Der amerikanische Aktienmarkt hat seine Rekordjagd längst wieder aufgenommen. Gemessen am viel beachteten S&P-500-Index haben sich die Aktienkurse in Übersee seit März 2009 mehr als verdreifacht. Unser Schweizer Aktienmarkt steht dem in nichts nach: Auch der breit gefasste Swiss Performance Index kletterte in den letzten Tagen von einem Rekord zum nächsten.

Im nächsten Frühling gehen die Aktienmärkte ins sechste Jahr der Börsenhausse über. Im Ausblick auf 2015 trauen die Strategen von J.P. Morgan den europäischen Aktien unter Berücksichtigung von Dividendenzahlungen einen weiteren Anstieg um 13 Prozent zu. Allerdings lautet die Botschaft an ihre Anleger: Das Handelsgeschehen wird um einiges selektiver und nicht mehr alle Aktien profitieren gleichermassen von steigenden Kursen.

Die Verfasser des Ausblicks haben aus diesem Grund eine Liste von 33 Aktien zusammengestellt, welche 2015 überdurchschnittlich gut abschneiden sollten. Mit den Titeln von UBS, Holcim, Clariant, Nestlé und Novartis sind auch solche aus der Schweiz prominent vertreten. Darüber hinaus setzt sich die Liste aus den Aktien von Airbus Group, Valeo, Danske Bank, Brenntag, Wärtsilä, Anheuser Busch InBev, Carrefour, Inditex, OL'Oréal, Elior, LVMH, BAT, Euronext, Atlantia, Munich Re, Reed Elsevier, Fresenius SE, Rio Tinto, Royal Dutch Shell, Tecnicas Reunidas, Deutsche Annington, ThyssenKrupp, Nokia, Dassault Systemes, Vodafone, Correios de Portugal, easyJet und E.ON zusammen.

Wird 2015 zum Jahr europäischer Aktien?

32 Titel würden die Strategen im kommenden Jahr hingegen meiden, darunter jene von Kühne + Nagel und Straumann. Negativ sind die Experten auch für die Aktien von Meggitt, Michelin, Bankinter, Raiffeisen International, Italcementi, Securitas, Sandvik, Solvay, Carlsberg, Unilever, DIA, Debenhams, Henkel, World Duty Free, Puma, Deutsche Börse, Abertis, AXA, Wolters Kluwer, Anglo American, Galp Energia, CGG, Sanofi, Cofinimmo, SSAB, Arm Holdings, SAP, TeliaSonera, EDF und Lufthansa gestimmt.

Im Ausblick von J.P. Morgan werden gleich mehrere Gründe genannt, weshalb die europäischen Aktienmärkte 2015 zu einer Aufholjagd auf die amerikanische Leitbörse ansetzen sollten. Den Verfassern zufolge hat sich das Geldmengenwachstum beschleunigt und der Kreditzyklus die Talsohle in vielen Ländern Europas durchschritten. Darüber hinaus machen die Strategen auch bei der Gewinnentwicklung europäischer Unternehmen ein nicht unbeträchtliches Erholungspotenzial aus.

Neben dem japanischen Aktienmarkt liegt ihr Schwergewicht im Hinblick auf das nächste Jahr deshalb ganz klar auf den europäischen Märkten. Beide Regionen werden mit "Übergewichten" empfohlen. Der heimische Aktienmarkt wurde bei der amerikanischen Grossbank hingegen erst vor wenigen Wochen von "Übergewichten" auf "Untergewichten" gesenkt. Damit befindet sich J.P. Morgan allerdings in bester Gesellschaft, sehen unter anderem auch UBS und Credit Suisse bei europäischen Aktien einen gewissen Nachholbedarf. Doch zumindest bei den Aktienfavoriten heben sich die Amerikaner von jenen anderer Mitbewerber ab.