Am Schweizer Aktienmarkt gelten Transocean und Zurich Insurance Group als die unangefochtenen Dividenden-Champions. Beim in Zug niedergelassenen Ölserviceunternehmen errechnet sich nach dem jüngsten Kurszerfall eine Rendite von 8,5 Prozent, beim in Zürich beheimateten Versicherungskonzern immerhin noch eine Rendite von 6,1 Prozent.

Eine noch grosszügigere Ausschüttung wartet im kommenden Frühjahr jedoch auf die Aktionäre von Swiss Re. Diese Meinung vertritt zumindest der Versicherungsanalyst der MainFirst Bank. Und er steht damit bei weitem nicht alleine da. Neben einer regulären Dividende von 4,25 Franken je Aktie rechnet der Experte zusätzlich mit einer Sonderdividende im Umfang von 3,75 Franken. Auf Basis des Schlusskurses vom Mittwoch entspräche das einer stolzen Rendite von 10,5 Prozent.

Die Aktie hat seit Jahresbeginn gute 6 Prozent eingebüsst. Nur wenn man die Mitte April entrichtete Dividende berücksichtigt, errechnet sich ein leichtes Plus von 3,4 Prozent. In derselben Zeit stieg der breit befasste Swiss Performance Index jedoch um über 12 Prozent, was auf einen gewissen Nachholbedarf hindeutet.

Kommende Wochen bringen die Entscheidung

Die von Swiss Re im Anschluss an die Juli-Erneuerungsrunde von Monte Carlo abgegebenen Kommentare wertet der Versicherungsanalyst grundsätzlich als ermutigend. Zwar sei die Entwicklung der Prämienansätze bei Rückversicherungspolicen gegen Naturkatastrophen rückläufig gewesen und die in anderen Geschäftsbereichen durchzogen ausgefallen.

Dieser Umstand halte das in Zürich beheimatete Unternehmen jedoch davon ab, wie geplant 3 Milliarden Dollar an Überschusskapital bis Ende 2015 zu einer Eigenkapitalrendite von mindestens 11 Prozent dem Neugeschäft zuzuführen. Der Experte rechnet deshalb mit einer Kapitalrückführung an die Aktionäre und empfiehlt die Aktie mit "Outperform" und einem Kursziel von 83 Franken zum Kauf.

Analyst der MainFirst Bank in bester Gesellschaft

Aus heutiger Sicht dürfte auch 2014 als ein nur von wenigen grossen Naturkatastrophen geprägtes Jahr in die Firmengeschichte von Swiss Re eingehen. In Übersee ist die Hurrikan-Saison weit fortgeschritten. Offiziell endet sie am 30. November. Nur grössere durch Unwetter verursachte Schäden könnten die Aussicht der Aktionäre auf eine weitere Sonderdividende jetzt noch eintrüben.

Nicht nur der für die MainFirst Bank tätige Versicherungsanalyst, auch viele seiner Berufskollegen rechnen bei Swiss Re mit einer weiteren Sonderdividende. Der für die Credit Suisse tätige Experte prognostiziert für das laufende Geschäftsjahr immerhin eine Gesamtausschüttung von 7,30 Franken je Aktie, was einer Rendite von 9,7 Prozent. Und das trotz einer eher vorsichtigen Haltung für Swiss Re.

Spätestens wenn Ende November die Hurrikan-Saison zu Ende geht, dürften sich die Anleger auf die Dividendenaussichten des Rückversicherungskonzerns zurückbesinnen und seiner Aktie einen Jahresendspurt bescheren.