Der Dollar befindet sich weiter auf dem Vormarsch. Die US-Währung erreichte am Montag einen Stand von 1,0226 Franken. Das ist nahe dem bisherigen Jahreshoch von 1,0240 Franken pro Dollar, das kurz vor der Aufhebung der Euro-Kursuntergrenze der Nationalbank Mitte Januar erreicht wurde. Einen Stand von über 1,0240 erreichte der Dollar gegenüber dem Franken im September 2010. Diese Marke wird der Dollar in den nächsten Tagen wohl knacken.

Seit Mitte Oktober legte der "Greeenback" gegen den Franken um über 7 Prozent zu - von 95 Rappen auf über 1,02. Seit diesem Zeitpunkt verdichten sich die Hinweise, dass die US-Notenbank zur ersten Zinserhöhung in den USA seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise schreiten wird. Das würde Dollar-Anlagen attraktiver machen. Die US-Zentralbank kommt am 16. Dezember zu ihrer nächsten Sitzung zusammen.

Zusätzlichen Schwung ins Währungspaar Dollar/Franken kommt vom Handel mit Dollar und Euro. Auch hier ist der Dollar auf dem Vormarsch. Bei 1,06 Dollar pro Euro notiert die europäische Gemeinschaftswährung bei einem Sieben-Monate-Tief zum Dollar.

Warten auf die EZB

Hintergrund ist die Erwartung des Marktes, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer nächsten Sitzung am 3. Dezember auf eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik beschliessen wird. Aus dem letzte Woche veröffentlichten Protokoll ihrer letzten Zinssitzung ging hervor, dass die EZB ihr Inflationsziel von knapp 2 Prozent auf Dauer verfehlen könnte. Wegen der schleppenden konjunkturellen Erholung sehen einige EZB-Ratsmitglieder das Risiko einer Deflation, also die Gefahr dauerhaft und auf breiter Front fallender Konsumentenpreise. Dies könnte eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik erforderlich machen. 

Ein neues Anleiheaufkaufprogramm der EZB könnte auch den Schweizer Franken gegenüber dem Euro wieder aufwerten. Zuletzt notierte der Franken bei 1,0831 pro Euro. Mitte September lag der Kurs noch bei über 1,10.