Die beiden neuen iPhone-Modelle 5C und 5S von Apple stehen in China vor einem unerwartet schlechten Start: Offenbar sind bisher deutlich weniger Vorbestellungen eingegangen als bei früheren Produktoffensiven, obwohl Apple neben Samsung zu den populärsten Marken in Asien gehören und die beiden grössten Telekommunikationsunternehmen China Unicom und China Telecom schon seit Tagen die Werbetrommel rühren. Dies berichtet zumindest das amerikanische Bankinstitut Jefferies in einem Kommentar. Offiziell sollen die Geräte am Freitag in die Läden kommen.

An solch laue Starts ist sich Apple nicht gewohnt. Stellte das Unternehmen in den letzten Jahren neue Produkte vor, dann war den Amerikanern die mediale Präsenz so gut wie sicher. Meist konnte das Kultunternehmen auch mit bahnbrechenden neuen Geräten aufwarten und andere Mitbewerber in ihre Schranken weisen. Für die vor gut einer Woche vorgestellten Modelle iPhone 5C und 5S ernteten die erfolgsverwöhnten Amerikaner allerdings Kritik.

Bei Jefferies führt man den eher mässigen Erfolg in China darauf zurück, dass die Verkaufspreise für das Billig-Modell iPhone 5C zu hoch angesetzt sind. Ausserdem sei die Bereitschaft der chinesischen Telekommunikationsunternehmen, die neuen Geräte in Kombination mit einem Mobilfunkabonnement zu subventionieren, geringer als in der Vergangenheit.

Apple-Aktie reagiert verschnupft

Noch bleibt abzuwarten, wie repräsentativ China für andere Märkte ist. Mittlerweile treffen allerdings auch aus anderen Regionen ähnliche Berichte ein. Beim Billig-Modell iPhone 5C sorgt der überraschend hohe Verkaufspreis für Kritik, beim regulären Modell iPhone 5S sind es hingegen die fehlenden technischen Differenzierungsmerkmale.

Vergangene Nacht geriet die Apple-Aktie in New York deshalb erneut unter Verkaufsdruck. Die Aktie ging mit einem Minus von 3,2 Prozent auf 450,12 Dollar in der Nähe ihrer Tagestiefststände aus dem Handel.