Stühlerücken im Vorstand der Deutschen Bank: Noch vor Vize-Vorstandschef Karl von Rohr wird auch die für das Amerika-Geschäft zuständige Christiana Riley die Bank verlassen. Sie verabschiedet sich schon zur Hauptversammlung am 17. Mai, wie das Frankfurter Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Die Amerikanerin heuert zum 1. Oktober bei der spanischen Grossbank Santander an, wo sie für das Nordamerika-Geschäft verantwortlich sein wird.

Bei der Deutschen Bank gibt es künftig keinen allein für die Region zuständigen Vorstand mehr. Das Gremium verkleinert sich damit auf neun Mitglieder. Rileys Aufgaben übernimmt zusätzlich der für Recht und die Beziehungen zu den Behörden zuständige Stefan Simon. "Dafür wird er seinen Lebensmittelpunkt nach New York verlegen", teilte die Bank mit. Gerade in den USA hatte die Bank in den vergangenen Jahren oft mit Rechtsstreitigkeiten und Problemen mit der Aufsicht zu kämpfen. "Nun ist es an der Zeit, den Vorstand auf die nächste Phase in der Wachstumsstrategie der Bank auszurichten, in der es mehr denn je um nachhaltige Profitabilität, Effizienz und effektive Kontrollen geht", sagte Aufsichtsratschef Alexander Wynaendts.

Von Rohrs Funktion als Privatkundenvorstand übernimmt spätestens im November Claudio de Sanctis. Der Italiener war bisher unterhalb des Vorstands für das Privatkundengeschäft im Ausland verantwortlich. Für die Vermögensverwaltung - also die Mehrheitsbeteiligung an der Fondsgesellschaft DWS - ist dann Finanzvorstand James von Moltke verantwortlich. Er dürfte auch den Posten als Aufsichtsratschef der DWS übernehmen. Asien-Chef Alexander von zur Mühlen ist künftig auch für Deutschland, Europa (ohne Grossbritannien und Irland) und Afrika zuständig.

(Reuters)