Erstmals seit gut vier Jahren gilt der Dollar wieder mehr als einen Franken. Der Hauptgrund ist die bevorstehende Zinserhöhung in den USA und die Schwächung des Euro durch die Europäische Zentralbank. Auch der vor gut drei Jahren eingeführte Mindestkurs der Schweizerischen Nationalbank (SNB) spielt eine Rolle. Seinetwegen entlädt sich die Euro-Schwäche hierzulande in einer Dollar-Stärke. Alleine seit Januar vergangenen Jahres errechnet sich ein Plus von rund 11 Prozent.

Davon profitiert die Schweiz mit ihrer Exportwirtschaft überdurchschnittlich stark. Gemäss Erhebungen von Morgan Stanley erzielen hiesige Unternehmen durchschnittlich 27 Prozent ihres Umsatzes in Nordamerika. Damit liegen sie über dem europäischen Durchschnitt von 16 Prozent und auf Rang drei nach Irland und den Niederlanden.

Firmen mit einem hohen in Dollar anfallenden Umsatzanteil gehören schon heute zu den Gewinnern. Sofern sie nicht über Absicherungsgeschäfte verfügen, winken ihnen satte Währungsgewinne. Noch interessanter wird es für die Aktionäre von Unternehmen, welche über einen hohen Ergebnisbeitrag bei gleichzeitig nur geringen in Dollar anfallenden Kosten verfügen. Sie können sich über einen regelrechten Hebeleffekt des starken Dollars freuen.

Hier nun einige Firmen, welche genau in dieses Schema passen:

AMS

Der im österreichischen Unterpremstätten beheimatete Halbleiterhersteller zählt prominente Unternehmen wie Apple oder Samsung zu seiner Grosskundschaft. Analystenschätzungen zufolge fallen bei AMS 70 Prozent des Jahresumsatzes, gleichzeitig jedoch nur 26 Prozent der Kosten in Dollar an.

Julius Bär

Die Zürcher Traditionsbank erzielt rund einen Viertel der Erträge in Dollar. Dem stehen gerade einmal 5 Prozent in Dollar anfallende Kosten gegenüber. Gleichzeitig profitiert Julius Bär vom höheren Wert der auf die amerikanische Währung lautenden Kundenvermögen.

Kudelski

Auch der Westschweizer Technologiekonzern gehört mit einem geschätzten Umsatzanteil von über 85 Prozent zu den Gewinnern des starken Dollars. Gleichzeitig fallen bei Kudelski gut 30 Prozent der Kosten in der Schweiz und damit in Franken an. Gemäss Berechnungen von Baader Helvea hat der im Jahresvergleich um über 10 Prozent höhere Greenback einen um 24 Prozent höheren Gewinn je Aktie zur Folge. Den nicht sonderlich erfolgsverwöhnten Aktionären dürfte dies vermutlich gefallen.

Lonza

Der Basler Pharmazulieferer kann gut die Hälfte des Jahresumsatzes in Dollar fakturieren. Gleichzeitig liegt der in Dollar anfallende Kostenanteil nur bei 35 Prozent. Nicht zuletzt dank der Übernahme von Arch Chemicals im Sommer 2011 hat die Bedeutung des Nordamerikageschäfts bei Lonza noch einmal deutlich zugenommen.