Die Verbraucherpreise stiegen im Juni nur noch um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach 4,0 Prozent im April, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der kleinste Anstieg seit März 2021. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 3,1 Prozent gerechnet. Von Mai auf Juni zogen die Preise um durchschnittlich 0,2 Prozent an und damit ebenfalls etwas schwächer als erwartet.

Analysten sagten dazu in ersten Reaktionen:

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe:

"Bei der Inflation ist noch immer viel zu viel Druck im Kessel. Durch einen Basiseffekt bei den Energiepreisen konnte zwar Dampf entweichen. Ein gegenteiliger Effekt wird den Inflationsdruck im Juli aber wieder erhöhen. Im Trend geht es mit der Inflationsrate jedoch weiter nach unten, nur bei der Kernrate bleibt es recht zäh. Die Notenbank Fed wird die Leitzinsschraube deshalb Ende des Monats nochmals eine Umdrehung fester drehen."

Ulrich Wortberg, Helaba:

"Die Inflation in den USA kommt deutlich zurück. Zwar geht der kräftige Rückgang der Gesamtjahresrate auf einen Basiseffekt zurück, aber auch die Kernteuerung lässt nach und die Konsensschätzung wurde unterschritten. Ein Vormonatsanstieg in Höhe von 'nur' 0,2 Prozent könnte Vertreter der US-Notenbank, die noch auf mehrere Zinserhöhungen pochen, etwas milder stimmen. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass es auf den preislichen Vorstufen Hinweise darauf gibt, dass die Inflation auch abseits der Energie- und Nahrungsmittelpreise im Jahresverlauf weiter nachgeben wird. Zwar scheint eine Erhöhung des Leitzinsbandes um 0,25 Prozentpunkte zum Ende dieses Monats so gut wie sicher zu sein, darüber hinausgehende Zinserhöhungserwartungen könnten aber einen Dämpfer erhalten."

(Reuters)