Die Aktie des international tätigen Wäscheunternehmens Calida hat seit Mitte Januar rund 20 Prozent zugelegt. Am Mittwoch erklomm der Titel neue Rekordhöhen und notierte mit 41,90 Franken zwischenzeitlich den höchsten Wert seit seinem Börsengang 1987. Am Donnerstag korrigiert die Aktie allerdings bis zu 4 Prozent, was ein Anzeichen für Gewinnmitnahmen ist.

Dass die Aktie weiteres Aufwärtspotenzial haben dürfte, liegt vor allem an der Calida-Tochter Lafuma. "Die Restrukturierung von Lafuma kommt gut voran. Dass die französische Calida-Tochter bereits im ersten Halbjahr 2014 einen Gewinn realisieren konnte, überraschte. Dies könnte den Kurs der Calida-Aktie positiv beeinflusst haben", sagt Analyst Marco Strittmatter von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) zu cash. Die Lafuma-Gruppe erzielte mit einem Plus von 1,5 Millionen Euro ein positives operatives Ergebnis, nachdem in den Vorjahren die Zahlen rot gefärbt waren.

Turnaround steht bevor

Im Gesamtjahr 2014 erlitt Lafuma dennoch einen deutlichen Verkaufsrückgang um 10 Prozent. Doch Marktbeobachter rechnen damit, dass der Turnaround kurz bevorsteht. Die ZKB bewertet die Calida-Aktie denn auch mit "Übergewichten". Aufgrund des Discounted-Cashflow-Werts traut die ZKB der Calida-Aktie einen Wert von 48 Franken zu. Das entspräche einem Aufwärtspotenzial von 20 Prozent.

Doch man darf nicht vergessen: Bei Calida handelt es sich um einen relativ kleinkapitalisierten Titel. Es braucht dementsprechend weniger Aktivität als bei grösseren Aktien, um den Kurs in Bewegung zu setzen. Der relativ volatile Kursverlauf zeugt davon.

Wachsen könnte Calida auch über weitere Akquisitionen. Für Spekulationen über allfällige Zukäufe ist es gemäss Marco Strittmatter von der ZKB jedoch noch zu früh: "Weitere Übernahmen durch Calida könnten erst zum Thema werden, wenn Lafuma richtig zum Laufen kommt. Dies wird frühstens in ein bis zwei Jahren der Fall sein."

Ein hart umkämpfter Markt

Die Übernahme des französischen Sportbekleidungs-Herstellers sorgte in der Vergangenheit für Schlagzeilen. Denn mit diesem Deal begab sich Calida in den hart umkämpften Markt für Outdoor-Bekleidung. Ein Markt, der schon seit längerem unter grossem Konkurrenzdruck steht. Doch in der Zwischenzeit ist Lafuma gewissermassen zum Hoffnungsträger für Calida geworden.

Derzeit sind sowohl Lafuma als auch Calida an der Börse kotiert. Ein Zustand, den Calida Firmenchef Felix Sulzberger schon Ende 2014 ein Dorn im Auge war. In einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" liess er am 12. November 2014 verlauten, dass mittelfristig die Doppelkotierung von Lafuma und Calida aufgegeben werden solle. Dies sei jedoch ein kostspieliger administrativer Aufwand und der Rückzug von der Börse in Paris von Lafuma nicht dringend.

Vieles hängt bei Calida vom erfolgreichen Turnaround ihrer Tochter Lafuma ab. Erste positive Zeichen sind dabei erkennbar. Weitere Informationen präsentiert die Calida-Gruppe im Rahmen ihres Jahresergebnisses am 16. März.