Die auf Glasverpackungen spezialisierte Vetropack-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr 2016 zwar den Umsatz gesteigert, die operativen Margen gingen aber zurück. Während die Mitte 2015 übernommene italienische Tochter die Umsatzentwicklung begünstigte, drückten Modernisierungsarbeiten auf das Ergebnis. Die Aktionäre sollen dennoch eine zum Vorjahr unveränderte Dividende erhalten.

Der Umsatz der Gruppe wuchs im Berichtsjahr um 8,0% auf 602 Mio CHF, dies bei einem knapp 5% gesteigerten Absatz von 4,87 Mrd Stück Verpackungsglas. Die Steigerung sei auf das zugekaufte italienische Glaswerk Bormioli Rocco zurückzuführen, das 2016 erstmals für ein ganzes Jahr konsolidiert worden sei, teilte Vetropack am Dienstag mit. Auf die Inlandmärkte (neu inkl. Italien) entfielen 56,5% (VJ 55,7%) des Stückverkaufs. Insgesamt wurden rund 1,40 Mio Tonnen verkäufliche Glasverpackungen hergestellt, 2015 waren es rund 1,33 Mio gewesen.

Höhere Investitionen

Der konsolidierte operative Gewinn belief sich auf Stufe EBIT auf 49,3 Mio CHF nach 50,3 Mio CHF im Vorjahr und entsprechend sank auch die dazugehörige Marge auf 8,2% von 9,0% im Vorjahr. Für den EBIT-Rückgang macht Vetropack die turnusmässigen Reparaturen der Schmelzwannen in der Schweiz, Österreich und der Ukraine verantwortlich.

Die Modernisierungen der Schmelzwannen und Produktionsanlagen hätten denn auch den Schwerpunkt der 2016 getätigten Investitionen von 95,8 Mio CHF (VJ 65,0 Mio) gebildet, heisst es weiter. Zudem sei die Scherbenaufbereitungsanlage in Tschechien ausgebaut und ein Ausbildungszentrum im österreichischen Pöchlarn aufgebaut worden.

Unter dem Strich verblieb ein gegenüber dem Vorjahr leicht höherer Reingewinn von 42,6 Mio CHF (VJ 42,1 Mio). Die Belastungen aus Währungseffekten, etwa Kursverluste auf Euro-Guthaben, seien im Unterschied zum Vorjahr nur sehr gering ausgefallen.

Den Geldfluss aus Betriebstätigkeit steigerte Vetropack auf 117 Mio CHF von 78,0 Mio, was 19,4% (14,0%) des Nettoumsatzes entsprach. Die Nettoliquidität erreichte 16,9 Mio (11,2 Mio) und der Cash Flow blieb mit 105 Mio nahezu stabil bei einer Cash Flow-Marge von 17,5% der Nettoerlöse (18,6%).

Unveränderte Dividende

Mit Blick auf das stabile Ergebnis schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 10. Mai die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 38,50 CHF je Inhaberaktie vor. Pro Namenaktie sollen erneut 7,70 CHF Dividende bezahlt werden.

An der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat zudem die Wahl von Urs Kaufmann ins Gremium vor. Kaufmann leitet seit 2002 als CEO die Geschäfte der Huber+Suhner-Gruppe, für die er in unterschiedlichen Funktion bereits seit 1994 tätig sei.

Im Ausblick gibt sich Vetropack vorsichtig. In den Ländern, in welchen die Gruppe tätig sei, zeichne sich ein moderates Wirtschaftswachstum ab. Allerdings bleibe unklar, ob dieser positive Trend auch zu einer Nachfragesteigerung führe. Vetropack unterhält Tochtergeselleschaften in der Schweiz, in Österreich, Tschechien, der Slowakei, in Kroatien, der Ukraine und Italien.

Positiv auf die Geschäftsentwicklung dürfte sich allerdings auswirken, dass man im laufenden Jahr keine umfassenden Modernisierungen durchführen müsse. Deshalb sei insgesamt von einer leichten Steigerung der Nettoerlöse und der Wertschöpfung auszugehen, so die Mitteilung.

(AWP)