11:40

Der Leitindex SMI gewinnt 0,5 Prozent auf 12'765,04 Punkte hinzu. Zur psychologisch wichtigen Marke von 13'000 Zählern fehlen entsprechend nicht einmal mehr zwei Prozent. 

Die Hoffnung auf einen Zoll-Deal zwischen der Schweiz und den USA sorgt für weiter gute Stimmung und treibt den SMI auf den höchsten Stand seit dem Kurssturz durch den Liberation Day Anfang April. Erste Händler sprechen bereits vom Startschuss für ein Jahresendrally. Noch sei aber nichts in trockenen Tüchern.

Derweil steht im Tagesverlauf die Abstimmung des Repräsentantenhauses über den Übergangshaushalt an. Danach muss noch US-Präsident Trump zustimmen, damit die Behörden wieder ihre Arbeit aufnehmen können. Wann genau erste Konjunkturdaten wieder veröffentlicht werden, steht noch nicht fest. Der Fokus dürfte aber laut Experten insbesondere auf den Preis- und Arbeitsmarktdaten liegen. «So oder so wird die US-Notenbank Fed wohl für ihre nächste Sitzung eine ausreichende Datenbasis zur Verfügung haben», heisst es von einem Händler.

An der Indexspitze klettern Alcon (+5,7 Prozent) deutlich nach oben. Der Augenheil-Konzern hat mit den gestern nachbörslich publizierten Ergebnissen zum dritten Quartal die Erwartungen erfüllt. Vor allem aber blieb die befürchtete erneute Senkung der Jahresprognose aus, was am Markt für spürbare Erleichterung sorgt.

Auch andere Titel aus dem Gesundheitssektor legen weiter zu. Sandoz (+0,8 Prozent) vermarktet zudem künftig für EirGenix das Brustkrebs-Generikum Pertuzumab. Aber auch Sonova (+1,0 Prozent) sind vor Zahlen am Freitag gefragt, und Straumann (+0,9 Prozent) gehören ebenfalls zu den Gewinnern.

Für Richemont (+2,1 Prozent) geht es auch weiter nach oben. Bereits am Vortag gewannen die Titel dank der Hoffnung auf eine Zoll-Einigung hinzu, nun stützt eine positive Studie von Jefferies. Auch Konkurrent Swatch (+0,5 Prozent) hält sich nach seinem gestrigen Kurssprung gut im Mittelfeld.

Gewinnmitnahmen belasten indes Swiss Life (-1,6 Prozent). Denn mit den vorgelegten Zahlen hat der Finanzkonzern die Erwartungen der Analysten mehr oder weniger erreicht und sieht sich für die mittelfristigen Ziele auf Kurs. Im Vormittagsverlauf erholten sich die Titel denn auch von ihrem bisherigen Tagestief.

Die Schwergewichte Nestlé (-0,2 Prozent), Novartis (+0,3 Prozent) und Roche (GS -0,1 Prozent) gönnen sich derweil eine Verschnaufpause und bremsen die Gewinne im Leitindex damit etwas aus.

Auch bei Logitech (-0,9 Prozent) versilbern Anleger die jüngsten Gewinne. Konkrete Nachrichten vom Computerzubehör-Hersteller gab es nicht, allerdings hatten die Aktien seit dem Tief im April massiv zugelegt. Zudem bereiten auch die hohen Bewertungen an der US-Techbörse Nasdaq immer mehr Kopfzerbrechen. Entsprechend kommen auch VAT (+0,2 Prozent) kaum vom Fleck, und in der zweiten Reihe geben Comet (-0,1 Prozent) nach.

Ein regelrechtes Kursfeuerwerk wird bei Molecular Partners (+5,7 Prozent) gezündet - zeitweise sprangen die Titel um bis zu 18 Prozent nach oben. Das Biotechnologieunternehmen hat neue, vielversprechende Daten zu seinem Wirkstoff MP0712, einem so genannten Radio-DARPin, an einem Fachkongress vorgestellt.

Gefragt sind auch die Titel von Ypsomed (+2,8 Prozent) nach Zahlen. Besonders im verbliebenen Geschäftsbereich Delivery Servics (YDS) zeigte sich ein deutliches Wachstum.

Auf den hinteren Plätzen ist indes einmal mehr der Börsenneuling Swiss Marketplace Group SMG (-4,5 Prozent auf 32,115 Fr.) zu finden. Damit entfernen sich die Titel immer weiter von ihrem Ausgabepreis vor knapp zwei Monaten, der bei 46 Franken gelegen hatte.

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11:30

Die Kunden des Schweizer Sneakerherstellers On Holding lassen sich von Preiserhöhungen nicht abschrecken. Das bescherte dem Unternehmen ein überraschend starkes Quartal und veranlasste das Management, das Umsatzziel zum dritten Mal in diesem Jahr anzuheben, wie On am Mittwoch mitteilte. Die Aktie legte daraufhin im vorbörslichen US-Handel um rund zehn Prozent zu. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet On nun mit einem Umsatz von 2,98 Milliarden Franken und mit einer Bruttogewinnmarge von 62,5 Prozent. Im dritten Quartal übertraf der Umsatz mit 794,4 Millionen Franken die Erwartungen von Analysten deutlich.

Die Kunden hätten trotz einiger Preiserhöhungen zum 1. Juli nicht weniger gekauft, sagte Firmenchef Martin Hoffmann der Nachrichtenagentur Reuters. Die Kundschaft von On sei tendenziell weniger preissensibel. Besonders stark war das Wachstum in Asien mit einem Umsatzplus von 94,2 Prozent. Hoffmann zufolge kann das Unternehmen die Belastungen durch US-Zölle auf Produkte aus China und Vietnam «leicht verdauen». Weitere Preiserhöhungen seien in den kommenden Monaten nicht geplant. Stattdessen wolle sich On im wichtigen Weihnachtsgeschäft auf den Verkauf zum vollen Preis konzentrieren.

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11:00

Ein optimistischer Ausblick treibt die Aktien von Avon Technologies an der Londoner Börse an. Die Papiere steigen um bis zu 10,8 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Hoch von 2060 Pence. Der Anbieter schusssicherer Westen und Gasmasken kündigte an, seine zentralen Ziele für das Geschäftsjahr 2026 zu erreichen oder zu übertreffen. Die bereinigte operative Marge werde in einer Spanne von 14 bis 16 Prozent erwartet. Das Unternehmen sei nun «stärker als je zuvor und habe mehr Wachstumschancen» und liege damit über den für 2027 gesteckten Zielen, hiess es vom Management.

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10:45

Aktien des französischen Gutscheinanbieters Edenred brechen wegen möglicher regulatorischer Änderungen auf dem brasilianischen Markt ein. Die Titel verlieren bis zu 11,6 Prozent, der Handel wurde zwischenzeitlich angehalten. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterzeichnete am Dienstag ein Dekret zur Senkung der Vermittlungskosten auf dem milliardenschweren Markt für Essensgutscheine. Es sieht eine Deckelung der Gebühren für Kartenabwickler und eine Verkürzung der Abrechnungsfristen vor. Edenred warnte, dass bei einer Umsetzung die Gewinnziele für 2026 gekappt werden müssten.

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10:15

Ein milliardenschwerer Investitionsplan stimmt die Aktionäre des britischen Versorgers SSE optimistisch. Die Aktien steigen um 12,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 2228 Pence und sind damit Spitzenreiter an der Londoner Börse. Der Konzern will auf Sicht von fünf Jahren 33 Milliarden Pfund (rund 37 Milliarden Euro) in die Modernisierung der regulierten Stromnetze Grossbritanniens und das Geschäft mit erneuerbaren Energien stecken. Die Analysten von Jefferies bezeichneten den neuen Plan als eindeutig positiv.

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10:00

Beflügelt von überraschend starken Quartalszahlen springen die Aktien von RWE auf den höchsten Stand seit April 2011. Die Papiere gewinnen in der Spitze 4,6 Prozent auf 44,92 Euro. Deutschlands grösster Stromerzeuger verdiente in den ersten neun Monaten mehr als erwartet. Ausschlaggebend dafür sei der Verkauf eines Rechenzentrumprojekts gewesen, erklärten die Analysten von RBC. Der Buchgewinn lag RWE zufolge bei 225 Millionen Euro.

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09:35

Neue Kursziele für Schweizer Aktien: 

Richemont: Jefferies erhöht auf 185 (165) Fr. - Kaufen

ABB: Barclays erhöht auf 43 (40) Fr. - Untergewichten

Schindler: Octavian erhöht auf 295 (290) Fr. – Halten

Galenica: Vontobel erhöht auf 85 (83) Fr. - Halten

Adecco: Research Partners erhöht auf 31.60 (28.60) Fr. - Kaufen

Mobimo: Research Partners erhöht auf 342 (333) Fr. - Halten

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09:15

Der SMI eröffnet den Handel 0,43 Prozent höher. Treiber sind vor allem die Aktien von Alcon und Richemont. Am Dienstag hatte der SMI fast 2 Prozent zugelegt.

Mit eher gemischten Vorgaben der Wall Street brauche es nun aber weitere Impulse, heisst es von Börsianern. Denn während der Dow Jones und damit die Standardwerte zulegten, kamen an der Nasdaq erneut Zweifel an den hohen Bewertungen auf.

Hierzulande sorgt weiterhin die Hoffnung auf einen Zoll-Deal mit den USA für grundsätzlich positive Stimmung. International rücken derweil mit der Aussicht auf einen Kompromiss im US-Haushaltsstreit die dann nachzuholenden Konjunkturdaten und dabei insbesondere die Preis- und Arbeitsmarktdaten in den Blick. Denn auf diese achtet die US-Notenbank Fed für die kommenden Zinsentscheide am stärksten. Allerdings dürfte es mindestens bis zur nächsten Woche dauern, bis erste Daten veröffentlicht werden, merken Experten an.

Im Fokus stehen Swiss Life (-2,3 Prozent) nach Zahlen. Der Versicherer bleibt nach neun Monaten auf Wachstumskurs und ist sowohl im Versicherungs- als auch im Gebührengeschäft gewachsen. Die Erwartungen der Analysten wurden allerdings nur knapp erreicht.

Bereits am Vorabend nach Börsenschluss legten Alcon (+7 Prozent) ihre Ergebnisse für das dritte Quartal vor. Der Augenheilkundekonzern ist zwar beim Umsatz knapp an den Schätzungen vorbeigeschrammt, hat beim Gewinn aber überzeugt. Zudem wurde nach zuletzt zwei Gewinnwarnungen nun der Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt.

Die Aktien von Richemont legen 1,6 Prozent zu nach einer Kurszielerhöhung. Im breiten Markt ist Ypsomed (+1,5 Prozent) im ersten Geschäftshalbjahr deutlich gewachsen und bestätigte den Ausblick.

Abseits der Zahlenvorlagen schloss Sandoz (+0,3 Prozent) eine globalen Lizenzvereinbarung mit EirGenix Inc. für das Brustkrebs-Biosimilar Pertuzum ab. Und Clariant (unverändert) gab einen 10-Jahres-Vertrag mit SECCO Petrochemicals zur Lieferung der digitalen Dienstleistungen CLARITY Prime bekannt.

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08:10

Der SMI wird bei Julius Bär vorbörslich 0,31 Prozent höher gesehen. Unterschiedlich reagieren die Titel Alcon und Swiss Life nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen. Alcon steigen über 5 Prozent, Swiss Life fallen 2,3 Prozent. Am breiten Markt legen Ypsomed 5 Prozent zu.

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07:25

Der deutsche Leitindex Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen starten. Am Dienstag hatte er ein halbes Prozent höher geschlossen. 

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06:15

Der SMI wird bei der IG Bank vorbörslich 0,1 Prozent höher indiziert. Am Dienstag hatte er fast 2 Prozent zugelegt. Im Fokus der Anleger stehen am Mittwoch vor allem die Aktien von Swiss Life und Alcon. Beide Firmen haben Quartalszahlen veröffentlicht.

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06:00

Die Aussicht auf ein baldiges Ende des US-Haushaltsstreits hat den asiatischen Börsen am Mittwoch keine einheitliche Richtung gegeben. Während die japanische Börse schwächer tendierte, stützte die Hoffnung auf eine politische Lösung in Washington die allgemeine Stimmung.

In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 50.653,07 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notierte jedoch 0,8 Prozent höher bei 3.346,63 Zählern. Die Börse in Shanghai verlor 0,2 Prozent auf 3.993,35 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,4 Prozent auf 4.632,15 Punkte. In Australien stieg der Leitindex um 0,2 Prozent.

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05:30

Am Devisenmarkt gewann der Dollar geringfügig und notierte bei 154,29 Yen. Zur chinesischen Währung legte er leicht auf 7,1184 Yuan zu. Gegenüber dem Schweizer Franken rückte er auf 0,8004 Franken vor. Der Euro notierte nahezu unverändert bei 1,1578 Dollar und 0,9268 zum Franken.

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05:00

Am Rohstoffmarkt gaben die Ölpreise leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 64,94 Dollar. Das US-Öl WTI notierte 0,3 Prozent schwächer bei 60,83 Dollar. Der Goldpreis zeigte sich fester und notierte bei 4141,35 Dollar je Feinunze.

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01:00

Nach einem starken Wochenauftakt wegen der Aussicht auf einen Kompromiss im US-Haushaltsstreit ist es am Dienstag an den US-Börsen durchwachsen weiter gegangen. Die grösser werdende Chance auf ein Ende des Regierungsstillstands machte den Anlegern bei Standardwerten weiter Hoffnung, während bei den Tech-Konzernen wieder neue Zweifel an den hohen Bewertungen aufkamen.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 1,18 Prozent auf 47.927,96 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,21 Prozent auf 6.846,61 Zähler. An der Nasdaq jedoch sorgte der überraschende Ausstieg eines Grossaktionärs bei Nvidia schon wieder für einen Stimmungsdämpfer. Der am Vortag besonders deutlich gestiegene Nasdaq 100 verlor 0,31 Prozent auf 25.533,49 Punkte.

Der US-Senat hat einen Übergangshaushalt für die Zeit bis Ende Januar beschlossen, dem nur noch die Zustimmung im Repräsentantenhaus fehlt, bevor US-Präsident Donald Trump seine Unterschrift darunter setzen kann. Durch die Hoffnung, dass die Blockade zu Ende geht, richten Börsianer ihre Blicke wieder stärker auf dann nachzuholende Wirtschaftsdaten und den davon abhängigen Zinskurs der US-Notenbank Fed. Daten des privaten Dienstleisters ADP signalisierten am Dienstag eine Abschwächung des Arbeitsmarktes.

Nvidia war mit einem fast dreiprozentigen Abschlag der grösste Verlierer im Dow. Der japanische Tech-Investor Softbank Group hatte schon im Oktober seine gut 32 Millionen Nvidia-Aktien für 5,8 Milliarden US-Dollar verkauft, wie erst jetzt bekannt wurde. Damit bekamen Zweifel an den hohen Bewertungen der US-Tech-Konzerne neue Nahrung. Viele Aktien aus der Chipbranche gerieten unter Druck.

Nike gehörten im Dow hingegen mit 3,9 Prozent zu den grossen Gewinnern. Analystin Lorraine Hutchinson von der Bank of America schrieb in einer Studie, der jüngste Rücksetzer bei dem Sportartikelhersteller biete für Anleger eine attraktive Anlagechance. Sie baut als Umsatz- und Margentreiber auf die Innovationskraft von Nike und globale Ereignisse wie die 2026 anstehende Fussball-Weltmeisterschaft.

Die Titel des Satelliten-Kommunikationsanbieters Viasat wurden von einer Hochstufung durch die US-Bank JPMorgan gestützt und legten um drei Prozent zu. Analyst Sebastiano Petti verwies auf eine höher eingeschätzte Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen sein Segment Defense and Advanced Technologies (DAT) ausgliedern wird.

Beim Gashersteller Linde war die Kursentwicklung nach einer Empfehlung der schweizerischen Bank UBS mit einem Anstieg um 1,4 Prozent etwas verhaltener. Sein Kaufvotum begründete Analyst Joshua Spector damit, dass der Wachstumstitel mit Defensivqualitäten ein attraktives Verhältnis von Risiken und Chancen biete.

Nachdem die Aktien von UPS und Fedex am Vortag noch unter einem Flugverbot für ihre MD-11-Frachtflugzeuge gelitten hatten, zogen sie nun um 5,5 respektive 2,1 Prozent an. Als Treiber galten Aussagen von Fedex im Rahmen einer Investorenkonferenz, die die Angst der Anleger vor einem potenziell schwachen Weihnachtsquartal milderten.

(cash/AWP/Reuters)

Daniel Hügli
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