Am Freitag legten mit Syngenta und Nestlé gleich zwei im Swiss Market Index (SMI) vertretene Schweizer Grossunternehmen Eckdaten für das erste Quartal vor. Diese waren in beiden Fällen nicht nur von Licht, sondern auch von Schatten geprägt.

In einem Punkt ähneln sich die Quartalsabschlüsse: Sowohl der Westschweizer Nahrungsmittelhersteller als auch das Basler Agrarchemieunternehmen hatten in den vergangenen Monaten mit Wechselkursverlusten zu kämpfen.

cash hat sich deshalb auf die Suche nach ersten Tendenzen gemacht und sagt, worauf sich die Aktionäre anderer SMI-Gesellschaften in den nächsten Tagen einstellen müssen.

Credit Suisse mit saisonal starkem Quartal

In weniger als 24 Stunden wird die Credit Suisse bei den hiesigen Banken die Berichterstattung für das erste Quartal einläuten. Nicht nur bei der Grossbank gilt das Quartal saisonal bedingt als das stärkste des ganzen Jahres.

Ermutigende Rückschlüsse lassen sich auch von den jüngsten Resultaten amerikanischer Grossbanken wie Goldman Sachs oder Citigroup ziehen. Im für die Credit Suisse wichtigen Investment Banking liess sich richtig viel Geld verdienen. Doch auch im Wealth Management lassen Handelsstatistiken wie jene der Schweizer Börse SIX auf eine deutliche Belebung der Kundenaktivitäten schliessen - den Turbulenzen nach der Aufgabe des SNB-Mindestkurses sei Dank. Das wiederum hilft den Bruttomargen hiesiger Banken.

Alleine seit Anfang März konnte die Aktie der Credit Suisse um gut 14 Prozent zulegen. Händlern zufolge nimmt sie damit einen soliden Zahlenkranz weitestgehend vorweg.

Woche gehört der Basler Grosspharma!

Am selben Tag wie die Grossbank wird mit Actelion ein bei Anlegern sehr beliebtes Unternehmen aus dem SMI Zahlen veröffentlichen. Die Erwartungen an den in Allschwil beheimateten Hersteller pharmazeutischer Produkte sind allerdings hoch. Die UBS Investmentbank geht beispielsweise von einem nicht weniger als 10 Prozent über den Markterwartungen liegenden Umsatz aus. Beim operativen Gewinn (EBIT) rechnet sie sogar mit einem Übertreffen der Analystenschätzungen um 18 Prozent.

Das Hauptaugenmerk der Analysten liegt auf der Absatzentwicklung von Opsumit. Im Hinblick auf den Patentablauf beim derzeitigen Hauptumsatzträger Tracleer gilt das Nachfolgepräparat als sehr wichtig. In den letzten Quartalen verfehlte Opsumit die Erwartungen mehr als nur einmal.

Starker Franken hinterlässt Spuren

Zur Wochenmitte wird mit Roche ein weiteres grosses Basler Pharmaunternehmen die Quartalsumsatzzahlen vorlegen. Analysten gehen aufgrund des starken Frankens von einem nur um 1 Prozent höheren Umsatz aus. Zum Wachstum dürfte einmal mehr die Brustkrebsfranchise, sprich die Medikamente Herceptin, Perjeta und Kadcyla, beitragen.

Im Hinblick auf die Ergebnisveröffentlichung setzt Julius Bär den Genussschein von Roche auf die Liste der Schlüsselkaufempfehlungen. Man traut den Baslern im weiteren Jahresverlauf positive Überraschungen zu. Das Anlageurteil lautet weiterhin "Kaufen". Vom Kursziel von 280 Franken lässt sich jedoch kaum noch Aufwärtspotenzial ableiten. Nach richtiger Überzeugung tönt das nicht.

Sehr unterschiedlich sind die Erwartungen bei Novartis. Der zweite grosse Basler Pharmakonzern wird am Donnerstag den Zahlenkranz für das erste Quartal präsentieren. Die Übernahme der Onkologiesparte von GlaxoSmithKline wurde gut einen Monat früher als ursprünglich gedacht unter Dach und Fach gebracht. Gemäss Barclays Capital dürfte der Quartalsumsatz damit um rund 200 Millionen Dollar höher ausfallen. Da Novartis in Dollar abrechnet, ist dennoch mit einem währungsbedingt stark rückläufigen Umsatz und Gewinn zu rechnen.

Im Hinblick auf ein verhaltenes Quartalsergebnis sah sich die MainFirst Bank Ende letzter Woche zu einer Herunterstufung der Aktie von Novartis von "Überdurchschnittlich" auf "Neutral" veranlasst. Diese liess den Kurs wieder unter 100 Franken abtauchen. Von 22 Analysten empfehlen aber noch immer deren 14 die Aktie zum Kauf. Damit bleibt Novartis einer der Lieblinge unter den SMI-Unternehmen.