Es war ein Jahr der Aktien. Der Swiss Market Index (SMI) hat seit dem Jahreshoch im Mai zwar an Wert verloren, dennoch beträgt der Jahresgewinn immer noch rund 17 Prozent. Und mit weiteren Kursgewinnen darf gerechnet werden. Denn mit dem angekündigten Startschuss des Tapering durch die amerikanischen Notenbank Fed herrscht nun Klarheit an den Märkten.

Noch stärker als der SMI haussierten der Dow Jones und der deutsche Aktienmarkt mit je rund 23 Prozent. Der amerikanische Aktienmarkt kann sogar auf das zweitbeste Jahr der letzten Dekade zurückblicken. Trotz dieser guten Zahlen liegen diese Märkte aber Längen hinter den weltweit besten Börsenplätzen zurück.

Mit einem Jahresplus von 272 Prozent schwingt die venezolanische Börse weit obenaus (siehe Tabelle). Es ist das dritte Mal infolge, dass die südamerikanische Börse den weltweit höchsten Zuwachs erzielt.

Doch für Anleger ist dieser Handelsplatz wenig geeignet. Grosse Teile der Wirtschaft befinden sich in staatlicher Hand. An der Börse sind bloss 63 Unternehmen gelistet – das tägliche Handelsvolumen beträgt nur wenige Tausend Franken. Zudem leidet das vom Erdölexport abhängige Land unter einer rekordhohen Inflation von mehr als 50 Prozent.

Ein afrikanisches Jahr

Unter den Top Ten befinden sich weitere Stammgäste: Die Handelsplätze von Kenia und Nigeria gehörten bereits 2012 zu den Besten und legten in diesem Jahr zwischen 32 und 34 Prozent zu. Als drittes afrikanisches Land kommt Ghana hinzu – mit einem Kurssprung von 42 Prozent.

Afrikas Wirtschaft wird eine positive Zukunft vorausgesagt. Für die Region südlich der Sahara erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2014 ein Wachstum von 6 Prozent. Doch das Partizipieren am afrikanischen Aufschwung ist nur etwas für risikobewusste Anleger. Da die Auswahl von Einzeltiteln die meisten Privatanleger überfordert, bieten sich beispielsweise Afrika-Fonds an.

Wegen der geringen Liquidität vieler afrikanischer Börsenplätze sind plötzliche und starke Kursschwankungen allerdings jederzeit möglich. Ebenfalls darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Region auch in Zukunft anfällig für politische Unsicherheiten bleibt. Sinkende Rohstoffpreise und eine langsamere Erholung in den Industrie- und Schwellenländern stellten die grösste Bedrohung für das Wachstum in der Sub-Sahara dar, teilte der IWF Ende Oktober mit.

Aus der Krise in die Spitzengruppe

Neben der bulgarischen hat auch die irische Börse den Sprung in die Top Ten der weltweit besten Aktienmärkte geschafft. Die Performance des "Irish Overall Index" in diesem Jahr beträgt 31 Prozent. Das durch die Finanz- und Schuldenkrise arg gebeutelte Land hat kürzlich offiziell das Hilfsprogramm seiner Euro-Partner und des IWF verlassen und steht nun wieder auf eigenen Beinen. Laut Schätzungen der EU-Kommission wird die Wirtschaft im kommenden Jahr um 1,7 Prozent wachsen.

Diese konjunkturelle Erholung dürfte der irischen Börse weiterhin eine Stütze sein. Am einfachsten lässt sich über einen börsenkotierten Indexfonds, beispielsweise von iShares, an diesem Aufschwung teilhaben.

Anhaltender Kriechgang

Der anhaltende Kriechgang der Schwellenländer zeigt sich am unteren Ende der Rangliste. Seit der Ankündigung der amerikanischen Zentralbank im Mai, die Obligationenkäufe aufgrund verbesserter Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten früher als erwartet zurückzufahren, haben Anleger ihre Gelder im grossen Stil von den Schwellenländern in amerikanische oder europäische Märkte umgeschichtet.

Der MSCI Emerging Markets hat in diesem Jahr 10 Prozent eingebüsst. Dementsprechend sind die Börsen von Indonesien, der Türkei oder von Brasilien mit Verlusten zwischen 24 und 30 Prozent auf den hinteren Plätzen zu finden (siehe Tabelle). Doch bereits mehren sich wieder die Stimmen, die an ein Wiedererstarken der Schwellenländer glauben. Chinas Wirtschaftsreformen werden als positiv angesehen und laut Hyposwiss-Anlagechef Thomas Stucki sind die China-Aktien gar unterbewertet.

An anderen Plätzen hält sich die Begeisterung hingegen in Grenzen. Es gibt Befürchtungen, dass es als Folge des Taperings zu stärkeren Mittelabflüssen aus Schwellenländern kommt. Am Donnerstag haben denn auch etliche Schwellenländer-Währungen auf die geldpolitische Wende in den USA reagiert. Die Abschläge fielen aber moderat aus.

 

Die besten Börsenplätze 2013

BörsenplatzPerformance in %
Venezuela Stock Market Index272
DFM General Index (Dubai)90
ADX General Index (Abu Dhabi)51
Argentina Merval Index43
GSE Composite Index (Ghana)42
Sofix Index (Bulgarien)40
Nairobi All Share35
Karachi 100 Index33
Nigeria Stock Exchange All Share32
Irish Overall Index31

 

Die schlechtesten Börsenplätze 2013

BörsenplatzPerformance in %
Peru Lima General Index-32
Brazil Ibovespa Index-30
BIST National 100 Index (Türkei)-25
Chile Stock Market Select-25
MSE Top 20 Index (Mongolei)-25
Jakarta Composite Index-24
Namibia Overall Index-23
JSE Market Index (Südafrika)-23
IGBC General Index (Kolumbien)-22
Prague Stock Exchange Index-15

Die Performance basiert auf Schweizer Franken
Quelle: Bloomberg, Stand: 18. Dezember 2013.