Unabhängig davon, wie die Börsen laufen: Mit Dividenden haben Anleger einen Teil ihrer Erträge auf sicher. Regelmässig in den Frühlingsmonaten überweisen Unternehmen einen Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre – je nach finanziellem Zustand und auch abhängig von der jeweiliegen Unternehmenskultur ist dieser Anteil grösser oder kleiner. Mit einer Auswahl guter Dividendenzahler können die kursbedingten Schwankungen in einem Aktiendepot also etwas abgefedert werden.

Die "Attraktivität" einer Dividende wird mit der Kennzahl Dividendenrendite messbar. Sie zeigt an, wie hoch die Dividende im Verhältnis zum Aktienkurs, ist. Angewendet auf den Schweizer Aktienmarkt, zeigt sich Angang 2017: Es tummeln sich erstaunlich viele kleinere Firmen unter den besten Dividendenzahlern.

Klein, aber grosszügig

So zum Beispiel das Berner Industrieunternehmen Adval Tech, das laut Schätzungen der Neuen Helvetischen Bank auf eine Rendite von 7 Prozent kommt. Gewissheit über die Höhe der Adval-Dividende haben Investoren allerdings erst in einigen Wochen, wenn die Firma ihren Jahresabschluss bekannt gibt. Es wäre das erste Mal seit 2008, dass die Aktionäre wieder einmal zu Zug kämen.

Wie die Neue Helvetische Bank (NHB) in einer kürzlich erschienenen Studie detailliert aufzeigte, dürften weitere Aktien aus der zweiten Reihe zu den besten Schweizer Dividendenzahlern 2017 gehören. Darunter Bellevue Group, APG, BB Biotech, Walter Meier oder HBM Healthcare. Daneben die traditionell grosszügigen Firmen Zurich, Cembra und Swiss Re mit Renditen zwischen 6 und 5,2 Prozent.

Schweizer Aktien: Die zehn besten Dividendenzahler

TitelErwartete Dividendenrendite, in %Kapitalrückzahlung
Adval Tech7Ja
GAM Holding6,4Ja
Zurich6Teils
Bellevue Group5,8Nein
APG5,8Nein
BB Biotech5,4Nein
Walter Meier5,3Nein
Cembra5,3Ja
HBM Healthcare5,2Ja
Swiss Re5,2Nein

Quellen: Neue Helvetische Bank, cash (Stand: 27.01.16)

Die von der NHB prognostizierten Schweizer Dividenden belaufen sich in der Summe auf 48 Milliarden Franken, was eine Durchschnittsrendite von rund 3,3 Prozent ergibt. Vergleicht man das mit der Rendite einer zehnjährigen Anleihe des Bundes (-0,06 Prozent), wird die Attraktivität von Dividenden noch verstärkt.

Das ist nicht überall so. In den USA beispielsweise ist die durchschnittliche Dividendenrendite beim S&P 500 in Richtung 2 Prozent gefallen, während die Rendite für US-Treasuries bei 2,5 Prozent liegt.

Doch das Beispiel von Adval Tech zeigt ein allgemeines Dilemma beim Umgang mit Dividenden – sie müssen immer im Gesamtkontext einer Aktie betrachtet werden. Wichtig sind die Fragen: Ist die Dividende gesichert? Wie schnell macht die Aktie den Dividenden-Knick wieder wett? Muss die Dividende versteuert werden?

Banken mit den grössten Reserven

Gerade der letzte Punkt ist in der aktuellen Tiefzinsphase wichtig. Denn wenn Unternehmen ihre Dividenden aus den Kapitalreserven bezahlen, unterliegen sie weder der Verrechnungs- noch der Gewinnsteuer. Diese Reserven sind bei der Credit Suisse noch am grössten, wie die NHB geschätzt hat. Ebenfalls Kapitalreserven von über zehn Milliarden Franken weisen demnach LafargeHolcim und UBS auf, wie die nächste Tabelle zeigt. Überhaupt sind es vor allem Finanzinstitute, die am meisten Geld bunkern.

Ob die Banken dieses Geld allerdings auch an die Aktionäre ausschütten, ist alles andere als klar. Mögliche Bussen und zusätzliche Kapitalanforderungen dürften den Topf in erster Linie schrumpfen lassen.

Top zehn nach vorhandener Kapitalreserve

TitelGeschätzte Kapitalreserve, in Mrd. CHFErwartete Dividendenrendite, in %
Credit Suisse30,64,3
LafargeHolcim21,63,3
UBS19,63,6
Orascom2,9-
Sunrise2,54,9
Dufry2-
Julius Bär1,92,6
EFG1,73,5
Clariant1,22,4
Alpiq1,1-

Quelle: Neue Helvetische Bank (Stand: 04.01.17)