Gut sieben Jahre ist es her, dass der Niedergang der beiden amerikanischen Investmentbanken Bear Stearns und Lehman Brothers die Finanzkrise ins Rollen brachte. Trotz dem entschiedenen Eingreifen führender Zentralbanken sind an den Finanzmärkten bis heute Nachwehen zu verspüren.
In einer Strategiestudie blickt die UBS Investmentbank nun zurück und sagt, mit welchen Anlagen sich seit unmittelbar vor Ausbruch der Finanzkrise Geld verdienen liess und mit welchen nicht.
Die Studie bringt einen überraschenden Sieger hervor: Denn aus Sicht eines in Dollar rechnenden Anlegers liess sich mit Gold seit Anfang 2007 überraschend am meisten verdienen. Das Edelmetall hat seither um 69 Prozent zugelegt. Der starke Franken sorgt allerdings dafür, dass die Bilanz aus Schweizer Sicht mit einem Plus von gut 50 Prozent deutlich verhaltener ausfällt.
Riesige Unterschiede bei den Aktien
Der zweite Platz geht an amerikanische Anleihen mit einem Gesamtertrag von 65 Prozent und der dritte Platz an italienische Anleihen mit einem Gesamtertrag von 62 Prozent in Dollar. Gefolgt werden diese von spanischen Anleihen mit einem Plus von 59 Prozent.
Der fünfte Rang geht an Aktien - und zwar an die aus der Schweiz. Dividendenausschüttungen miteinbezogen und reinvestiert errechnet sich der UBS zufolge ein Gesamtertrag von 51 Prozent. Damit liess sich mit Aktien aus der Schweiz mehr Geld als mit amerikanischen Aktien verdienen, was nicht zuletzt auf den starken Franken zurückzuführen ist.
Zum Vergleich: Amerikanische Aktien sind seit Anfang 2007 in Dollar betrachtet um 37 Prozent gestiegen, schwedische Aktien um 29 Prozent und deutsche Aktien sogar nur um 13 Prozent.
Andere Schlusslichter als das Rohöl
Das meiste Geld haben Anleger mit italienischen Aktien verloren. Ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen resultiert ein Minus von 58 Prozent. Die Ausschüttungen reinvestiert schrumpft letzteres auf 42 Prozent. Der breit gefasste EuroStoxx 50 Index büsste in Dollar gerechnet hingegen 38 Prozent ein und belegt damit den zweitletzten Rang.
Anleger, welche Anfang im Frühjahr 2007 auf das Rohöl gesetzt haben, sitzen immerhin auf Verlusten von 29 Prozent. Derweil hat der Rohstoffindex nur 6 Prozent eingebüsst.
Dass von der vergangenen Wertentwicklung von Anlagen nicht auf die Zukunft geschlossen werden darf, zeigt die Empfehlung der UBS: Die Grossbank macht bei den europäischen Aktien sowie bei den Rohstoffen nämlich durchaus Nachholbedarf aus.
Anlageklassen und die Entwicklung seit Frühjahr 2007
Anlage | Entwicklung in Dollar |
Gold | + 69 Prozent |
Amerikanische Anleihen | + 65 Prozent |
Italienische Anleihen | + 62 Prozent |
Spanische Anleihen | + 59 Prozent |
Schweizer Aktien | + 51 Prozent |
Französische Anleihen | + 50 Prozent |
Deutsche Anleihen | + 47 Prozent |
Britische Anleihen | + 41 Prozent |
Amerikanische Aktien | + 37 Prozent |
Schwellenländeraktien | + 9 Prozent |
Rohstoffe | - 6 Prozent |
Spanische Aktien | - 13 Prozent |
Europäische Aktien | - 12 Prozent |
Rohöl | - 29 Prozent |
Italienische Aktien | - 42 Prozent |
Quelle: UBS Investmentbank