Lange galt der Titel des Elektroinstallateurs Burkhalter als "Schweizer Aktie, die nur eine Richtung kennt". Bis zum Intraday-Allzeithoch vor sechs Wochen zumindest, als die Aktie die Marke von 390 Franken erreichte. Seither geht es mit der Burkhalter-Aktie nur noch in die andere Richtung - nämlich abwärts. Fast 20 Prozent büsste der Small-Cap-Titel in dieser kurzen Zeit ein. Dieser Einbruch ist überraschend für einen Valor, der in den letzten Jahren fast pausenlos nach oben geklettert war.

Im cash-Video-Interview hat Burkhalter-CEO Marco Syfrig eine Erklärung für diese abrupte Korrektur: "Wir haben Grund zur Annahme, dass verschiedene mittlere Aktionäre, die in einem Vermögensverwaltungskomplex verbunden sind, Titel verkauft haben. Das erzeugt in diesem engen Markt Druck auf die Aktie." Es gebe keinen unternehmensspezifischen Grund. Er sei nach wie vor für 2013 sehr zuversichtlich, so Syfrig.

Nach seinen Aussagen ist die Burkhalter Gruppe "gut ins 2013 gestartet", ohne  dass Syfrig konkrete Zahlen nennt. Für das laufende Jahr erwartet Syfrig erneut eine Gewinnsteigerung, nachdem diese bereits 2012 bei über 10 Prozent lag – trotz Umsatzstagnation. "Uns sind beim Wachstum Grenzen gesetzt", sagt der CEO.

Über 30 Prozent Rendite pro Jahr

Gerne würde er mehr Personal einstellen. Allerdings leidet auch die Elektroinstallationsbranche unter dem Fachkräftemangel. Deshalb ist weiterhin das Wachstum nur durch Zukäufe von lokalen Elektroinstallateuren möglich. Zudem sieht Syfrig weiteres Potenzial, um die Effizienz zu steigern. Die Firma plant einen Aktiensplitt im Verhältnis 1:5 und will das Kapital um 20 bis 25 Millionen Franken erhöhen, um Zukäufe machen zu können.

Burkhalter steigerte in 2012 den Gewinn auf 25,1 Millionen Franken von 21,7 Millionen im Vorjahr. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) spricht von einem starken Jahresausweis sieht bei den Gewinnschätzungen für 2013 "einen Revisionsbedarf von fünf bis zehn Prozent nach oben".

Trotz des jüngsten Rücksetzers zählt die Burkhalter Gruppe noch immer zu den erfolgreichsten Börsengängen der letzten zehn Jahre. Seit dem Initial Public Offering im Herbst 2008 hat die Aktie jährlich 31 Prozent performt. Ein Wert, der nur gerade von den letztjährigen Börsenneulingen DKSH und EFG Financial Products übertroffen wird.


Im Video-Interview äussert sich Syfrig zur Fortführung des anorganischen Wachstums und zur Schwierigkeit, genügend Personal zu finden.