Für gewöhnlich kommunizieren Banken ihre Aktienfavoriten jeweils quartalsweise. Nur wenige unterziehen ihre Empfehlungsliste sogar einmal im Monat einer Überprüfung und nehmen Anpassungen darauf vor. Zu diesen gehört auch die Credit Suisse.

Doch auch aus zwei anderen Gründen hebt sich die in Zürich beheimatete Grossbank mit ihren Schlüsselempfehlungen von den anderen Anbietern ab: Einerseits steuern nicht irgendwelche Strategen, sondern die jeweiligen Aktienanalysten die Favoriten bei. Und zum anderen spricht die Credit Suisse nicht nur die Kauf-, sondern auch Verkaufsempfehlungen aus.

In der neusten Ausgabe werden neben den Partizipationsscheinen von Schindler auch die Aktien von Technip, Société Générale und Aviva als Schlüsselkaufempfehlungen und jene von Edenred, Electrocomponents, Michael Page, Rolls-Royce sowie Wärtsilä als Verkaufsempfehlungen auf die Liste gesetzt. Gestrichen werden hingegen die Titel von Caixabank, Delta Lloyd, Det Norske Olje, Kone und Natixis sowie ENI, Lundin Petroleum, Securitas und Serco.

Schweizer Firmen prominent auf der Liste vertreten

Bei den Konsumgüterherstellern werden aus Schweizer Sicht nur die Aktien von Richemont zu den Schlüsselkaufempfehlungen gezählt. Darüber hinaus findet die Grossbank an den Titeln von Continental, B&M European Retail, Mediase España, Rightmove, Elior, Whitbread, Associated British Foods und Anheuser-Busch InBev Gefallen. Im Gegenzug sollten Anleger die Aktien von BMW, Inditex, Tod’s, BSkyB, Edenred, Intercontinental Hotels, Beiersdorf und Swedish Match meiden.

Bekannte Schweizer Unternehmen sind im Gesundheitssektor auf der Liste zu finden. So befindet sich die Liste der Schlüsselkaufempfehlungen mit den Aktien von Evolva, Straumann und Novartis fest in Schweizer Hand. Zum Verkauf werden hingegen jene der Rivalen GN Store Nord und GlaxoSmithKline empfohlen.

Dasselbe gilt für die Nebenwerte. In diesem Bereich rät die Credit Suisse den Anlagekunden auf die Titel von SFS Group, Logitech und OC Oerlikon zu setzen und jene von Sulzer zu meiden.

Bei den Industrie- und Grundstoffherstellern setzen die für die Grossbank tätigen Analysten neben den Aktien von Syngenta neuerdings auch auf die Partizipationsscheine von Schindler. Darüber hinaus finden sich die Aktien von Thales, G4S, Regus, Rentokil, GKN, Siemens, International Airlines Group, EasyJet, Wolseley, AkzoNobel, DSM, Anglo American, Boilden, Smurfit Kappa, Aperam und ArcelorMittal auf der Liste. Mit Rolls-Royce, Aggreko, Electrocomponents, Michael Page, Sandvik, Wärtsilä, Royal Mail, Persimmon, BASF, Novozymes, Stora Enso, Kloeckner und Tenaris fällt der zum Verkauf empfohlene Aktienkorb etwas weniger umfassend aus.

Im Technologie- und Telekommunikationssektor zählen die Aktien von Swisscom neben jenen von Sage  Group, STMicroelectronics und Gemalto zu den Schlüsselverkaufsempfehlungen. Positiv werden hingegen die Valoren von Capgemini, Dassault Systemes, Alcatel-Lucent, Nokia, BT Group und Liberty Global eingestuft.

Bei den Finanzwerten sind neben jenen der Zurich Insurance Group auch die von Intesa Sanpaolo, Société Générale, Aviva, Prudential, Great Portland Estates und London Stock Exchange unter den Schlüsselkaufempfehlungen wiederzufinden. Meiden würde die Grossbank hingegen die Aktien von DNB, Royal Bank of Scotland, Standard Chartered, Amlin, Munich Re, Tryg und Deutsche Börse.

Aus Schweizer Sicht eher vernachlässigbar sind die Aktien aus dem Energiesektor und von Versorgern. In diesem Bereich setzt die Grossbank auf die Aktien von Royal Dutch Shell, Technip, Centrica und SSE. Im Gegenzug werden die Papiere von Gas Natural Fenosa, National Grid, Terna, Statoil und Saipem zum Verkauf empfohlen.

Die Favoritenliste der Credit Suisse ist ziemlich umfassend und vermutlich nur für institutionelle Grossinvestoren vollumfänglich umsetzbar. Allerdings bietet sie sich privaten Anlegern zumindest als Orientierungshilfe an, beispielsweise was die Nebenwerte oder einzelne Branchen anbetrifft.