Das ist die Schlussfolgerung von Jens Nordvig von Exante Data, die auf einer Analyse der weltweiten Zahlungsströme basiert. Nordvig sieht Spielraum dafür, dass Aktienfonds eine "Übergewichtung"
der Position, die sie im Euro aufbauten, auflösen. Die Übergewichtung hatten die Fonds Ende 2019 aufgebaut, als sie europäische Aktien kauften. Der Abbau dieser Positionen könnte dem Ausverkauf der Gemeinschaftswährung zusätzlichen Schwung verleihen.

Gegen Ende des letzten Jahres kam es zum Zufluss von Mitteln in europäische Aktien, da der Optimismus hinsichtlich der Wachstumsaussichten der Region zunahm. Dies trieb die "bullische" Positionierung in der Gemeinschaftswährung über historische Normen hinaus, wie ein Instrument des Analysehauses Exante und
des Informationsanbieters EPFR zeigt. Dies könnte sich nun umkehren.

"Aktienströme werden manchmal als von den Währungsmärkten getrennt angesehen, aber tatsächlich sind sie es nicht", sagt Exante-Gründer Nordvig. "Wenn man sich einen Datensatz wie diesen ansieht, wird einem klar, wie viel Risiko innerhalb von Aktienportfolios einschließlich des Währungsrisikos tatsächlich eingegangen wird".

Der Euro wurde bereits zum Opfer von Bedenken hinsichtlich der Folgen eines Handelsstreits mit den USA und den Auswirkungen, welche der Handelsktieg auf die europäische Automobilindustrie haben könnte. Hinzu kamen Sorgen über die globalen Wachstumsauswirkungen des sich ausbreitenden Wuhan-Coronavirus. Seit Jahresbeginn hat der Euro gegenüber dem Dollar um 2,5 Prozent verloren. gegen den Franken beträgt die Einbusse 1,4 Prozent.

(Bloomberg/cash)