Anleger setzten nicht erst seit diesem Jahr wieder vermehrt auf europäische Aktien. Vor Jahresfrist war der Beweggrund dazu eine erwartete Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone. Doch der Aufschwung blieb aus. Nun ist es die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB), die zu neuen Hoffnungen für Europäische Aktien Anlass geben. Am 22. Januar hatte die EZB ein Kaufprogramm für Vermögenswerte über monatlich 60 Milliarden Dollar für die Dauer von mindestens 19 Monaten verkündet, um eine Deflation abzuwenden.

Auch so genannte Wachstumaktie profitieren vom EZB-Programm. Das sind Titel von Unternehmen mit einer guten Position im Konkurrenzumfeld, stabilen Kundenbeziehungen und kontinuierlich wachsenden Umsatz- und Gewinnzahlen.  Idealerweise steigen sie über einen längeren Zeitraum und sind geringen Schwankungen ausgesetzt. In Europa gibt es eine Unmenge von Wachstumsaktien, die zum Teil mit nichtalltäglichen Produkten erfolgreich sind. Hier eine Auswahl.

bpost
Der Staat Belgien besitzt noch 50,01 Prozent an der belgischen Post. Die bpost-Aktien sind erst seit Mitte 2013 an der Brüsseler Börse kotiert und haben seither über 50 Prozent zugelegt. Die bpost-Aktie ist zwar keine typische Wachstumsaktie, aber ein solider Dividendenbringer. Die Rendite beträgt satte 7 Prozent.

«cash VALUE Anlegen» 2015
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Capita
Capita ist eine der grössten Outsourcing-Firmen in Grossbritannien. Die Firma erledigt auch Jobs, die der Staat nicht gerne selber erledigen kann oder will. So schreibt Capita schon mal im öffentlichen Auftrag SMS an illegale Migranten mit dem Inhalt, das Land sei zu verlassen. Die Firma kümmert sich auch um Häftlinge in Grossbritannien. Von Mitte 2012 bis Mitte 2014 hatte sich der Wert dieser Aktie verdoppelt.

Coloplast
Die dänische Firma ist in den Bereichen Inkontinenz, Wundheilung und künstliche Darmausgänge tätig. Coloplast profitiert  auch von der demografischen Entwicklung, dass Menschen immer älter werden. Die Aktie hat ihren Wert in den letzten fünf Jahren fast verfünffacht.

Grifols
Der spanische Pharmakonzern ist auf Plasmaderivate, In-vitro-Therapie und medizinische Ausrüstungen spezialisiert. Grifols übernahm vor zwei Jahren das Blutdiagnostikgeschäft von Novartis und ist seither Weltmarktführer in der Transfusionsmedizin. Die Aktien sind im spanischen Leitindex Ibex 35 enthalten und hatten in den letzten drei Jahren eine Performance von über 150 Prozent.

Nemetschek
Das verhältnismässig kleine deutsche Unternehmen bietet Software für Architekten und Bauingenieure an und wächst kontinuierlich (auch durch Übernahmen). Die Aktie ist seit 1999 an der Börse in Frankfurt kotiert und hat ihren Wert in den letzten eineinhalb Jahren verdoppelt.

Schneider Electric
Den französischen Konzern gibt es schon seit 1836, er war einst in der Stahlindustrie tätig. Zwischendurch stellte Schneider auch Artilleriegeschütze und Panzerwagen her. Heute ist Schneider als Elektrotechnikkonzern in über 190 Ländern vertreten. Die Aktie ist Teil des französischen Leitindex CAC 40 und hat in den letzten zweieinhalb Jahren 50 Prozent zugelegt.

Sodexo
Den Hauptanteil des Umsatzes erzielt der französische Konzern mit Catering und Kantinengastronomie (etwa für Schulen oder Krankenhäuser). Die Aktie ging 1983 mit 1,55 Euro an den Start, mittlerweile kostet sie über 80 Euro. Das entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 13 Prozent.