepunkt, der die Anleger bis heute wieder auf die kleinen agilen Unternehmen fokussieren lässt. "Damals hatte die US-Notenbank Fed signalisiert, die Anleihenkäufe zurückzufahren. Das gab den Aktienmärkten das Signal, dass die Wirtschaft wieder besser läuft und somit die Bondrenditen wieder anziehen", sagt Egger. 

Meyer Burger sowie Schmolz + Bickenbach als Favoriten

Von dieser Entwicklung profitieren primär jene Aktien, die nicht in den letzten Monaten und Jahren als Obligationen-Ersatz gekauft wurden. Eggers Credo lautet: "Wenn die Wirtschaftsentwicklung anzieht, müssen die Anleger auf die Titel von kleinen und mittelkapitalisierten Unternehmen setzen."

Zu den Favoriten des Fondsmanagers gehören Aktien, die in letzter Zeit arg gebeutelt wurden. Zum Beispiel Meyer Burger, die sich seit dem Allzeithoch im April 2011 um 75 Prozent vergünstigt hatten. "Die Kapitalerhöhung im Frühling wurde erfolgreich durchgezogen", sagt Egger im Börsen-Talk. Seither haben sich die Aktien auf 11 Franken praktisch verdoppelt. "Trotz dieser Entwicklung ist weiteres Kurspotenzial vorhanden, bei Rückschlägen würde ich einsteigen."

Weitere Renditemöglichkeiten sieht Egger bei den Aktien von Schmolz + Bickenbach, nachdem der Titel während dem Anrechtshandel anlässlich der Kapitalerhöhung arg unter Druck geraten war. In der Zwischenzeit sind namhafte Investoren eingestiegen - unter ihnen beispielsweise der Amag-Chef Martin Haefner als drittwichtigster Aktionär. "Von einer globalen wirtschaftlichen Erholung wird auch der Stahlhersteller profitieren", sagt Egger. 


Im cash-Börsen-Talk äussert sich Egger zudem zum Kurspotenzial von Swatch und sagt, weshalb im Nebenwerte-Segment die Diversifizierung äusserst wichtig ist.