In den letzten Jahren wurden die Schwellenländer frenetisch als Wachstumswunder gefeiert. Bei vielen Schweizer Unternehmen stand die Erschliessung dieser Märkte denn auch ganz oben auf der Prioritätenliste.

Seit wenigen Wochen herrscht nun allerdings Katerstimmung. Gerade in Asien haben Länder wie Indonesien oder Indien mit einem regelrechten Zerfall der eigenen Währung zu kämpfen. Diese Währungsturbulenzen stellen zunehmend auch die dort tätigen Schweizer Unternehmen vor Probleme.

Doch nicht für alle Firmen wird die mittlerweile hohe Abhängigkeit von den Schwellenländern zum Bumerang. In einem Kommentar nennt Helvea den Textilmaschinenhersteller Rieter als Beispiel für ein Unternehmen, das von den jüngsten Turbulenzen profitieren könnte.

Hellt sich die Auftragslage von Rieter schon bald auf?

Durch die Talfahrt der indischen Rupie werde die dortige Textilindustrie im internationalen Wettbewerb noch konkurrenzfähiger, so das Genfer Bankinstitut. Ähnliches sei Mitte der Neunzigerjahre in der Türkei zu beobachten gewesen. Damals habe der Zerfall der türkischen Lira zu einer starken Beschleunigung der Investitionstätigkeit und zu einer höheren Nachfrage nach Textilmaschinen geführt.

Aufgrund der hohen Abhängigkeit von indischen Auftragsgebern rechnet Helvea bei Rieter schon in unmittelbarer Zukunft mit einer Beschleunigung des Auftragseingangs. In Erwartung sehr positiver Überraschungen wird die Aktie des Textilmaschinenherstellers mit einem Kursziel von 260 Franken zum Kauf empfohlen. Vom Schlussstand vom Freitag lässt sich ein Aufwärtspotenzial von über 40 Prozent ableiten.

Rückendeckung erhält Helvea zu Wochenbeginn von Vontobel. Auch bei der Zürcher Privatbank wird die Aktie in Erwartung einer Aufhellung der Auftragslage mit einem neu 235 (200) Franken lautenden Kursziel von «Hold» auf «Buy» hochgestuft.

Zur Stunde gewinnt die Aktie an der Schweizer Börse SIX 3,4 Prozent auf 187,40 Franken. Händler berichten von aggressiven Anlagekäufen aus dem Inland.