US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer werden am Samstag in Genf in der Schweiz mit Chinas Vizeministerpräsident He Lifeng zusammentreffen. Dies teilten das US-Finanzministerium sowie das chinesische Handelsministerium in zwei separaten Erklärungen am Dienstag (Ortszeit) und Mittwoch mit.

«Ich habe das Gefühl, dass es hier um Deeskalation geht. Wir müssen erst deeskalieren, bevor wir weitermachen können», sagte Bessent in der Fox News-Sendung «The Ingraham Angle». Washington und Peking befinden sich derzeit im Streit über Zölle. Das Treffen gilt als ein erster Schritt, um das Eis für mögliche Verhandlungen über die von US-Präsident Donald Trump auferlegten Zölle sowie Chinas Gegenzölle zu brechen.

Die USA kündigten das Treffen als erste an. Die Reise in die Schweiz gilt eigentlich einem Treffen mit der Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, um über Verhandlungen über den gegenseitigen Handel zu sprechen. In der Erklärung des US-Finanzministeriums hiess es nur, dass Bessent und Greer im Rahmen der Reise auch ein Treffen mit einem hochrangigen Vertreter in Wirtschaftsfragen aus China haben werden, ohne einen konkreten Namen zu nennen.

Kurz nach dieser Ankündigung bestätigte allerdings ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, dass China zugestimmt habe, wieder mit den USA zu verhandeln und Vizeministerpräsidenten He Lifeng bei dem Treffen dabei sein werde. «Auf der Grundlage einer umfassenden Abwägung der globalen Erwartungen, der Interessen Chinas und der Appelle der US-Industrie und der Verbraucher hat China beschlossen, wieder mit den USA zu verhandeln», hiess es in der chinesischen Erklärung.

Seit US-Präsident Donald Trump am 2. April für die meisten Länder Zölle in Höhe von zehn Prozent und für viele Handelspartner höhere Zölle angekündigt hat, die am 9. Juli in Kraft treten werden, sofern keine separaten Handelsabkommen geschlossen werden, hat es eine Vielzahl von Treffen zwischen den USA und ihren Handelspartnern gegeben. Trump hat ausserdem Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Kraftfahrzeuge, Stahl und Aluminium, 25 Prozent auf Kanada und Mexiko sowie 145 Prozent auf China verhängt. China reagierte mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Waren auf 125 Prozent, obwohl es einige Ausnahmen anbot.

Trumps Massnahmen zur Einführung von Zöllen, die nach seinen Angaben zum Teil darauf abzielen, das US-Handelsdefizit zu verringern, haben bisher eine gegenteilige Wirkung. Das US-Handelsministerium meldete am Dienstag, dass das Handelsdefizit im März auf einen Rekordwert angestiegen ist, da die Unternehmen ihre Wareneinfuhren im Vorfeld der Zölle erhöht haben.

(Reuters)