Die Schweiz ächzt nach wie vor unter einer Hitzewelle. Laut Meteo Schweiz war der Juli der viertwärmste seit Messbeginn - und am 27. Juli erlebte die Schweiz mit Höchstwerten um 37 Grad den heissesten Tag seit rund 10 Jahren.

Das prächtige Wetter beschert den Detailhändlern hohe Absatzzahlen im Getränkebereich. "Wir haben im Juli über 10 Prozent mehr Getränke als im Vorjahresmonat verkauft. Haupttreiber waren temperaturbedingt Mineralwasser, Süss- und Apérogetränke", sagt Migros-Sprecherin Jeannine Villiger auf Anfrage von cash.

Bei Konkurrent Coop haben die Kunden ebenfalls deutlich öfter zu Getränken gegriffen als im kühleren Juli 2012. "Das grösste Wachstum verzeichnen wir bei Mineralwasser, Süssgetränken und Bier. Überproportional zugelegt haben zudem die Fünfdeziliter-Flaschen", schreibt Coop auf Anfrage. Wasser und Softdrinks waren auch bei Denner im Juli auf dem Vormarsch.

Damit können die Detailhändler bei den Getränken die Umsatzeinbusssen etwas abmildern, die ihnen der wettermässig katastrophale Frühling eingebrockt hat. Jeannine Villiger von der Migros bestätigt denn auch, dass die im Vergleich mit dem Vorjahr "sehr schwachen Frühlingsmonate zum Teil aufgeholt werden konnten."

Wetter als Umsatztreiber

Dass sich das Wetter - ähnlich wie bei der Bekleidungsindustrie - direkt auf den Umsatz der Getränkebranche niederschlägt, ist eine generelle Tendenz: In kalten Zeiten gehen die Getränkeverkäufe zurück, während sie mit den Temperaturen in die Höhe klettern. Coca-Cola etwa verbuchte im verregneten zweiten Quartal vier Prozent weniger Gewinn. Und der weltweit zweitgrösste Bierbrauer SABMiller erlitt im ersten Quartal 2013 einen Absatzrückgang von einem Prozent.

Im Hitze-Juli wurde hingegen wieder öfters mit Bier angestossen. "Auch bei Bier und Apéroweinen hat Denner einen merklicher Umsatzanstieg festgestellt", sagt Denner-Sprecherin Paloma Martino. Und auch der Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten bestätigt: "Es herrscht ideales Bier-Wetter. Wenn die Temperaturen aber noch höher steigen, tendiert der Konsument eher zu Mineralwasser als Durstlöscher."