Die Erholung an der Schweizer Börse geht weiter. Seit dem Kursabsturz nach der Mindestkurs-Aufgabe hat sich der Swiss Market Index (SMI) um 14 Prozent aufgewertet. Gegenüber dem Jahresanfang steht mit 9017 Punkten wieder ein kleines Plus zu Buche.

Unter Berücksichtigung der veränderten Umstände (fehlender Mindestkurs, Negativzinsen) hat cash vor einer Woche bei Anlagestrategen den Puls gefühlt und wollte wissen, wieviel Potenzial im laufenden Jahr noch im Schweizer Leitindex steckt. Der Konsens lautete: 9135 Punkte. Das entspricht aktuell einem Plus von nur wenig mehr als einem Prozent. Dieser Ausblick ist rund 500 Punkte pessimistischer als noch Anfang Januar.

Doch wie sehen die Leserinnen und Leser von cash den SMI per Ende Jahr? Wie lautet ihr Sentiment? Eines ist klar: Von den gegen 3000 eingegangenen Stimmen ist die Mehrheit dem Lager der Bullen zuzuordnen, sie setzten also auf steigende Kurse.

Reicht es für einen neuen Rekord?

Auffallend bei der Analyse der Resultate: Mehr als 57 Prozent der User sagen einen Jahresendstand von 9201 Punkten oder mehr voraus und sind somit deutlich optimistischer als die professionellen Analysten (zu den ausführlichen Umfrage-Resultaten).

Fast noch erstaunlicher ist, dass ein Viertel aller Umfrage-Teilnehmer dem SMI ein Jahresplus von mindestens 6 Prozent zutraut. Das würde gleichzeitig ein neues Allzeithoch bedeuten. Der aktuelle Höchststand bei 9531 Punkten wurde am 29. Juni 2007 erreicht. Auch cash-Guru Alfred Herbert ist dieser Meinung. "Ich habe mit vielen Tradern geredet, und die sind alle 'à la hausse' gestimmt", sagte er kürzlich im Börsen-Talk. Ein wichtiger Grund für die gute Börsenstimmung ist weiterhin die Alternativlosigkeit im Tiefzinsumfeld in Kombination mit dem billigen Zentralbankengeld.

Vorsicht vor Frankenstärke

Am anderen Ende der Skala reihen sich die Pessimisten ein: Knapp jeder fünfte Votant glaubt an stark fallende Kurse bis Ende Jahr.

Sie gehören zum Lager der Mahner, die darauf aufmerksam machen, dass die neue Frankenstärke und die Abkühlung der Schweizer Wirtschaft auf die Börsen durchschlagen könnte. Hinzu kommen die Unsicherheiten in der Ukraine oder die ungewisse Zukunft Griechenlands.