Steuern wir wieder auf ein Jahr der Aktien zu? Der Swiss Market Index (SMI) hat seit Jahresbeginn 5 Prozent zugelegt. Im letzten Jahr hatte der Leitindex zum gleichen Zeitpunkt allerdings bereits ein doppelt so grosses Plus auf dem Buckel. Dennoch darf mit weiteren Zugewinnen am Schweizer Aktienmarkt gerechnet werden: Die Wirtschaft brummt, die Unternehmen präsentieren ordentliche Zahlen und die Aktien sind in der Regel fair bewertet.

Damit liegt der SMI in der Spitzengruppe der wichtigsten internationalen Indizes: Der Dow Jones hat in diesem Jahr 2 Prozent dazugewonnen, der Dax 3 Prozent. Doch im Vergleich zu den weltweit besten Börsenplätzen fallen diese deutlich ab.

Seriensieger Dubai

Mit einem Gewinn von 27 Prozent steht der "DFM General Index" aus Dubai zum wiederholten Mal ganz oben. Dahinter folgt der Aktienmarkt Pakistans (+23 Prozent). Das Nachbarland Indien komplettiert das Siegertreppchen (siehe Tabelle). Der indische Leitindex "Sensex" hat in diesem Jahr 23 Prozent dazugewonnen und ist dabei auf ein neues Allzeithoch geklettert. Der Grund dafür ist ein Wechsel an der politischen Spitze des Landes. Davon erhoffen sich Investoren wirtschaftsfreundliche Reformen (cash berichtete).

Obwohl Argentinien zurzeit vor allem negative Schlagzeilen produziert, nimmt der "Merval Index" mit einem Plus von knapp 20 Prozent ebenfalls einen Spitzenplatz ein. Denn abgesehen von der akuten Schuldenfrage befindet sich die argentinische Wirtschaft in keiner so schlechten Verfassung. Für private Anleger ist ein Argentinien-Investment dennoch eine riskante Angelegenheit. Eine Zuspitzung der Schuldenkrise kann die Aktienpreise jederzeit im zweistelligen Prozentbereich nach unten drücken. So geschehen vor knapp zwei Wochen, als der Merval rund 10 Prozent tauchte.

Ungleich spannender ist diesbezüglich der dänische Aktienmarkt. Der "OMX Kopenhagen" hat seinen Wert in den letzten sechs Monaten ebenfalls um beinahe einen Fünftel gesteigert. In den letzten zwei Jahren steht sogar ein Plus von mehr als 70 Prozent zu Buche. Aufgrund des starken Exportsektors profitiert Dänemark von der anziehenden Weltkonjunktur. Zudem gilt der Börsenplatz als sicherer Hafen, der von defensiven Aktien dominiert wird. Wer auf die Zukunft der dänischen Erfolgsstory wetten will, kann sein Geld entweder mit einem Tracker-Zertifikat am OMX anlegen oder aber über einen ETF in dänische Aktien investieren.

Venezuela zurückgeworfen

Am anderen Ende der Rangliste fällt in erster Linie die Schwäche der beiden chinesischen Indizes "Hang Seng" und "Shanghai Composite" auf. Beide haben zwischen 4 und 6 Prozent abgegeben (siehe Tabelle). Daneben finden sich auch alte Bekannte wie die mongolische oder die südafrikanische Börse. Sie waren bereits vor neun Monaten in den Miesen (siehe Tabelle).

Der schlechteste Börsenplatz und gleichzeitig der grösste Absteiger ist aber der "Venezuela Stock Market Index". Mit einem Minus von 21 Prozent wurde er in den letzten sechs Monaten vom ersten auf den letzten Platz gespült. Unverkennbar ist hier die fragwürdige Wirtschaftspolitik des Landes mit einer der weltweit höchsten Inflationsraten.

 

Die besten Börsen in diesem Jahr

Börsenplatz Performance in %
DFM General Index (Dubai) 27
Karachi 100 Index 23
BSE Sensex Index 23
Argentina Merval Index 19
OMX Copenhagen 20 19
PSEi Philippine Index 19
BIST 100 Index (Türkei) 19
Slovenian Blue Chip Index 18
EGX 30 Index (Ägypten) 16
QE Index (Qatar) 16

 

Die schlechtesten Börsen in diesem Jahr

Börsenplatz Performance in %
Venezuela Stock Market Index -21
JSE Market Index (Südafrika) -17
GSE Composite Index (Ghana) -16
MSE Top 20 Index (Mongolei) -14
Malta Stock Exchange Index -10
Kuwait SE Price Index -7
Shanghai SE Composite -6
Ukrainian Equities Index -6
Hang Seng Index -4
OMX Riga -4

Die Performance basiert auf Schweizer Franken.

Quelle: Bloomberg, Stand: 26. Juni 2014