Im Frühsommer 1999 setzte "The Matrix" mit Keanu Reeves in vielerlei Hinsicht neue Massstäbe. Der Science-Fiction-Film handelt davon, dass die Menschheit einen Krieg gegen von ihr selbst geschaffene Maschinen mit künstlicher Intelligenz verloren hat und seither von dieser unterdrückt wird. Die Menschen leben in einer Art Brutkasten, wo sie durch eine computergenerierte Traumwelt unter Kontrolle gehalten werden und den Maschinen als Energiequelle dienen.

Darf man dem Analysten Steven Milunovich von der UBS Investmentbank Glauben schenken, dann hat die Forschung auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz auch in der realen Welt gewaltige Fortschritte zu vermelden. Laut Milunovich könnte die damit verbundene Technologie zum nächsten grossen Anlagethema werden.

Enorme Folgen für ganze Wirtschaftszweige

Milunovich zufolge ist der amerikanische Riesenkonzern IBM mit seinem Projekt Watson führend auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Doch auch andere grosse Unternehmen wie Microsoft, Google oder Facebook seien dabei, zum Rivalen aufzuschliessen. Der profunde Branchenkenner sieht auf diesem Gebiet aber auch vielversprechende neue Firmen entstehen.

Die künstliche Intelligenz kann ganze Wirtschaftszweige grundlegend verändern. Sowohl in den Industrieländern als auch in den aufstrebenden Regionen droht in rund zehn Jahren ein signifikanter Verlust von Arbeitsplätzen. Betroffen sei nicht mehr länger nur das verarbeitende Gewerbe, sondern auch Berufsgattungen wie Buchhalter, Anwälte oder Berater. Auch im Finanzsektor sieht Milunovich Anwendungsmöglichkeiten für die neue Technologie, beispielsweise im Bereich der Vermögensverwaltung oder der Kreditanalyse.

Bei der UBS Investmentbank macht man aber keinen Hehl daraus, dass Anlegern auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz viel Geduld abverlangt wird und ein langfristiger Anlagehorizont gefragt ist. Die Grossbank rät Anlegern dazu, mit der Aktie von IBM ein bisschen "Matrix" ins Portfolio zu legen.