Swiss Life kann einmal mehr mit einem überzeugenden Ergebnis aufwarten: Das Betriebsergebnis und der Reingewinn liegen in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2013 deutlich über den Markterwartungen. Verfehlt werden sie einzig beim stark rückläufigen Eigenkapital. Dennoch wird der Halbjahresbericht in Analystenkreisen vorwiegend gelobt.

Der für die Bank Vontobel tätige Experte bezeichnet die Geschäftsentwicklung als gesund. Der Lebensversicherungskonzern könne mit einem guten Investmentergebnis aufwarten. Ausserdem seien ihm auf der Kostenseite und bei den Risiken weitere Fortschritte gelungen. Dabei habe Swiss Life auf dem bereinigten Eigenkapital eine Rendite von 12,7 Prozent erzielt, was über dem firmeneigenen Zielband von 10 bis 12 Prozent liege.

Beim Neugeschäft erachtet der Experte vor allem die Margenverbesserung als ermutigend. Seine diesbezüglichen Schätzungen seien über alle Märkte hinweg übertroffen worden.

Überrascht zeigt man sich bei der Bank Vontobel hingegen vom Einbruch beim Eigenkapital. Das den Aktionären anrechenbare Eigenkapital sei auf 8,8 Milliarden Franken oder 276 Franken je Aktie gefallen. Der Experte macht unerwartete Anpassungen bei nicht realisierten Investmentgewinnen im Umfang von 1,7 Milliarden Franken für das Verfehlen verantwortlich.

Licht und Schatten im Halbjahresbericht

Sein Berufskollege von Kepler Cheuvreux schreibt von einem von Licht und Schatten geprägten Halbjahresbericht. Dennoch sei die Gewinnentwicklung besser als erwartet ausgefallen. Gefallen findet der Experte auch am Investmentergebnis sowie am Ausbau der Immobilienanlagen.

Aufgrund der verhaltenen Eigenkapitalentwicklung sei die Solvenz in den ersten sechs Monaten von 239 auf 205 Prozent gefallen. Dennoch bleibe das Unternehmen in Bezug auf den Swiss-Solvency-Test in einem komfortablen Bereich.

Der Experte der MainFirst Bank zeigt sich hingegen zufrieden mit dem vorliegenden Ergebnisausweis. Der bereinigte Buchwert liege noch immer bei gut 275 Franken und damit weit über dem aktuellen Aktienkurs. Swiss Life strebe eine Eigenkapitalrendite von 10 Prozent an. Unter Miteinbezug von Kapitalkosten im gleichen Umfang ergebe sein Bewertungsmodell einen theoretischen intrinsischen Wert in genau dieser Region, so der Experte weiter.

Auch die Börsianer zeigen sich vom Semesterausweis erfreut. Im frühen Handel steigt die Aktie des Lebensversicherers gegen fünf Prozent auf 181,30 Franken - zugleich dem höchsten Stand seit über fünf Jahren. Seit Januar hat die Aktie annähernd 50 Prozent zugelegt. Damit übertrifft sie den Gesamtmarkt deutlich.