Gerüchte, wonach sich die Industriellen-Familie Agnelli mit 20 Prozent an Swiss Re beteiligen wolle, waren hierzulande am Mittwoch das grosse Thema. Die Aktie des in Zürich beheimateten Rückversicherungskonzerns schossen kurzzeitig um mehr als 5 Prozent nach oben. Erst nach einem offiziellen Dementi glätteten sich die Wogen wieder.

In einem Kommentar greift der Versicherungsanalyst von JP Morgan als erster seiner Berufsgilde die Gerüchte auf. Er zeigt sich erstaunt, dass ein einfacher Bericht in einem Londoner Blog die als liquid geltende Aktie von Swiss Re derart stark ansteigen lassen konnte.

Swiss Re stellvertretend für weitere Versicherungsaktien

Das Kursfeuerwerk bei Swiss Re lasse auf eine starke Nachfrage nach Aktien mit einer guten und für den einfachen Anleger leicht verständlichen Investmentthese schliessen, so der Analyst. Der Schweizer Rückversicherungskonzern stehe für eine ganze Hand voll weiterer unterbewerteter und einfach zu verstehender Versicherungsaktien.

Zu dieser Gruppe zählt der Analyst die Zurich Insurance Group (Restrukturierungsprozess), Delta Lloyd (gute Wachstumsaussichten und Raum für Margenverbesserungen), Storebrand (Bilanztransformation und gute Wachstumsaussichten), Allianz (rentabelstes Versicherungsunternehmen der Welt mit einem operativen Jahresgewinn von mehr als 10 Milliarden Euro), Catlin (gute Wachstumsaussichten bei den Prämien und beim Gewinn), Generali (Resturkturierungsprozess) und Swiss Life (Verbesserungen bei der Solvenz und gute Dividendenaussichten).

Gemäss JP Morgan standen bisher vor allem Versicherungsaktien wie jene von Swiss Re mit einer überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite in der Gunst der Anleger. Spätestens nach den Dividendenabgängen vom April und Mai gelte das Interesse dann vermutlich eher wieder den oben erwähnten Valoren, so der Analyst.