Nicht selten ist man als Investor vom Geschäftsmodell eines Unternehmens überzeugt. Doch die Aktie gibt es dann gar nicht unter dem Namen. Entweder wird die Firma privat gehalten, oder sie ist Teil eines grösseren Konzerns, dessen Aktien landläufig nicht bekannt sind. Solche Konstrukte trifft man vor allem in konsumnahen Bereichen. Und sie haben oft Erfolg, wie vier Beispiele zeigen.

Kein Durchhänger: Aktie von Inditex in den letzten fünf Jahren.

Inditex

Wer war nicht schon mal bei Zara einkaufen? Hinter der Kleidermarke verbirgt sich der erfolgreiche nordspanische Konzern Inditex. Die Aktie ist in den letzten fünf Jahren von 10 Euro auf über 30 Euro emporgeschossen. Das hat Unternehmensgründer Amancio Ortega, der die Mehrheit an Inditex hält, mit einem Vermögen von 70 Milliarden Dollar zum zweitreichsten Menschen der Welt gemacht – hinter Bill Gates. Zum Konzern gehören auch Marken wie Massimo Dutti, Pull&Bear und Bershka. Inditex eröffnete sein erstes Geschäft 1975 im galizischen La Coruna. In den letzten fünf Jahren wurden durchschnittlich 400 Filialen pro Jahr eröffnet, insgesamt sind es weltweit 6800. Weiteres Wachstum soll dem H&M-Konkurrenten in Asien und Amerika gelingen, wo die Firma noch untervertreten ist.

Stark vor allem 2012 und 2013: Aktie von Priceline in den letzten fünf Jahren.

Priceline

Wenn Sie einen Flug oder ein Hotel über booking.com buchen, dann fliessen die Erträge in die Kasse von Priceline. Das US-Unternehmen kam schon 1999 an die Börse und hat seine Stellung im Online-Reisebusiness in den letzten Jahren durch zahlreiche Portal-Übernahmen in den Bereichen Autovermietung, Kreuzfahrten, und Restaurants kräftig ausgebaut. Die globale Aufstellung ist ein grosses Plus für Priceline, deren Aktie in den letzten fünf Jahren von 40 Dollar auf zeitweise über 140 Dollar geklettert ist. Wie andere Aktien aus dem Reisegeschäft ist Priceline besonders dann negativ betroffen, wenn es zu Terroranschlägen oder kriegerischen Ereignissen kommt. Doch Priceline hat sich in solchen Fällen unter den Reiseaktien jeweils am besten erholt.

Konstanter Wertzuwachs: Aktie von AB InBev in den letzten fünf Jahren.

Anheuer-Busch Inbev

Corona, Beck’s, Budweiser, Stella Artois, Franziskaner oder Quilmes. Anheuser-Busch InBev besitzt weltweit über 200 Biermarken in rund 140 Ländern. Durch zahlreiche Übernahmen ist die Firma in den letzten 20 Jahren zum weltgrössten Bierkonzern aufgestiegen. Seit 2011 hat sich der Aktienkurs im relativ resistenten Biergeschäft verdreifacht. Damit nicht genug. AB InBev hat im letzten Jahr den grössten Konkurrenten, SAB Miller, für 117 Milliarden Dollar übernommen und wird ihn sich in diesem Jahr einverleiben. Dann wird fast jedes dritte Bier auf der Welt aus dem Hause Anheuser-Busch InBev kommen. Der grösste Einzelaktionär von AB InBev ist der Brasilien-Schweizer Jorge Paulo Lemann. Sein Vermögen wird auf 30 Milliarden Franken geschätzt.

Zuletzt stark aufwärts: Aktie von Supergroup seit dem Börsengang 2010.

Supergroup

David Beckham trug sie, und auch hierzulande sind Jacken von Superdry häufiger zu sehen. Die Marke gehört zur Londoner Modefirma Supergroup (77Breed, SurfCo California). Die Firma gibt es erst seit 2004, 2010 erfolgte der Börsengang. Nach Tauchern Mitte 2012 und Ende 2014 befindet sich die Aktie wieder in Form. Allein 2015 hat sie sich im Wert mehr als verdoppelt.

 

Dieser Beitrag ist Teil des am 3. Februar 2016 publizierten cash-Anlegermagazins «VALUE». Dort erfahren Sie auch viel Wissenswertes über Aktien: lohnende Langfristanlagen, sechs Anlagestrategien, Tipps zu ETF.

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