Die Titel der Credit Suisse lassen am Donnerstag deutlich Federn. Um 10.45 Uhr büssen sie fast 3 Prozent ein und notieren bei 29 Franken. Damit setzen sie den Abwärtstrend des Vortages fort.

Der Tenor unter den Analysten in einhellig: Das Ergebnis der Credit Suisse für das dritte Quartal ist enttäuschend ausgefallen. Die ausgewiesenen Erfolgs-Zahlen kamen allesamt zum Teil deutlich unter den Konsens-Erwartungen zu liegen. Die CS habe das schwierigere Marktumfeld in verschiedenen Bereichen zu spüren bekommen, weshalb das Drittquartalsergebnis enttäuschend ausgefallen sei, heisst es stellvertretend für die generelle Meinung bei der ZBK.

Die grösste Enttäuschung war einmal mehr das Investment Banking. Besonders schlecht habe hier der Bereich Fixed Income abgeschnitten, sind sich die Analysten einig. Der Rückgang der Erlöse sei dabei klar stärker als bei den US-Konkurrenten ausgefallen, konstatiert Nomura. Die UBS verweist in ihrem Kommentar zudem auf die Kosten in der Investment Bank, welche sich als recht hartnäckig erwiesen.

Aber auch im Bereich Privat Banking & Wealth Management finden sich trotz gestiegenem Vorsteuergewinn verschiedene Schwachpunkte. Bemängelt wird von den Analysten unisono der mit 3,2 Mrd bescheiden ausgefalle Nettoneugeldzufluss im Bereich Wealth Management Clients. Belastet haben hier insbesondere die Abflüsse in West-Europa. Aber auch die auf 105 Basispunkte gefallene Bruttomarge gebe Anlass zur Sorge.

Als Lichtblick erachten die Experten dagegen die weiter verbesserte Kapitalisierung der Bank. Mit 11,4% liege die Look-through Swiss Core Capital Ratio deutlich über den Erwartungen, lobt die UBS. Dies zeige, dass die Bank ihr Kapital- und Risikoprofil verbessert habe, schreibt Vontobel dazu weiter.

ABB-Aktie im Hoch

Stark gesucht werden hingegen die Aktien der ABB, die am Morgen über 4 Prozent zulegen. Mit diesem Kurssprung haben die ABB-Aktien den bisherigen Rückstand auf den Gesamtmarkt in der Jahresperformance wettgemacht.

Das Ergebnis sei "recht ordentlich", heisst es in einer Ersteinschätzung der UBS. Der Umsatz sei stark und die Margen leicht oberhalb der Erwartungen ausgefallen. Der Auftragseingang insgesamt sei etwas schwächer gewesen als gedacht, die wichtigen Basisaufträge hätten aber die Prognosen übertroffen. Die Grossaufträge kämen derzeit zwar schleppend herein, der Schlüssel seien aber die Basisaufträge. Überdies zeichne sich bei den Grossaufträgen eine Verbesserung ab.

Auch die ZKB bezeichnet das Plus bei den Basisaufträgen als erfreulich. Dies dürfte sich weiterhin positiv bei der operativen Performance bemerkbar machen, schreibt die Bank in einem Kurzkommentar. Die beiden Energie-Divisionen wiesen zwar sequentiell eine etwas abflauende Dynamik auf, sie seien aber auf Zielkurs.

Die Bank Vontobel streicht die Margenentwicklung in den Automations-Divisionen hervor. Diese hätten eine starke Performance abgeliefert, heisst es bei der Privatbank. Und auch die Bank Notenstein sieht eine erfreuliche operative Entwicklung bei ABB.

Für die Deutsche Bank ist der Ausblick von ABB im Prinzip unverändert. Der Hinweis auf das verstärkte Offertwesen könnte in Marktkreisen allerdings als leicht positiv gewertet werden, so die Bank in einem ersten Kommentar.

(AWP)