Die Gesamtzahl der von Hedgefonds und Vermögensverwaltern gehaltenen Short-Positionen ist laut den jüngsten Daten der Commodity Futures Trading Commission auf den höchsten Stand seit Juni 2007 gestiegen. Da die Schweizerische Nationalbank eine der wenigen grossen Zentralbanken ist, die sich nicht auf einem Straffungskurs befindet und die Nachfrage nach Anlagen in sicheren Häfen angesichts der weltweit hohen Risikobereitschaft nachlässt, gibt es für Investoren ein Verkaufssignal.

"Die grossen Volkswirtschaften sind auf dem Weg zu höheren Zinsen, aber nicht die SNB", sagte Neil Jones, Leiter Hedgefonds-Devisen-Sales bei Mizuho Bank in London. "Das globale Vermögens- und Aktienumfeld bleibt pro-Risiko, sodass Finanzierungswährungen unter diesen Umständen tendenziell unterdurchschnittlich abschneiden."

Analysten in einer Bloomberg-Umfrage prognostizieren, dass der Schweizer Franken zum Jahresende schwächer wird, da die Anleger die Schlagzeilen über den Handelskrieg mit einem Schulterzucken abtun dürften. Die Schweizerische Nationalbank hat ihre letzte geldpolitische Lagebeurteilung genutzt, um auf die Risiken des Protektionismus für die europäische Politik hinzuweisen, und die Argumente für eine geldpolitische Straffung haben nachgelassen, nachdem die Währung von dem früher in diesem Jahr erreichten Niveau von 1,20 pro Euro an Stärke gewonnen hat. Das Währungspaar stand am Donnerstag bei 1,1554.

Da die SNB an ihrer Politik, bei Bedarf an den Devisenmärkten zu intervenieren, festhält, könnten Anleger von einer Long-Position Euro gegen Franken profitieren, da die Schweizer Notenbank das Niveau von 1,15 voraussichtlich bewahren wird, sagt Andreas Steno Larsen, globaler Währungsstratege bei Nordea Bank.

(Bloomberg)