Die Abgaben wurden am Dienstagmorgen in der ersten halben Stunde deutlich ausgeweitet. Denn der neue Monat verschont nicht vor alten Sorgen: Erneut sind es schwache Konjunkturdaten aus China, welche die Aktienmärkte nach unten ziehen.

Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Zwei wichtige Frühindikatoren deuten auf stärker gebremstes Wachstum hin. Auch die Ungewissheit um den Zeitpunkt der Leitzinswende in den USA ist nicht aus der Welt - eine erste Zinserhöhung nach der Finanzkrise ist weiterhin im September denkbar. Ausschlaggebend könnte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag werden, der daher mit Spannung erwartet wird.

SMI mit starkem Verlust

Der Swiss Market Index (SMI) verliert gegen 09.30 Uhr 1,88% auf 8'658,73 Punkte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 1,59% auf 1'285,97 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,65% auf 8'836,47 Zähler nach. Von den 30 Blue Chips notieren ganze 28 im Minus und nur zwei im Plus.

Die Schweizer Blue Chips fallen auf breiter Front zurück. Grössere Abschläge werden insbesondere bei den Pharmawerten Roche (-2,3%), Novartis (-2,5%) und Actelion (-2,3%) notiert. Damit verzeichnet auch "Big Pharma" (Novartis und Roche) eine negative Jahresbilanz.

Novartis konnte den Erhalt der EU-Zulassung für die Kombinationstherapie aus Tafinlar und Mekinist bei einer bestimmten Art von Hautkrebs vermelden. Und für Actelion melden Branchenexperten in der Summe positive Ergebnisse von einem Kardiologie-Kongress.

Andere defensive Papiere wie Nestlé (-1,4%), Givaudan (-1,1%) oder Swisscom (-1,6%) können sich dem Sog nach unten etwas besser entziehen. Weit hinten reihen sich mit den nicht abreissenden Sorgen um China die Papiere von Richemont (-1,5%) und Swatch (-1,4%) ein.

Syngenta (Aktie -1,4%) kann derweil sein Anti-Pilzmittel Solatenol nun auch an amerikanische Landwirte verkaufen. Mit ersten "beträchtlichen" Umsätzen in den USA rechnen die Basler in der Anbausaison 2016. Das maximale Umsatzpotenzial von Solatenol veranschlagt Syngenta auf weltweit 1 Mrd USD.

Grössere Abschläge werden auch bei den Bankenaktien wie Julius Bär (-1,3%) und UBS (-1,8%) gesehen. Letztere hat ihren Konzernumbau in eine Holdinggesellschaft abgeschlossen und wird wie angekündigt eine Zusatzdividende von 0,25 CHF je Aktie ausschütten. Credit Suisse (-0,8%) schneiden besser ab.

Die Zykliker zeigen kein einheitlichen Bild. Während LafargeHolcim (-1,4%), Lonza (-2,1%) und Adecco (-1,7%) deutlich im Angebot liegen, vermögen sich Clariant (-0,2%) abzusetzen. Transocean ziehen um 0,5% an und zeigen sich mit ihrer gegenläufigen Entwicklung an der Spitze der SMI-Tabelle. Im US-Handel hatten die Titel mit der jüngsten Erholung der Ölpreise um 4,7% zugelegt. Aryzta (+0,4%) ist derweil der zweite Titel mit einem positiven Vorzeichen bei den Blue Chips.

Für Swiss Re (Aktie -0,5% auf 82,65 CHF) hat Merrill Lynch im Rahmen einer Sektorstudie die Abdeckung mit der Einstufung "Buy" und einem Kursziel von 94,30 CHF wieder aufgenommen. Zurich Insurance geben um 0,9% nach.

Helvetia im Plus

In der zweiten Reihe ziehen Helvetia nach Halbjahreszahlen um 0,5% an. Die Versicherungsgruppe hat von der Integration der im vergangenen Jahr gekauften Versicherungen Nationale Suisse und Basler Österreich profitiert. Die Gewinnschätzungen der Analysten wurden übertroffen. Nach Zahlen noch ungehandelt sind die Aktien des Energieversorgers Romande Energie und die der Immobiliengesellschaft Hiag.

Grössere Abgaben sind in Kuoni (-4,3%), Newron (-4,2%), U-Blox (-4,1%) und PSP (-3,5%) zu sehen. Mit Orascom DH (+2,5%) und Panalpina (+2,1%) geht es derweil nach oben.

Und der Schweizer Börse winkt - den Börsenstürmen zum Trotz - ein Neuzugang. Das Westschweizer Medizinaltechnik-Unternehmen Symetis plant noch im laufenden Jahr den Sprung an die SIX Swiss Exchange. Durch die Ausgabe neuer Aktien soll ein Bruttoemissions-Erlös von rund 80 Mio CHF erzielt werden. Derzeitige Investoren wollen 15 Mio CHF der Emission zeichnen.

(AWP)