Die bisherige Bestmarke vom September bei 1'947 Franken wurde bereits übertroffen. Denn der Weltmarktführer aus Basel hat im dritten Quartal beim Umsatz selbst die optimistischsten Analystenerwartungen geschlagen und die Prognose erneut erhöht.

Um 09.15 Uhr gewinnen Straumann 5,7 Prozent auf 1'997,00 Franken - ein neues Rekordhoch. Zwischenzeitlich stiegen die Titel erstmals über 2000 Franken. Seit Jahresbeginn haben die Papiere ihren Wert damit schon fast verdoppelt. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil unverändert.

In Expertenkreisen zeigt man sich nicht überrascht davon, dass sich das organische Umsatzwachstum im dritten Quartal verlangsamt hat. Mit 31,6 Prozent liegt dieses allerdings weit über den durchschnittlich erwarteten 24,7 Prozent. Dabei wurden selbst die ambitioniertesten Schätzungen übertroffen. In den ersten sechs Monaten steigerte das Unternehmen den Umsatz aus eigener Kraft um gut 63 Prozent. "Straumann is doing very well", bringt es Vontobel auf den Punkt.

Während sämtliche Regionen zur Wachstumsüberraschung beitragen, stechen insbesondere Europa sowie Mittel- und Südamerika ganz besonders positiv hervor. Wie die Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar schreibt, war das Wachstum in Lateinamerika breit abgestützt. Es habe den Konsens deutlich übertroffen, mit Beiträgen aller wichtigen Produktgruppen.

Einmal mehr erhöht Straumann nun die Jahresvorgaben. Neuerdings rechnet das Unternehmen mit einem organischen Umsatzwachstum im hohen 30-Prozent-Bereich bei einer Kern-EBIT-Marge mindestens auf dem Vor-Krisen-Niveau von 2019. Von den neuen Wachstumsvorgaben hatten sich einige Analysten rückblickend etwas mehr erhofft, sind einige Schätzungen doch schon heute im tiefen 40-Prozent-Bereich angesiedelt.

Die ZKB etwa schreibt, dass sie den hohen Dreissigprozentbereich noch für zu vorsichtig halte, da dies nur ein durchschnittliches organisches Wachstum von circa 12 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2019 bedeuten würde. Er gehe aber eher von einem Plus von etwa 15 Prozent aus, so Analyst Daniel Buchta.

Die Valoren von Straumann konnten in den letzten Wochen kräftig Boden gutmachen, was ihnen nun gar ermöglichte, ein neues Jahreshoch zu setzen. Händlern zufolge erwiesen sich dabei Wachstumsfantasien sowie die Hoffnung auf eine mögliche Erhöhung der Jahresvorgaben als treibende Kraft hinter der Kurserholung.

Wie es nun weitergeht, diesbezüglich gehen die Meinungen auseinander. Während Vontobel und J.P.Morgan beispielsweise ein "Buy", respektive "Overweight" als Rating vergeben, heisst es von Seiten von Goldman Sachs "Sell". Denn der Aktienkurs sei in den letzten Monaten schon sehr heiss gelaufen. In der Mitte zwischen diesen beiden Polen positioniert sich die ZKB mit "Marktgewichten".

(AWP)