Im vergangenen Jahr hätten die Treibhausgasemissionen nach vorläufigen Berechnungen 673 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) betragen, teilte der Lobbyverband Agora Energiewende am Donnerstag mit. Das seien 73 Millionen Tonnen weniger als 2022 und 46 Prozent weniger als 1990. Das aus dem Klimaschutzgesetz abgeleitete Jahresziel von höchstens 722 Millionen Tonnen CO2 werde damit deutlich unterschritten.

Der Lobbyverband warnte aber, nur 15 Prozent der Emissionsminderungen seien etwa durch den Zubau Erneuerbarer Energien und andere Massnahmen langfristig gesichert. Die Emissionen könnten konjunkturbedingt auch wieder steigen. Zudem hätten die Bereiche Gebäude und Verkehr ihre Klimaziele erneut verfehlt. Der CO2-Ausstoss in diesen Sektoren sei nahezu unverändert geblieben. Hauptgrund dafür sei eine nur schleppende Elektrifizierung mit E-Autos und beim Heizen in Gebäuden.

Der Rückgang der CO2-Emissionen war erwartet worden, nachdem die Bundesnetzagentur zuvor mitgeteilt hatte, dass 2023 weitaus weniger Strom aus Kohle erzeugt wurde. Hinzu kommen laut Agora krisen- und konjunkturbedingte Produktionsrückgänge der energieintensiven Industrie.

(Reuters)