Der Swiss Market Index (SMI) orientiert sich seit einigen Tagen nach Süden. In den letzten Tagen fiel der Schweizer Leitindex auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen zurück. Und laut den meisten Marktbeobachtern liegt nach einer starken Kurssteigerung seit Januar von 19 Prozent für die kommenden Wochen auch nicht mehr viel drin.

Die vergleichsweise hohe Bewertung des Schweizer Aktienmarktes und seine defensive Ausrichtung lassen Anleger auf die Bremse treten. Bevorzugt werden stattdessen zyklischere Aktienmärkte und jene in der Euro-Peripherie – wegen ihres deutlichen Nachholbedarfs.

Doch auf Titelebene gibt es durchaus noch Kandidaten, die überdurchschnittlich zulegen können. cash schlägt drei Titel vor, die aufgrund einer attraktiven Bewertung, Spin-Off-Fantasien oder interessanten Wachstumsstorys Chancen auf eine überdurchschnittliche Kursperformance bieten.

Logitech: Good News konnte Logitech am Dienstag an einer Firmenpräsentation beim US-Börsenbetreiber Nasdaq bekannt geben. Finanzchef Vincent Pilette rechnet in den zwei nächsten Jahren wieder mit Wachstumsraten zwischen 25 bis 30 Prozent in den Bereichen  Tablet-Zubehör, Audio-Geräte und PC-Gaming.

Die Aktie des Waadtländer Multimedia-Peripheriegeräteherstellers vermag am Mittwoch dennoch nicht recht haussieren. Grund dafür sind Gewinnmitnahmen. Im Gegensatz zum Schweizer Gesamtmarkt sind die Titel in den letzten sieben Wochen 30 Prozent geklettert. Seit Januar hat die Aktie gar um 50 Prozent angezogen. Das Vertrauen der Anleger in die Titel ist nach einer schwierigen Phase seit 2008 somit definitiv zurückgekehrt.

Der zweite Quartalsabschluss zeigte denn auch bereits deutlich, dass der Turnaround auf Kurs ist. Des Weiteren verfügt das Unternehmen attraktive Cash Flows und über eine kerngesunde Bilanz. Per Ende September betrug die Nettoliquidität umgerechnet knapp 300 Millionen Franken. In den kommenden Wochen ist zudem mit weiteren Produktlancierungen zu rechnen. Nicht zuletzt deshalb, weil Logitech nach der Apple-Offensive nun auch Produkte für die Benutzer von Android-Smartphones oder -Tablets in der Pipeline hat.

Galenica: Mit über 70 Prozent Kursperformance zählen die Namenaktien des Berner Pharmaunternehmens Galenica zu den Überfliegern im Schweizer Gesamtmarkt. Mit 902 Franken notieren die Titel so hoch wie noch nie. Laut diversen Marktbeobachtern dürfte der Kurswert bald die 1000-Franken-Marke knacken.

Nach oben getrieben hat der Aktienkurs die Zulassung des Phosphatbinders Velphoro für Dialyse-Patienten. Das jährliche Umsatzpotenzial wird unter den Analysten auf gegen 500 Millionen geschätzt. Damit erreicht das Präparat zwar nicht die der Eisenpräparate Ferinject und Injectafer, welche FDA-Zulassung in den USA im Juli bekommen hatte, aber bei erfolgreicher Markteinführung wird es auch einen wesentlichen Gewinnbeitrag generieren können. Analysten dürften demnach bald ihre Kursziele erhöhen.

Zudem flackern im Markt erneut Spin-Off-Fantasien des Pharma-Bereichs auf. Dieser trägt rund zwei Drittel zum operativen Gewinn von Galenica bei, derweil die Bereiche Retail und Logistics 16 beziehungsweise 8 Prozent beisteuern.

VP Bank: Die Aktie der drittgrössten Bank Lichtensteins tendiert als eine der wenigen innerhalb der Branche auf Jahreshöchstkursen. Technisch betrachtet steht der Kurs kurz davor, in Richtung dreistelliger Kursnotierung auszubrechen. Am Mittwoch wird der Titel bei rund 92 Franken gehandelt. 

Auch fundamental befindet sich die Bank in einer günstigen Ausgangslage. So verfügt die Bank über eine gute Kapitalausstattung und eine interessante akquisitorische Wachstumsstrategie. So übernahm die Bank Mitte Jahr die Private-Banking-Aktivitäten der HSBC Trinkaus & Burkhardt sowie das auf Private Banking bezogene Fondsgeschäft der HSBC Trinkaus Investment Managers.

Weiter reizt die attraktive Bewertung der Titel zum Kauf. Mit einem Abschlag von 40 Prozent zählt die VP-Bank-Aktie zu den günstigen Titeln am Schweizer Gesamtmarkt. Nicht zuletzt deswegen hat die Zürcher Kantonalbank am Dienstag den Titel neu in ihr Nebenwerteportfolio mit der Empfehlung "Übergewichten" aufgenommen.