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Das Coronavirus-Update vom Freitag 21. August finden Sie hier.

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16:40

Trotz steigender Corona-Fallzahlen sehen Bund und Kantone keinen Grund zur Besorgnis. "Die Situation ist unter Kontrolle – aber fragil", sagte Bundesrat Berset nach einem Treffen mit den Kantonen. Das Contact Tracing der Kantone funktioniere. Die Lage werde aufmerksam verfolgt und könne sich kurzfristig ändern. Gesundheitsminister Alain Berset und die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren hatten sich am Nachmittag zu einem Austausch getroffen. Dabei stand die epidemiologische Lage im Fokus.

Zudem diskutierten die Vertreter von Bund und Kantonen über die Kriterien für die Bewilligung von Grossanlässen ab Anfang Oktober. Die Kantone forderten nach Bekanntgabe des Lockerungsschrittes vom Bundesrat "griffige Rahmenbedingungen" für Anlässe ab tausend Personen. Entscheide dazu wurden noch nicht gefällt. Das Innendepartement EDI werde dem Bundesrat bis am 2. September die Bewilligungsanforderungen vorlegen, heisst es in der Mitteilung.

Klar ist bereits: Spiele der nationalen Fussball- und Eishockeyligen sollen spezifisch geregelt werden. Ein Treffen mit Vertretern der Profiligen sowie Swiss Olympic hat laut dem Bundesrat bereits stattgefunden. Austausche mit weiteren Verbänden aus Sport und Kultur seien vorgesehen.

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16:15

Russland will mit seinem bereits zugelassenen Corona-Impfstoff in der kommenden Woche eine grosse Massenstudie starten. Die klinische Studie in 45 medizinischen Zentren im ganzen Land solle mehr als 40'000 Teilnehmer umfassen und von einer ausländischen Forschungseinrichtung überwacht werden, teilte das Moskauer Gamaleja-Institut, das den Impfstoff entwickelt hat, am Donnerstag mit. Die Daten sollen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Verfügung gestellt werden. Auch sollen mehrere Länder, die eine Teilnahme an der Studie in Betracht ziehen, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien, Brasilien, Saudi-Arabien und die Philippinen, in den Genuss der Daten kommen.

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15:50

Die Zimmervermittlungs-Plattform Airbnb verbietet wegen der Corona-Pandemie Parties und führt Obergrenzen für die Belegung von Ferienwohnungen und -häusern ein. "Die Einführung eines weltweiten Verbots von Partys und Veranstaltungen liegt im Interesse der öffentlichen Gesundheit", erklärt der Konzern. Zudem dürfen sich maximal 16 Menschen in den Räumen aufhalten. Wer gegen die Regeln verstösst, könne von der Plattform verbannt und verklagt werden.

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14:30

Im Kanton Basel-Stadt gilt ab nächster Woche eine Maskentragpflicht in Verkaufslokalen und Einkaufszentren. Auch Mitarbeitende von Restaurants müssen künftig bei der Arbeit eine Maske tragen.

Die neue Massnahme gilt ab kommendem Montag, wie die Basler Regierung am Donnerstag mitteilte. Vor dem Stadtkanton hatten die Kantone Waadt, Genf, Jura und Neuenburg eine Maskentragpflicht in Läden angeordnet. In der Deutschschweiz ist Basel-Stadt der erste Kanton, der diesen Schritt im Kampf gegen das Coronavirus unternimmt.

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13:45

Ein Schwerpunkt der Corona-Neuinfektionen in Deutschland liegt bei Rückkehrern aus den Ländern Kosovo und der Türkei. Das geht aus Statistiken der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach kamen 36,3 Prozent der in Nordrhein-Westfalen positiv getesteten Rückkehrer zwischen dem 1. Juli und dem 16. August aus dem Kosovo.

Mit 19,9 Prozent liegt die Türkei an zweiter Stelle. Danach folgen mit weitem Abstand Kroatien mit 6,2 und Serbien mit 4,1 Prozent. Als Ursache für die hohen Kosovo- und Türkei-Zahlen werden bei Corona-Experten Familienbesuche von in Deutschland lebenden Personen vermutet. Für die klassischen Urlaubsländer wie beispielsweise Spanien oder Griechenland weist die Statistik aus Nordrhein-Westfalen dagegen nur sehr niedrige Infektionszahlen mit 2,5 und 0,5 Prozent Positiv-Testungen aus.

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12:30

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb eines Tages 266 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Mittwoch waren es 311 neue Covid-19-Infizierte gewesen, am Dienstag 197 und am Montag 128.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 39'026 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das Bundesamt im Vergleich zum Vortag acht neue Spitaleinweisungen. Einen neuen Todesfall gab es nicht. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt damit gemäss BAG weiterhin bei 1719.

In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1877 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 6667 Personen, die mit Infizierten in Kontakt gewesen waren. Die Zahlen stammen aus 26 Kantonen und aus Liechtenstein. 21'421 Menschen befanden sich nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 910'283. Bei 5,1 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

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11:35

Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen kündigt landesweite Maskenkontrollen an. Wer ab kommenden Montag in öffentlichen Verkehrsmitteln reist, muss mit Maskenkontrollen rechnen. In Regionalzügen und S-Bahnen sollen unter anderem vom Bahnpersonal nach Maskenverweigerern gesucht werden, wie das Verkehrsministerium bestätigte.

Diese sollen dann an mehreren grossen Bahnhöfen Bundespolizei oder Ordnungsamt übergeben werden. Seit dem 12. August ist in Nordrhein-Westfalen ein Bussgeld von 150 Euro fällig, wenn Fahrgäste im ÖV Mund und Nase nicht bedecken.

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10:05

Vor dem Hintegrund steigender Ansteckungen fordert der Epidemiologe Andreas Cerny eine Einführung einer generellen Maskenpflicht in der Schweiz. Am Mittwoch hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erstmals seit vier Monaten wieder mehr als 300 neue Coronavirus-Ansteckungen in den letzten 24 Stunden gemeldet. Am Dienstag waren es 197 Fälle, am Montag 128, am Sonntag 253 und am Freitag 268.

Der Tessiner Epidemiologe Andreas Cerny rechnet ebenfalls damit, dass die Zahlen weiter stark steigen werden, wie 20 Minuten berichtet. Für ihn sind die vom Bundesrat verabschiedeten Lockerungsmassnahmen für die steigenden Zahlen verantwortlich. "Dass der Mindestabstand herabgesetzt wurde, dass man sich jetzt spontan wieder in grösseren Gruppen treffen und auch wieder in die Ferien reisen kann, hat einen grossen Einfluss auf die Zunahme der Ansteckungen", zitiert ihn 20 Minuten

Um einer weiteren Verbreitung mit dem Coronavirus Herr zu werden, müsse die Schweiz die Massnahmen aus dem benachbarten Ausland einführen. "Es ist an der Zeit, dass die Schweiz die Maskenpflicht einführt."

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10:00

Die Aktienmärkte erholen sich im Zug der Coronakrise weiter. Der New Yorker Börsenindex S&P 500 hat mit einem neuen Rekordwert am Dienstag sogar zu seiner Form aus Zeiten vor der Pandemie zurückgefunden. Während das Coronavirus weltweit und vor allem in den USA weiter auf dem Vormarsch ist, liess das breit gefasste Börsenbarometer die drastischen Verluste der vergangenen Wochen gänzlich hinter sich. Seit dem Tiefpunkt am 23. März hat der Index 55 Prozent zugelegt.

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09:15

Der Betreiber der Swiss-Covid-App-Hotline des Bundesamts für Gesundheit, Andy Fischer von der Firma Medgate, findet, dass die Warnungen der Corona-App zu wenig genutzt werden.  Das Problem: Einerseits die Freiwilligkeit, andererseits das Desinteresse der Kantone an den Daten.

Laut Fischer gehen 10 bis 15 Mal pro Tag ein Anruf bei der eigens für die SwissCovid-App eingerichteten Hotline ein. Wer diese App heruntergeladen hat, erhält eine Warnung, falls er oder sie jemandem, der positiv getestet wurde, zu nahe gekommen ist. Aber: Wer Kontakt mit einer infizierten Person hatte, wird trotz Warnung der App nicht in Quarantäne geschickt.

Die Kantone befürchten eine Überlastung der Contact-Tracer, sagt Fischer.Jeder vierte Anrufer müsste eigentlich in Quarantäne. "So wie es jetzt läuft ist das ganze ein Schuss in den Ofen", so Fischer weiter. "Jetzt sagen wir den Anrufern: 'Grüezi, Sie haben einen Kontakt gehabt, wenn Sie wollen, bleiben Sie doch zu Hause.'» Die Hotline-Mitarbeiter hätten keine Kompetenz, eine Quarantäne anzuordnen. "Theoretisch müssten wir diese Personen den Kantonen weitermelden, und die Kantonsärzte würden dann die Quarantäne initiieren. Aber das geschieht nicht", beklagt sich Fischer. 

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07:30

311 neue Corona-Ansteckungen meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch. Hauptgrund für die steigenden Zahlen dürfte das Ferienende sein. Das hat zur Folge, dass schweizweit Schülerinnen und Schüler in Quarantäne müssen. Im Kanton Zürich haben sich laut "Blick" knapp 16'000 Personen gemeldet, die aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind. Sie müssen zehn Tage in Quarantäne.

In Zürich sind derzeit knapp 590 Primar- und Sekschüler wegen Ferien in Risikoländern in Quarantäne. In den Mittel- und Berufsschulen fehlen im Kanton quarantänebedingt gut 100 Schülerinnen und Schüler, teilt der Kanton gegenüber "Blick" mit.

In Basel-Stadt sind derzeit über 70 Primar- und Sekschüler in Quarantäne. Im Kanton St. Gallen sind rund 100 Schüler betroffen. In einzelnen Kantonen befinden sich nicht nur einzelne Schüler, sondern ganze Klassen in Quarantäne. In Bern sind laut Informationen des Kantons derzeit eine Kindergarten- und zwei Primarklassen betroffen. Im Kanton Solothurn sind bereits sechs Klassen in Quarantäne, vier davon an Kantonsschulen.

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05:30

In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 1707 auf 228.621 gestiegen. An den Folgen des Virus sind in den vergangenen 24 Stunden zehn weitere Personen gestorben, die Gesamtzahl der Todesfälle steigt demnach auf 9253.

Laut Robert Koch Institut ging die Reproduktionszahl, der sogenannte 4-Tage-R-Wert, auf 1,03 zurück, von 1,06 am Tag zuvor. Der 7-Tage-R-Wert, der Schwankungen stärker ausgleicht, wurde mit 1,08 angegeben. Das R-Mass gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Die Zahl sollte unter 1,0 liegen, um eine exponentielle Ausbreitung zu verhindern, die das Gesundheitssystem überfordern könnte.

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04:25

Die mexikanische Regierung will die dritte und entscheidende Testphase des russischen Impfstoffkandidaten "Sputnik V" mit Tausenden Freiwilligen unterstützen. Aussenminister Marcelo Ebrard schrieb auf Twitter, er habe bei Gesprächen mit dem russischen Botschafter Interesse daran bekundet, grossangelegte Studien am Menschen durchzuführen, "um den Impfstoff so bald wie möglich in Mexiko zu haben". Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador erklärt sich bereit, den Impfstoff freiwillig als Erster zu testen, wenn er sich als wirksam erweisen würde.

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02:00

Die deutsche Bundesregierung ist bei der Entwicklung der Corona-Warn-App einem Medienbericht zufolge davon ausgegangen, dass weniger als ein Drittel der Bevölkerung die Smartphone-Anwendung nutzen wird. Dies berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf die Verträge zwischen der Bundesregierung und den beteiligten Unternehmen Telekom und SAP. Bei den Annahmen zum Datenfluss wurde demnach von 25 Millionen Nutzern ausgegangen.

Die App sei zudem darauf ausgelegt, dass sich maximal 10.000 Nutzer täglich als infiziert meldeten. Bei der Dimensionierung der App seien die Infektionszahlen aus dem Frühjahr zu Grunde gelegt worden, habe das Gesundheitsministerium auf Nachfrage erklärt. Die App ist seit ihrem Start Mitte Juni von mehr als 17 Millionen Bürgern heruntergeladen worden.

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01:35 

Die britische Regierung wird einem Zeitungsbericht zufolge Kroatien am Donnerstag auf die Liste der Corona-Risikogebiete setzen. Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Urlaubern müssten sich die britischen Reiserückkehrer in eine 14-tägigen Quarantäne begeben, berichtet "The Telegraph". 

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00:30

Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 49.298 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 3,456 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 1212 auf 111.100 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

(cash/Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)