Satte 79 Prozent hat der ETF "iPath DJ-UBS Coffee TR" seit Jahresbeginn zugelegt und liegt damit gemäss Daten von Morningstar an der Tabellenspitze. Vorne mit dabei sind auch ETF, die Indizes von Gold- und Silberminen-Aktien abbilden.

Nach oben getrieben hat der Kaffee-ETF aus dem Hause UBS stark steigende Kaffeepreise. Alleine im Februar hat sich der Arabica-Kaffe um 41 Prozent verteuert. Die ebenfalls sehr beliebte Bohne Robusta hat im letzten Monat 15 Prozent an Wert zugelegt. "Der Wahnsinn beim Kaffee nimmt kein Ende", schrieben kürzlich Experten der Commerzbank.

Grund für die Kurshausse ist vor allem das Wetter. Spekulationen auf Ernteausfälle im Hauptanbaugebiet Brasilien haben den US-Future auf Arabica-Kaffee zuletzt auf den höchsten Stand seit Oktober 2012 getrieben. Januar und Februar gehörten zu den trockensten Monaten seit Jahrzehnten in Brasilien. In Indonesien, dem zweitgrössten Produzenten von Robusta-Kaffee, gibt es hingegen zu viel Regen. Dort drohen die Kaffee-Sträucher zu ertrinken.

Auch Zucker-Ernte leidet

Damit belegen die beiden Kaffeesorten die ersten zwei Plätze der Februar-Rangliste für Rohstoffe, welche die Saxo Bank erstellt hat. Gefolgt werden sie von Zucker, Silber und Sojabohnen. "Von der extremen Dürre in Brasilien profitierte nicht nur Kaffee, sondern auch Zucker mit einer zweistelligen Rendite", schreibt Rohstoff-Experte Ole Sloth Hansen in einem Kommentar der Saxo Bank.

Wegen der anhaltend schlechten Wetterbedingungen in Brasilien sei ein Ende des Höhenflugs des Kaffeepreises nicht in Sicht, sagte Andrea Thompson, Analystin bei CofffeeNetwork, neulich gegenüber Bloomberg. Davon gehen auch andere Branchenexperten aus, die prognostizieren, dass sich Kaffee in den nächsten Jahrzehnten zum Luxusprodukt entwickeln wird. Dies weil der Kaffeekonsum stark zunehmen werde und sich gleichzeitig die Produktion durch Klimawandel und Überbelastung der Anbauflächen verringern werde.

Kaffeepreise werden weiter steigen

Der Höhenflug des Kaffeepreises ist ein neueres Phänomen. Aufgrund von Überproduktionen stand der Kaffeepreis in den letzten zwei Jahren mehrheitlich unter Druck. Interessierte Anleger sollten sich auf jeden Fall bewusst sein, dass die Kaffeepreise von einer Fülle an wirtschaftlichen, klimatischen und landwirtschaftlichen Faktoren abhängen und dementsprechend vorsichtig agieren.

In Schweizer Bars und Restaurants bemerken Konsumenten die Preisschwankungen beim Rohstoff Kaffee kaum, da sein Anteil am Gesamtpreis gering ist. Faktoren wie Löhne, Miete und Betriebskosten sind für die Preise in der Schweizer Gastronomie wichtiger. Der Preis für ein Café Crème ist in der Deutschschweiz im Jahr 2013 um 2 Rappen auf einen Durchschnitt von 4,13 Franken gestiegen, wie der Schweizer Cafetier-Verband auf seiner Website schreibt.