Dieser Artikel ist Teil des am 1. Juni 2018 erschienenen Anlegermagazins «VALUE» von cash. Sie können das Magazin als E-Paper lesen, als PDF herunterladen oder gratis als gedruckte Ausgabe bestellen.

 

Seit Ausbruch der Finanzkrise liegt der Fokus vieler Anleger auf Aktien, die eine hohe und regelmässige Dividende versprechen. Denn aufgrund der Ultratiefzinspolitik der Zentralbanken sind Gewinnausschüttungen der Firmen attraktiver als andere Anlagevehikel wie Sparkonten oder Obligationen. Dividenden sind neben erhofften Kursgewinnen die zweite Ertragsschiene bei Aktien.

Die Auswahl an flotten Dividendenzahlern ist relativ gross. Das liegt an der guten Gewinnentwicklung der Firmen in den letzten Jahren. Viele Firmen erhöhen aber seit Jahrzehnten die Dividende – Jahr für Jahr, ohne Unterbruch. Absoluter Spitzenreiter ist die kalifornische Wasser- und Elektrizitätsgesellschaft American States Water, die seit 63 Jahren ununterbrochen die Dividende erhöht. Aber auch Coca-Cola (seit 56 Jahren) oder Colgate Palmolive (55 Jahre) steigern die Dividende ohne Pause. In Europa liegt der französische Kosmetikmittelhersteller L'Oréal mit 34 Jahren ununterbrochener Dividendenerhöhung an der Spitze, gefolgt vom Basler Unternehmen Roche (31 Jahre). In den europäischen Top Ten finden sich mit Nestlé, Lindt & Sprüngli und Novartis drei weitere Schweizer Firmen (siehe Tabelle).

Auch Dividendenrendite beachten

Auffällig ist: Fast alle Firmen mit konstanter Dividendenerhöhung stammen aus dem defensiven Bereich, aus Branchen wie Pharma, Nahrungsmittel oder Telekommunikation. Sie verfügen meist über eine gute Marktstellung und können unabhängig vom Wirtschaftsverlauf hohe und stabile Einnahmen realisieren – eine Grundvoraussetzung für die Kontinuität von Dividendenzahlungen. Kaum zu finden sind Firmen aus dem Technologiebereich. Sie müssen das Kapital typischerweise in das Wachstum investieren.

Anleger schauen bei Dividendeninvestments auch auf die Dividendenrendite. Sie stellt die Dividende ins Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs und schwankt somit ständig. Das langjährige Mittel für Schweizer Dividendenrenditen (und somit ein Richtwert) liegt bei knapp 3 Prozent. Die Rendite von Lindt & Sprüngli etwa liegt klar unter diesem Wert. Es ist ein Hinweis darauf, dass die Höhe der Dividende nicht mit einem gestiegenen Aktienkurs mithalten kann. Was Aktienanleger aber nie vergessen sollten: Sowohl hohe Rendite als auch regelmässig erhöhte Dividende schützen nicht vor Kursrückschlägen einer Aktie.

Die langjährigen Dividenden-Könige

FirmaLandDividende nonstop erhöht (Jahre)Rendite Dividende (in %)
L'OréalF341,8
RocheCH313,8
VodafoneGB285,9
FreseniusD240,9
BunzlGB242,1
SanofiF244,3
NestléCH223,1
UnileverNL/GB223,1
Lindt & SprüngliCH211,3
NovartisCH213,4

Quelle: dividend.com