Heute Mittwoch öffnet Coltene in Altstätten die Tore für die diesjährige Generalversammlung der Aktionäre. Die Stimmung unter den Teilnehmern dürfte ausgelassen sein, blickt der Hersteller von zahnmedizinischen Verbrauchsgütern doch auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.

Darüber hinaus wartete das Unternehmen anlässlich der Jahresergebnispräsentation von Mitte März mit einer grosszügigen Dividendenerhöhung auf. Wird der Antrag des Verwaltungsrats durchgewinkt, sollen den Aktionären 2,50 Franken je Titel ausbezahlt werden. Das entspricht im Jahresvergleich einer Erhöhung um 14 Prozent und einer Rendite von 3,3 Prozent.

Nicht umsonst gilt die Aktie von Coltene bei nach Rendite gierenden Anlegern als Dividendenperle. Im Vorfeld der Generalversammlung stieg der Kurs auf 75 Franken und damit auf ein neues Mehrjahreshoch. Seit dem SNB-Schock konnte die Aktie fast 40 Prozent zulegen, etwa 20 Prozent davon in den letzten vier Wochen.

Sehr überzeugende Dividendenaussichten

Im Anschluss an die Veröffentlichung des Zahlenkranzes für das vergangene Jahr erhöht die Credit Suisse ihre Gewinnschätzungen um bis zu 19 Prozent. Die Aktie wird mit "Outperform" und einem neu 82 (70) Franken lautenden 12-Monats-Kursziel zum Kauf empfohlen.

Der für die Grossbank tätige und Analyst rechnet auch in Zukunft mit operativen Verbesserungen. Für ihn steht fest: Das vom Unternehmen selber angestrebte Mittelfristziel einer operativen Marge (EBIT) von 15 Prozent scheint selbst vor dem Hintergrund des schwächeren Euros erreichbar.

Als Hauptattraktion bezeichnet der viel beachtete Analyst jedoch die starke Barmittelgenerierung. Diese spreche auch in Zukunft für eine grosszügige Dividendenpolitik. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man bei der Grossbank mit einer Erhöhung der Ausschüttung auf 2,69 Franken je Aktie, was einer Rendite von 3,6 Prozent entspricht.

Verschiebungen im Aktionariat mit Signalwirkung

In der zweiten Januar-Hälfte wurde zudem bekannt, dass der Grossaktionär Hans Huber das an Coltene gehaltene Aktienpaket über seine Beteiligungsgesellschaft von 20 auf 25 Prozent erhöht hat. Damit hat Huber seine Stellung als grösster Aktionär des Unternehmens weiter ausgebaut.

Dass der Grossaktionär seine Beteiligung nach dem Kursanstieg der letzten Jahre erhöht und nicht reduziert, hat durchaus Signalwirkung für die übrigen Aktionäre.

Springen Analysten auf den fahrenden Zug auf?

Derzeit wird die Aktie von Coltene nur gerade von Credit Suisse, Vontobel sowie der Zürcher Kantonalbank abgedeckt. Eine Kaufempfehlung hat nur die Credit Suisse ausstehend, die beiden anderen Banken schätzen das Unternehmen und seine Valoren neutral ein. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 für 2015 ist auch nicht mehr das günstigste.

Nicht zuletzt die überdurchschnittlich guten Dividendenaussichten könnten dazu führen, dass weitere Banken auf Coltene aufmerksam werden, der Aktie so neue Impulse verschaffen. Bis zu den bisherigen Höchstkursen vom Frühsommer 2007 bei 86 Franken besteht jedenfalls noch Luft.