Vom gefeierten Börsenstar zum Prügelknaben, und das in nur wenigen Monaten: So lässt sich das vergangene Jahr aus Sicht der zuvor erfolgsverwöhnten Aktionäre von Sulzer kurz umschreiben.

Eine einschneidende Ergebnisenttäuschung liess die Aktie des Winterthurer Traditionsunternehmens im vergangenen Hochsommer deutlich im Kurs zurückfallen. Seither bewegt sie sich schon seit Monaten in einem engen Handelsband zwischen 130 und 145 Franken. In den vergangenen Tagen korrigierte die Aktie in einem schwachen Gesamtmarkt ans untere Ende dieser Spanne, was über die kommenden Wochen für eine Gegenbewegung von rund 10 Prozent spricht. Analysten sehen die Aktie mittelfristig sogar wieder gegen 160 Franken tendieren.

Ernüchterndes Jahresergebnis weitestgehend eingepreist

Am 20. Februar wird Sulzer die Öffentlichkeit über die letztjährige Geschäftsentwicklung informieren. In Analystenkreisen wird eine weitere Ergebnisenttäuschung nicht ausgeschlossen. Eine solche müsste mittlerweile jedoch weitestgehend eingepreist sein, blieb die Aktie in der zweiten Hälfte vergangenen Jahres doch deutlich hinter dem Gesamtmarkt und jenen ähnlich ausgerichteter Mitbewerber zurück.

Einen höheren Aktienkurs verspricht auch der geplante Verkauf von Sulzer Metco. Vermutlich erzielt das Winterthurer Mutterhaus für die zur Disposition stehenden Geschäftsaktivitäten einen ansehnlichen Erlös. Mit dem Verkauf von Sulzer Metco wird es möglich, sich zu einem zentralisierten Unternehmen zu mausern. Analysten zufolge eine Grundvoraussetzung, um bei den Margen schon bald wieder zu anderen Mitbewerbern aufzuschliessen.

In einer aktuellen Unternehmensstudie rät die Citigroup mit einem Kursziel von 163 Franken zum Kauf der Sulzer-Aktie. Die Bank macht bei den Gewinnschätzungen ein Aufwärtspotenzial von 20 Prozent aus, gelingt es dem Unternehmen, bei der EBITA-Marge zur Konkurrenz aufzuschliessen. Und auch die Aussicht auf eine Rückführung von Teilen des Verkaufserlöses für Sulzer Metco an die Aktionäre spreche für einen deutlich höheren Aktienkurs, so der zuständige Analyst.